Star Wars Outlaws glänzte auf der Ubisoft Forward, aber senkt besser etwas eure Erwartungen

Auf der Ubisoft Forward beeindruckte uns Star Wars Outlaws mit seinem neuen Gameplay. Was Annika in einer zusätzlichen Presse-Demo gesehen hat, zeichnet aber ein etwas anderes Bild.

Der Hype um Star Wars Outlaws ist groß. Eine Presse-Demo zeigt einmal mehr, wieso wir unsere Erwartungen runterschrauben sollten. Der Hype um Star Wars Outlaws ist groß. Eine Presse-Demo zeigt einmal mehr, wieso wir unsere Erwartungen runterschrauben sollten.

Als Star Wars Outlaws vor gut einem Jahr auf der Ubisoft Forward enthüllt wurde, war nicht nur mein Kollege Dennis sehr angetan, auch ich wollte am liebsten sofort mit Kay und Begleiter Nix in die galaktische Open World eintauchen. Die neuen 10 Minuten Gameplay auf der Ubisoft Forward 2024 verstärkten diesen Hype nur noch.

Nachdem ich aber noch rund 30 Minuten weiteres Gameplay im Rahmen einer Presse-Preview sehen (nicht spielen!) durfte, stieg mein Hype-Train leicht in die Eisen. Selten habe ich einen so starken Kontrast zwischen zwei Gameplay-Präsentationen gesehen.

Das neue 10-minütige Gameplay von der Ubisoft Forward seht ihr hier:

Star Wars Outlaws zeigt in 10 Minuten Gameplay, dass hier eine Open World-Hoffnung auf uns wartet Video starten 10:44 Star Wars Outlaws zeigt in 10 Minuten Gameplay, dass hier eine Open World-Hoffnung auf uns wartet

Das konnte ich zusätzlich sehen: Die rund 30-minütige Gameplay-Demo zeigte drei Quests, durch die wir den grundlegenden Gameplay-Loop präsentiert bekamen: Kämpfe, Stealth, Hacking, Erkundung, Dogfights, und der Übergang vom Weltraum auf Planeten, der im Gegensatz zu Starfield ohne offensichtlichen Ladebildschirme daherkommt.

Annika Bavendiek
Annika Bavendiek

Annika hat nicht nur etwas für Star Wars übrig, sie liebt auch Action-Adventure und Open Worlds. Da kommt Star Wars Outlaws genau richtig. Doch der Kontrast zwischen dem Presse- und Forward-Gameplay bereitet ihr etwas Sorgen.

Uncharted lässt in der Presse-Demo schön grüßen

Das auf den letzten beiden Ubisoft Forwards gezeigte Material zu Star Wars Outlaws sieht sehr vielversprechend aus: Das Spiel verspricht neben Blaster-Action aus der Third-Person nicht nur eine weibliche Han Solo-Alternative mit niedlichem Sidekick, sondern auch Dogfights, Stealth-Einlagen, ein ausgeklügeltes Rufsystem und erstmals eine Open World im Star Wars-Universum, die wir sogar mit einem Speeder-Bike erkunden können.

Allerdings zeigte das Gameplay bislang nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was Kay und Nix den lieben langen Tag so treiben, während sie sich auf der Suche nach Freiheit mit Verbrechesyndikaten anlegen.

Kay schleicht, trickst, prügelt und schießt sich nämlich nicht nur durch alte Raumschiffwracks und Syndikatverstecke. In der Presse-Preview kraxelt sie auch munter und für ein Open World-Spiel recht linear von einer gelblich hervorgehobenen Kante oder Kletterwand zur nächsten. Hier und da packt sie den Greifhaken auch mal aus, um Abgründe zu überwinden oder sich abzuseilen.

Und auch geskriptete Momente kommen nicht zu kurz. Herunterfallender Schrott ließ es mich schon richtig erahnen: In der Quest “The Wreck” bricht Kay zwischendurch der Boden unter den Füßen weg, gefolgt von einer Rutschpartie, wie ich sie beispielsweise mit Nathan Drake schon unzählige Male erlebt habe.

