Herman Hulst, Chef der PlayStation Studios, sieht nach eigenen Angaben keine direkte Konkurrenzsituation mit Microsoft beim Aufkauf von Studios. In einem Interview mit British GQ über Sonys Kauf von Housemarque, verneinte er die Frage, ob es sich dabei um ein "Wettrüsten" mit Microsoft und Facebook handle.
Man wolle nicht möglichst viele Studios kaufen, sondern stattdessen gezielt nach passenden Entwicklern suchen:
"Wir sind sehr wählerisch beim Aussuchen der Studios, die wir ins Boot holen. Unsere letzte Übernahme war Insomniac, und das hat sich ausgezahlt. Ich suche immer nach Leuten mit ähnlichen Werten und kreativen Ambitionen, die sehr gut zu unserem Team passen und in die wir investieren können. Es ist nicht so, dass wir herumlaufen und wahllos Studios aufkaufen."
Zwar bezieht sich Hulst hier zwar nicht direkt auf Microsoft, aber "nicht wahllos Studios" kaufen zu wollen, könnte auch als kleiner Seitenhieb interpretiert werden. Sony musste für die Übernahme von Insomniac 229 Millionen Dollar hinlegen, der Preis für Housemarque ist nicht bekannt. Zum Vergleich: Microsoft geht hier aggressiver vor und hat in den letzten Jahren sehr viel mehr Geld für den Kauf externer Studios ausgegeben - alleine 7,5 Milliarden US-Dollar für Bethesda.
Sony verfolgt einen anderen Ansatz
Hulst legt großen Wert darauf, dass nicht zufällig Entwickler aufgekauft werden. Stattdessen handele es sich um "zielgerichtete Übernahmen, von Teams die wir gut kennen." Sony arbeitet also erst über einen langen Zeitraum mit einem Studio zusammen, lässt das Team einige PlayStation-exklusive Spiele entwickeln und denkt erst dann, wenn alles passt, darüber nach, das Studio aufzukaufen.
"Die Intensität der Zusammenarbeit zwischen unserem Team für externe Entwicklungen und Housemarque war so tiefgreifend - auf der technischen Seite, der Seite des Produkt-Managements und sogar der kreativen Seite. Für uns hat die Übernahme also einfach Sinn ergeben. Das ist offensichtlich nichts, das über Nacht entsteht."
Studios arbeiten zusammen: Dass Sony die PlayStation Studios als übergreifende Marke für all ihre First-Party-Studios ins Leben rief, scheint mehr zu sein als eine PR-Aktion. Laut Hulst arbeiten die Sony-Studios eng miteinander zusammen, um so gegenseitig von Erkenntnissen bei der Spielentwicklung zu profitieren. Zum Beispiel kann Housemarque jetzt an internen Foren teilnehmen, in denen "Initiativen, Ideen und Technologien" geteilt werden.
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Ist Bluepoint als nächstes dran?
Upsi! Da hat wohl jemand bei Sony das falsche Bild hochgeladen. In einem Tweet, der Housemarque "in der Familie" willkommen heißen sollte, prangte neben dem Playstation Studios-Logo der Schriftzug von Bluepoint Games.
Der Tweet wurde natürlich sofort wieder gelöscht, aber Twitter-Nutzer Nibel konnte den Vorgang festhalten. Da Sony bereits eine Bildmontage anfertigen ließ, können wir in den nächsten Tagen oder Wochen mit der offiziellen Bestätigung rechnen.
Bluepoint ist bekannt für ihre hochwertigen Remakes von Titeln anderer Studios. Zuletzt entwickelten sie Shadow of the Colossus für die PS4 und Demon's Souls für die PS5.
Findet ihr persönlich Sonys oder Microsofts Strategie besser?
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