Todgeweiht
Jede der anwählbaren (und mit Spielfortschritt freischaltbaren) Pisten ist einem der drei Spielmodi »Race it, trick it, survive it« zugeordnet. -- und die Entwickler kann man hier durchaus beim Wort nehmen. Letztere Strecken sind ohne Zubehör absolut tödlich, denn entweder sind Schluchten schlichtweg zu groß, um aus eigener Kraft auf die andere Seite zu kommen, oder es ist zu dunkel, um ohne Hilfe etwas zu sehen. Etwa am Kilimanjaro: Wir rasen in einen Eingang, erwarten eine kurze Tunneldurchfahrt, landen aber in einem komplexen Höhlensystem. Dumm gelaufen, an der nächsten Wand ist Schicht im Schacht.
Für den zweiten Versuch besorgen wir uns eine Kopftaschenlampe, die zumindest einen kleinen Ausschnitt der Piste erhellt. Großartig rumtricksen ist im Dunkeln aber nicht, denn Spins drehen auch die Lichtquelle mit -- und uns das Licht somit kurzzeitig ab. Unfallgefahr! Deshalb: Im Survive-Modus immer aufs Wesentliche konzentrieren,, denn Überleben ist Herausforderung genug!
Für den Fitz Roy in Patagonien haben wir uns einen Wingsuit gekauft, mit dem wir komfortabel davonfliegen können, sollte uns der Boden unter den Füßen mal entgleiten. Per Knopfdruck geht der Boarder in Stellung, spreizt Arme vom Körper weg und schwebt dahin. Mit dem linken Stick lässt er sich sogar ein wenig steuern, wenn auch etwas widerspenstig. Nach ein paar Sekunden ist der Spaß vorbei. Dann heißt es zur Landung ansetzen, denn der Abtrieb wird zu stark.
Während es im Survive-Modus in erster Linie darum geht, ins Ziel zu kommen, sollte man das beim »Rennen« so schnell wie möglich schaffen. Tricks sind hier erst mal nebensächlich. Es sei denn, sie bringen uns schneller runter ins Tal. Etwa, wenn wir eine Stromleitung hinabsliden. Beim »Rennen« zahlt sich auch Streckenkenntnis aus, denn die zahlreichen Vergabelungen haben natürlich ihre eigenen Vor- und Nachteile. Wer will schon in unwegbarem Gelände landen, nur weil er falsch abgebogen ist?
»Trick it«-Strecken hingegen haben besonders viele Rampen, Halfpipes und Geländer zum Sliden. Hier dreht sich alles darum, mit möglichst eindrucksvollen Tricks möglichst viele Punkte zu ergattern und so die Veranstaltung zu gewinnen. Nach etwas Eingewöhnungszeit ist es für uns kein Problem mehr, einen 1260° Frontside Flip mit Grab auszuführen, ohne dabei auf die Schnauze zu fliegen. Mehrere Kombinationen hintereinander füllen die Trick-Leiste, die uns dann noch mal extra Power verleiht und unsere Stunts ein ganzes Stück spektakulärer aussehen lässt: Arme und Beine des Boarders beginnen zu glühen und ziehen einen schicken Lichtstreifen hinter sich her -- etwa so, als würden wir unseren Namen mit einer Wunderkerze in die Nacht malen.
Auch die Wahl der Boarder ist für die Abfahrt von Bedeutung, denn jeder der zehn Fahrer hat seine eigenen Stärken, Vorlieben und Schwächen. Auch eine Hintergrundgeschichte haben die Macher ihren Brettakrobaten verpasst: Da ist beispielsweise die hübsche Elise, die sowohl Schauspielerin als auch begeisterte Snowboarderin ist. Letzteres am Liebsten mit Wingsuit und besonders schnell.
Typisch für Spiele aus dem Hause Electronic Arts bringt SSX eine ganze Latte lizenzierter Tracks mit, die im Hintergrund dudeln. Auch eigens kreierte Tracks bereichern den Soundtrack, der sich sogar dynamisch ans Geschehen anpasst: Lösen wir beispielsweise eine Lawine aus, ändert sich der Sound, die Musik wird bedrohlicher. Machen wir besonders coole Tricks, läuft eine andere Remix-Version des aktuellen Tracks. Das kann sich hören lassen, genau wie die Genre-Vielfalt.
Die frühe Version von SSX besticht durch blitzschnelle Abfahrten und Manöver, abgedrehte Stunts und herausfordernde Aufgaben und läuft dabei durchgehend stabil. Vorenthalten blieb uns der Mehrspieler-Modus mit all seinen sozialen Funktionen, die sich die Macher vom Autolog aus Need for Speed: Hot Pursuit abgeschaut haben. Optisch ist der Titel zwar nicht State-of-the-Art, wirkt aber wie aus einem Guss. Unschärfe- und übertriebene Lichteffekte gehören zum guten Gesamtbild. Der Soundtrack hingegen ist über jeden Zweifel erhaben: Neben lizenzierten Titeln gibt es auch eigens komponierte Tracks und vor allem ist für jeden Geschmack etwas dabei. SSX bringt den Schnee zurück ins Wohnzimmer, den wir lange Zeit so vermisst haben.
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