Retro-Trip
Wer Shellshock 2 zum ersten Mal sieht, fühlt sich zwangsläufig an einen Shooter der letzten Generation erinnert: Ihr tobt durch endlose Level-Schläuche, die mit schwammig-matschigen Texturen verkleistert sind und kneift eure Augen auf der Suche nach dem nächsten Gegner zusammen. Nicht etwa, weil die Entwickler die Widersacher so gut versteckt hätten oder versuchen würden, euch mit ihrer KI ein Schnippchen zu schlagen. Sondern schlicht und einfach, weil Charlie & Co sich kaum von dem allgegenwärtigen Grafikbrei abheben, den Shellshock 2 über euren Bildschirm blubbern lässt. Matschige Texturen soweit das Auge reicht, Lichteffekte, die diesen Namen nicht verdienen und Leveldesign, das schon in der letzen Konsolengeneration keinen Blumentopf gewonnen hätte, verleiden selbst den größten Shooter-Fans den SpaßAbgesehen von kleineren Intermezzi, in denen ihr euch auf den Dächern eines Dorfes gegen Infizierte verteidigt und Bosskämpfen gegen besonders widerstandfähige Infizierte wird absolut nichts geboten. Der Gipfel der Innovation (Achtung, Ironie!) sind jedoch die zahlreichen Quicktime-Sequenzen, in denen ihr einen bestimmten Knopf drücken müsst, um einer Sprengfalle zu entgehen oder euch einen Gegner im Nahkampf vom Leib zu halten
Blutig-blöd
Wenn ein Spiel sowohl technisch als auch inhaltlich weniger zu bieten hat als ein italienischer Vietnamfilm, muss man sich natürlich etwas einfallen lassen, um über die Unzulänglichkeiten hinwegzutäuschen. Im Falle von Shellshock 2 bedeutet das: jede Menge rote Farbe, verstümmelte Körper und kiloweise herumliegendes Gekröse. Wo auch immer ihr hinkommt, irgendwo liegt garantiert ein Kamerad ohne Beine herum und blutet schweigend vor sich hin. An anderer Stelle beobachtet ihr die unappetitliche Nahrungsaufnahme der Infizierten oder pirscht an gekreuzigten G.I.s vorbei. Im eigentlichen Spielgeschehen geht ebenfalls nicht grade zimperlich vor Ihr amputiert euren Gegnern mit der Machete ein paar Extremitäten oder lasst mit einem gut gezielten Kopfschuss und von einem schmatzenden Geräusch begleitet den Denkmuskel der Feinde aus seiner Schüssel hopsen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.