Der Publisher-Riese Electronic Arts besitzt seit 2013 die alleinigen Rechte für das Veröffentlichen von Spielen mit Star Wars-Lizenz. Alles geschieht jedoch unter der Schirmherrschaft von Disney. Bisher sind unter diesen Bedingungen Star Wars: Battlefront (2015) und dessen Nachfolger erschienen. Beide Titel erreichten die Öffentlichkeit mit viel Kritik. Möglicherweise sogar zu viel.
Jordan Maison, Journalist in der Filmbranche und Autor für Cinelinx, will von mehreren anonymen Quellen gehört haben, dass Disney auf der Suche nach einem neuen Publisher ist. Genau genommen sei der Maus-Konzern bereits im Gespräch mit Ubisoft und Activision. Grund dafür sei Unzufriedenheit mit der Leistung von EA. Auch auf Seiten der Fans häufen sich die Stimmen, die einen neuen Publisher für Star Wars-Spiele fordern.
Große Debatten
Tatsächlich ist die Bilanz des exklusiven Star Wars-Deals mit EA nicht besonders rosig. Die umfassende Debatte um Mikrotransaktionen in Star Wars: Battlefront 2 nahm so große Ausmaße an, dass nun in mehreren Ländern ermittelt wird, ob gegen ähnliche Monetarisierungs-Strategien rechtlich vorgegangen werden soll. Außerdem litten die Verkaufszahlen und konnten nicht die Erwartungen erfüllen. Disney musste hier einschreiten und sorgte dafür, dass der Echtgeld-Shop vorerst aus dem Spiel genommen wurde. Bald soll er in angepasster Form wieder integriert werden.
Mit der Schließung von Visceral Games im vergangenen Jahr machte sich der Publisher ebenfalls keine Freunde unter Star Wars-Fans. Das Spiel mit dem Codenamen "Ragtag", das bis dahin bei Visceral in der Entwicklung war, galt für viele als großer Hoffnungsträger für ein Story-orientiertes Einzelspieler-Erlebnis im Stil von Uncharted. Grund dafür war unter anderem der Wunsch EAs nach einem Multiplayer-Spiel, auch wenn sowohl EA als auch die Entwickler diese Aussage im Nachhinein relativiert haben.
Nur 2 Spiele erschienen, dafür etliche eingestellt
Quantitativ hat sich EA ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. In fünf Jahren sind nur zwei Spiele erschienen, aus der selben Reihe. Weitere Titel sind alle noch so weit am Anfang der Entwicklung, dass sie bisher nicht vorzeigbar sind. Die Schließung von Visceral und die Tatsache, dass mit der Übernahme 2013 etliche, teils weit voran geschrittene Spiele eingestellt wurden, fügt dem weiterhin einen bitteren Beigeschmack zu.
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Theoretisch hätte Disney also durchaus gute Gründe, sich nach einem neuen Publisher umzuschauen. Allerdings wäre da noch die vertragliche Seite. Maison greift dies ebenfalls auf und setzt darauf, dass Disney das Verhältnis beenden kann, wenn bestimmte Bedingungen von EA nicht eingehalten werden - eine übliche Klausel in großen Exklusiv-Deals.
Dennoch bleibt es vorerst ein Gerücht. Maison merkt selbst an, dass Disney vielleicht auch nur zeigen will, dass sie es ernst meinen. In der Vergangenheit hat EA beteuert, dass die Beziehung zu Disney weiterhin beidseitig positiv verlaufe. Offizielle Angaben von Disney gibt es dazu bisher noch nicht.
Welche Star Wars-Spiele würdet ihr gerne von Ubisoft oder Activision sehen?
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