Microsoft könnte Schwierigkeiten bekommen, in Japan Studios aufzukaufen. Einem Analysten zufolge wäre es für Sony deutlich leichter, Entwickler wie Square Enix, Konami, Capcom oder ähnliche zu übernehmen. Das soll vor allem am "Heimvorteil", kulturellen Unterschieden und einigen anderen Aspekten liegen, die es eher unwahrscheinlich machen, dass Microsoft dort richtig Fuß fasst.
Nicht Microsoft, sondern Sony könnte Square, Konami und Co übernehmen
Darum geht's: Die geplanten Übernahmen von Bungie durch Sony und Activision Blizzard King durch Microsoft regen die Fantasie an, welche Studios und Publisher wohl als nächstes gekauft werden könnten. Dabei werden auch immer wieder Entwickler aus Japan wie Capcom, Square Enix, Konami und andere genannt. Mehr lest ihr hier:
- Microsoft-Activision: Rechtlich scheint dem Deal nichts im Weg zu stehen
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- Sonys Bungie-Deal war pure „Verzweiflung“ und viel zu teuer, sagt Analyst
Wenn, dann eher Sony: Microsofts Xbox-Chef Phil Spencer hat selbst erklärt, gern ein japanisches Entwicklerstudio kaufen zu wollen. Jetzt äußert sich der Spieleindustrie-Marktanalyst Dr. Serkan Toto dahingehend, dass er einen entsprechenden Deal für sehr unwahrscheinlich hält. Sony hätte sehr viel bessere Chancen in Japan.
Das sind die Gründe: Vor allem die kulturellen und sprachlichen Unterschiede sorgen traditionell wohl dafür, dass japanische Firmen nur sehr selten übernommen werden.
- Dazu zählt zum Beispiel ein System, das "Keiretsu" genannt wird. Das bedeutet grob zusammengefasst, dass sich Menschen aus verschiedenen Firmen und Industriezweigen gegenseitig unterstützen. Sie helfen einander und besitzen jeweils auch Anteile der anderen Firmen.
- Das macht es schwieriger, Übernahmen zu ermöglichen, erst recht "feindliche". Laut dem Analysten käme ein entsprechender Versuch einer "Selbstmordmission" gleich, weil sämtliche Angestellte in einem derartigen Fall sofort kündigen würden. Dr. Serkan Toto ist sich seiner Sache so sicher, dass er darauf sogar sein Haus verwetten würde, wie er betont.
- Dazu kommt, dass viele japanische Firmen wie Konami oder Sega "diversifizierte Geschäfts-Portfolios" nutzen. Sie setzen nicht nur auf Videospiele, sondern auch auf Fitnessstudios (wie zum Beispiel Konami) oder Resorts (Sega) und andere Geschäftszweige in Japan. Außerdem bestünden auch außerhalb davon sprachliche und kulturelle Barrieren, die Übernahmen verkomplizieren würden.
- Das scheinen auch die Zahlen zu verdeutlichen: Japan stand 2019 auf einer UN-Liste von 196 Ländern im Hinblick auf direkte Investitionen aus dem Ausland auf dem allerletzten Platz. Weltweit scheint Japan also kein Land zu sein, in dem ausländische Investor*innen einfach Fuß fassen könnten (via: Hit Points/Nathan Brown).
Sony hätte es leichter: Dr. Serkan Toto gibt zu Bedenken, dass Sony dank Heimvorteil keine Probleme mit einem Großteil dieser Herausforderungen haben dürfte. Dem Analysten zufolge denke Sony zumindest darüber nach, in naher Zukunft in Japan entsprechende Schritte zu unternehmen.
Wie denkt ihr über solche möglichen Übernahmen? Wer könnte eurer Meinung nach wen übernehmen?
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