Durch die neuen Einblicke wirkt Outlaws daher nun mehr nach einem Uncharted im Weltall, als anfangs angenommen. Und das klingt – vor allem in meinen Ohren – noch abwechslungsreicher und damit besser als ohnehin schon. Soweit zumindest die Theorie. In der Realität konnte mich das Gameplay der Presse-Preview aus mehreren Gründen dann doch nicht so überzeugen.

Mehr Schein als Sein?

So wirkte das, was ich präsentiert bekam, sehr vertraut – zu vertraut und damit wenig kreativ und repetitiv! Etwas ähnliches habe ich selbstredend schon in vielen anderen Titeln wie Uncharted gespielt und geliebt, aber es kommt eben nicht nur darauf an, was ein Spiel zu bieten hat, sondern auch wie es verpackt ist.

Das Star Wars-Universum ist sicherlich nicht nur für mich ein dicker Pluspunkt bei Outlaws, aber Kay und ihre Crew haben in der Presse-Demo nicht gerade zur Star Wars-Magie beigetragen. In den Cutscenes und Dialogen blieb vor allem die Protagonistin sehr blass. Von einem Charme à la Han Solo ist sie, nach dem, was ich gesehen habe, weit entfernt. 

Hier darf sich Outlaws noch eine Scheibe von Naughty Dogs Uncharted abschneiden, das alleine schon mit seinen charmanten Charakteren und erzeugten Emotionen viel gewinnt. Während Ubisoft mit Storys und Charakteren immer wieder hadert, trumpft Naughty Dog damit meist auf – und kann so auch repetitives Gameplay besser kompensieren.

Die spielerische Vielfalt mag ein guter Ansatz sein, aber dadurch besteht auch die Gefahr, dass die Mechaniken nicht allzu sehr in die Tiefe gehen. Beispielsweise spielen sich die Dogfights zu funktional, statt auf dem Level eines Star Wars Squadrons zu sein. Das sah für mich nicht nur so aus, das bestätigte auch der YouTuber Skill Up, der die Demo tatsächlich schon spielen konnte. 

Beim Stealth-System sollten wir ebenfalls nicht zu viel erwarten. Soweit die Demo zeigte, können wir erledigte Gegner nicht wegschleifen und verstecken. Und auch die Schießereien weisen keine besondere Tiefe auf. Geht es rund, wird Outlaws zu einem bodenständigen Deckungsshooter, ohne taktische Raffinesse und großer Waffenauswahl.

Nicht zuletzt ist es auch der Kontrast zwischen den beiden Präsentationen, der mich ernüchtert. Auf der Ubisoft Forward liefert das Spiel ein Action-Feuerwerk ab, das bewusst darauf ausgelegt ist, ein Highlight an das nächste zu reihen. Das soll den Hype schüren – mit Erfolg. Dagegen wirkten die mir gezeigten durchgängigen Quests mit Ruhephasen wenig überraschend unspektakulär.

Star Wars Outlaws wird gut, erfindet das Rad aber sicher nicht neu

Dass Trailer und editiertes Gameplay selten genau das Spiel widerspiegeln, das wir am Ende in den Händen halten dürfen, ist nichts Neues. Zudem dürfen wir nicht vergessen, dass die Demo nur ein kleiner Ausschnitt war, dem Kontext fehlte.

Im Fall von Star Wars Outlaws war der Kontrast aber doch um einiges größer, als erwartet. Entsprechend bin ich nach den beiden Gameplay-Präsentationen etwas ernüchtert. Ich kann unseren Kolleg*innen von Eurogamer daher nur zustimmen, die Outlaws nach der Demo als “weniger aufregend als erwartet” betiteln.

Trotzdem bezweifle ich nicht, dass Star Wars Outlaws ein atmosphärisches und hübsches Spiel sein wird, mit dem wir unseren Spaß haben werden.

Was ist bislang euer Eindruck von Star Wars Outlaws? Hat euch das neue Gameplay der Ubisoft Forward 2024 noch mehr abgeholt, oder hat etwas Ernüchterung eingesetzt?

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