'Extrem enttäuschend' Starfield hinkt beim Thema Barrierefreiheit weit hinter AAA-Standards her

Starfield ist einer der wichtigsten Titel auf Xbox in diesem Jahr. Im Punkt Accessibility lässt das Spiel aber sehr viele Wünsche offen.

Starfield bietet bei den Einstellungen kaum Barrierefreiheit. Starfield bietet bei den Einstellungen kaum Barrierefreiheit.

Starfield ist frisch für die Xbox Series X/S und den PC erschienen und erfreut sich trotz einiger Kritikpunkte generell sehr positiver Stimmen. In einem Punkt hat das Weltraum-RPG aber noch deutlich Luft nach oben: Die Accessibility-Optinen sind nämlich besonders für so einen riesigen Release eine ziemlich herbe Enttäuschung.

Starfield-Fans sind enttäuscht: "Falls ihr gehofft habt, das All wäre zugänglich – ist es nicht"

Accessibility-Berater Steve Saylor, der unter anderem schon mit Naughty Dog und Ubisoft zusammengearbeitet hat, hatte in seinem Review-Video zur Barrierefreiheit des Spiels harsche, aber deutliche Worte:

Ich wollte Starfield lieben und ich hatte eine großartige Zeit mit dem Spiel. Aber das Fehlen von Accessibility ist extrem enttäuschend.

Diese Meinung kommt nicht von ungefähr, immerhin umfasst der Zugänglichkeits-Tab in den Optionen gerade mal vier Einstellungen – die sich nur ein- oder ausschalten lassen:

  • Allgemeine Untertitel ein-/ausschalten
  • Dialog-Untertitel ein-/ausschalten
  • Visier umschalten (Toggle, ob ihr das Visier beim Zielen einmalig drücken oder halten müsst)
  • Große Menüschrift ein-/ausschalten

Wer sich durch die Einstellungen wühlt, findet auch in den anderen Tabs noch ein paar Optionen. So lassen sich auf der Xbox etwa alle Buttons des Controllers komplett neu belegen. Unter Anzeige kann außerdem Bewegungsunschärfe ein- oder ausgeschaltet werden und im Reiter Interface könnt wählen, ob ihr ein Fadenkreuz haben wollt.

Die Optionen sind mehr als überschaubar. Die Optionen sind mehr als überschaubar.

Das war es dann aber auch schon mit den Barrierefreiheits-Einstellungen. Optionen etwa für Farbenblindheit oder visuelle Einschränkungen, die über Untertitel hinausgehen, fehlen komplett. Auch für die enthaltenen Features fehlen weitere Anpassungsoptionen, wie Saylor anmerkt.

Die große Menüschrift ist für ihn ein essentielles Feature, da er im juristischen Sinne blind ist. Perfekt ist die Option aber bei weitem nicht: Weder Farbe oder Hintergrund lassen sich anpassen – das ist besonders deshalb ein Problem, da es in den Menüs an Kontrast fehle. Für Menschen mit Dyslexie könnte auch die Schriftart ein Problem darstellen.

Hier könnt ihr euch die komplette Review von Saylor anschauen:

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Auch in den Kommentaren unter dem Video zeigen sich viele Fans enttäuscht von den Optionen. Manche hoffen jetzt darauf, dass die Modding-Community dieses Versäumnis von Bethesda ausgleicht. Trotz geplantem Mod-Support nach dem Launch hat aber auch hier die Konsolen-Version potenziell das Nachsehen. Immerhin dürfte der offizielle Mod-Support nicht alle Mods der Community beinhalten.

Es ist ziemlich enttäuschend, dass bei einem so großen AAA-Release wie Starfield kaum auf Zugänglichkeit geachtet wurde – besonders, da Xbox sonst eher dafür bekannt ist, Barrierefreiheit mitzudenken, sei es mit dem Adaptive Controller oder dem Stand auf der gamescom, wo es einen eigenen Ruheraum für Menschen gab, die unter Reizüberflutung leiden.

Verglichen mit anderen großen Releases wie The Last of Us Part 2 oder Star Wars Jedi: Survivor wirken die Barrierefreiheitsoptionen in Starfield einfach nicht mehr zeitgemäß.

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