Genre: Open World-Adventure Entwickler: Frogwares Game Development Plattform: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC Release: 2021
Entwickler Frogwares sitzt mit Sherlock Holmes Chapter One aktuell wieder an einem Spiel zum berühmten Meisterdetektiv. Wer da aber gleich an London, John Watson und den erfahrenen Ermittler denkt, liegt falsch. Dieses Mal verschlägt es uns als 21-jähriger Sherlock auf eine mediterrane Open World-Insel, auf der es zahlreiche Fälle zu lösen und den Tod seiner Mutter aufzuklären gilt. Und das nicht in Episodenform, wie der Titel vermuten lässt. Chapter One steht hier für eine Ursprungsgeschichte, die uns einen etwas anderen Blickwinkel bietet.
Was macht Sherlock Holmes: Chapter One besonders?
Darum geht's: Sherlock Holmes ist ist Chapter One jung, naiv und arrogant. Sein Weg zum brillanten Privatdetektiv liegt noch vor ihm, weshalb auch nicht John Watson an unserer Seite ist. Stattdessen begleitet uns ein anderer Jon, sein bester Freund, während wir auf Cordona der Lösung von verschiedenen Kriminalfällen nachgehen. Auf der Mittelmeerinsel sind Verbrechen und Korruption allgegenwärtig, an oberster Stelle steht aber der Tod seiner Mutter, den er untersuchen will. Das bedeutet auch, dass sich Sherlock mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss.
Komplexität trotz Open World: Statt eines verregneten London dürfen wir in Chapter One die Insel Cordona frei erkunden. Diese bietet hügelige Landschaften, kleine Hinterhöfe und Gassen mit mediterranen Flair, aber auch das alte Herrenhaus des aufstrebenden Meisterdetektivs. Die Insel soll aber nicht nur schön aussehen. Frogwares verspricht, diese mit einer komplexe Handlung und tiefgründigen Charakteren zu füllen.
Freie Hand für den jungen Sherlock Holmes
Die neue Open World bietet uns einiges an Freiheit bei unseren Ermittlungen. In ihr können wir nicht nur der Hauptquest nachgehen, sondern auch storygetriebene Nebenquest entdecken. Auf die stoßen wir eher zufällig, beispielsweise durch das Belauschen von Bewohnern. Frogwares will hier Spieler:innen bewusst nicht an die Hand nehmen, sondern für die Erkundung der Insel belohnen. So oder so entscheiden wir selbst, welche Orte, Hinweise und verdächtige Personen wir dabei für wichtig halten.
Auch wie wir dabei vorgehen, liegt ganz bei uns. Wie für Sherlock üblich, suchen wir nach Hinweisen und Beweisen, befragen Personen und stellen Schlussfolgerungen an. Dabei müssen wir uns aber nicht nur auf Sherlocks Verstand verlassen, sondern können auch durch Verkleidungen auf Täuschung setzen und sogar auf Gewalt zurückgreifen. Die Kämpfe sind dabei aber optional und zielen mehr auf die Beobachtungsgabe ab. Umgebungen und Schwachstellen der Widersacher können wir nämlich zu unserem Vorteil nutzen. Abseits davon hält die Insel auch Collectibles für uns bereit und durch das Verbessern der Ermittlerfähigkeiten lassen sich neue Zugänge freischalten.
Der Weg zur Legende, der auch schief gehen kann
Die Puzzleteile zusammenzusetzen bedeutet aber nicht automatisch, dass wir die Fälle auch richtig lösen bzw. lösen wollen. Wir können auch falsch liegen oder uns sogar bewusst dafür entscheiden, die Wahrheit nicht aufzudecken. Manchmal kann sie mehr schaden als nützen. Da Entscheidungen auch Konsequenzen haben sollen, lohnt es sich hier genau zu überlegen, welchen Weg wir mit dem jungen Detektiv einschlagen.
Für wen ist Sherlock Holmes: Chapter One interessant?
Dass Fans des Meisterdetektivs Chapter One im Blick behalten sollten, braucht vermutlich nicht groß erwähnt zu werden. Vor allem, da das Spiel uns einen neuen Blickwinkel auf Sherlock bietet, während es zugleich der Vorlage von Arthur Conan Doyle treu bleiben will. Aber wer auch sonst auf Krimis und interaktive Thriller steht, dürfte mit Sherlock Holmes Ermittlungen auf Cordona seinen Spaß haben. Die unterschiedlichen Lösungswege lassen zudem einen freieren Spielstil zu, in den sich die meisten irgendwo wiederfinden sollten.
GamePro-Einschätzung
Annika Bavendiek
@annika908
Es wird spannend zu sehen sein, wie sich Sherlock Holmes in seiner jungen und hochmütigen Version anstellt. Das gepaart mit der mediterranen Open World, bietet einen erfrischenden Ansatz, bei dem aber auch noch schwer abzuschätzen ist, wie gut das Konzept aufgeht.
Frogwares bemüht sich immerhin sichtlich, aus den eigenen Fehlern zu lernen. Nach ihrem enttäuschenden Sherlock Holmes-Spiel The Devil's Daughter setzen sie für Chapter One mehr auf eine Mechanik und komplexe Handlung, wie wir sie aus dem gelungenen Crimes and Punishments kennen. Diese wird erweitert und auch das Feedback von The Sinking City, ihrem letzten Titel, fließt dabei mit ein.
Dass sich die Entwickler bewusst sind, an welchen Stellschrauben sie drehen müssen, stimmt zumindest optimistisch, dass sie sich mit dem Sherlock-Prequel in die richtige Richtung bewegen.
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