Studio: Psyonix Release: 4. Juli 2015 Plattformen: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch, PC Genre: Sport-/Rennspiel
Es war ein leicht verregneter Dienstagabend im Juli 2015, der mein (Gamer-)Leben nachhaltig prägen sollte. An diesem Tag wurde nämlich Rocket League im Rahmen von PS Plus, also quasi “gratis” veröffentlicht. Ohne größere Hintergedanken lud ich mir das Spiel herunter und probierte ein paar erste Partien aus, schoss ein paar erste Tore und fand eigentlich alles daran ganz dufte.
7 Jahre und mehrere hundert Spielstunden später, spiele ich immer noch regelmäßig dasselbe Spiel, mit dem kleinen Unterschied, dass ich jetzt das Gefühl habe, dass ich überhaupt keinen Skill habe und meinen Rang niemals auch nur ein kleines Stück verbessern werde. Wenn ihr nicht nur auf der Suche nach einem neuen Spiel, sondern nach einer ganz neuen Sportart seid und außerdem immer schon mal gegen Windmühlen kämpfen wolltet, hätte ich da eine Empfehlung für euch.
Easy to learn, hard to master
Dieser Spruch ist sicherlich einer der meistgenutzten, wenn es um Videospiele geht. Aber nur ganz selten findet sich ein Spiel, bei dem das so sehr zutrifft wie bei Rocket League. Die Besonderheit liegt hier vor allem in der Idee und im Spieldesign.
Solltet ihr es noch nicht wissen, will ich euch kurz beschreiben, worum es in Rocket League eigentlich geht: Ihr spielt wahlweise im 1v1, im 2v2 oder im 3v3 in raketengetriebenen Autos Fußball und müsst mehr Tore schießen als das gegnerische Team. So, das sollte eigentlich schon reichen, jetzt ladet es euch herunter! Ihr seid noch nicht überzeugt? Na gut, dann will ich euch erzählen, was Rocket League so großartig macht.
Jonas Herrmann
@Jopartaix
Als Jonas das erste Mal von Rocket League gehört hat, war er als Fußball- und Rennspiel-Fan natürlich sofort interessiert. Wie tief Gameplay und Taktik tatsächlich sein würden, konnte er auf den ersten Blick aber kaum erahnen.
Die Steuerung
Wenn ihr jemals ein Rennspiel auf einer Konsole gespielt habt – egal ob Gran Turismo oder Need for Speed, Forza Horizon oder Mario Kart – dann könnt ihr auch die Autos aus Rocket League steuern. Gas, Bremse, Drift, Turbo-Boost, Doppelsprung… Moment! Doppelsprung? Ja, in Rocket League können eure Autos springen. So könnt ihr auch etwa mit einem Vorwärts-Flip in den Ball springen und schießen. Das ist wirklich schnell gelernt und in Windeseile stellen sich die ersten Erfolge ein.
Bis dann das erste Mal jemand knapp 10 Meter über euch fliegt und den Ball von dort gnadenlos in eurem Netz unterbringt. Oder bis jemand den Ball von den Wänden, die die Arena umgeben, schießt, hinterher springt und euch ansatzlos abräumt, während ihr euch noch mental darauf vorbereitet, abzuspringen.
Rocket League ist wahnsinnig kompetitiv und egal, wie gut ihr spielt, ihr werdet immer jemanden finden, der mit euch den Boden aufwischt. Sieht man sich beispielsweise Profi-Matches an, kann man kaum glauben, dass man im selben Spiel unterwegs ist.
Was? Das ist doch in jedem Multiplayer-Titel so, meint ihr? Es gibt aber eine große Ausnahme.
Ein freies Spielgerät
Ähnlich wie im Fußball, Eishockey oder anderen Mannschaftssportarten, gibt es bei Rocket League ein freies Spielgerät. Das bedeutet, dass ihr den Ball nicht irgendwie “sichern” könnt. Übrigens ist auch bei FIFA oder PES (RIP) der Ball nicht wirklich “frei”, sondern häufig an die Animationen gebunden.
In Rocket League wird der Ball aber unabhängig berechnet. Je nachdem, mit welcher Geschwindigkeit und aus welcher Richtung ihr ihn trefft, ändert sich dessen Flugbahn. Das ist simple Physik und ihr seid nicht vom Abschlusswert eures Stürmers, den Platzverhältnissen oder dem Glück abhängig. Wenn ihr hier daneben schießt, dann seid ihr schlicht selbst schuld.
Das führt aber natürlich auch dazu, dass ihr euch jede erfolgreiche Aktion ebenso selbst zuschreiben könnt. Dadurch entstehen einzigartige Momente und Narrative. Ich könnte mehrere weitere Artikel mit Geschichten von spannenden Aufholjagden, spektakulären Paraden oder entscheidenden Treffern in letzter Sekunde füllen.
Hier speist sich die gesamte Motivation von Rocket League. Durch den freien Ball gibt es letztlich unendlich mögliche Spielsituationen, weshalb der Titel trotz nur wenigen neuen Maps dauerhaft spannend bleibt. Es gibt zwar zu jeder Saison neuen Content, der ist dann aber rein kosmetisch. Und das hat ebenfalls einen Grund.
Die perfekte Balance
Seit dem Release gab es genau ein Update, mit dem das Gameplay verändert wurde. Vor einigen Jahren wurden die Hitboxes der verschiedenen Wagen genormt, sodass es jetzt im Grunde nur noch 6 verschiedene Modelle gibt, auch wenn deutlich mehr Karosserien im Spiel sind. Vom Tempo und vom Gewicht her sind aber tatsächlich alle Wagen identisch .
Andere Anpassungen braucht das Spiel aber auch nicht, denn das grundlegende Gameplay funktioniert. Dadurch, dass alle Autos im Grunde gleich sind und es keine besonderen Fähigkeiten gibt, braucht es auch kein externes Balancing. Das gesamte Meta wird von den Spieler*innen kreiert. Es gibt keine Helden-Kombinationen, die besonders gut funktionieren, bis sie dann generft werden müssen.
Rocket League bietet die Basis und seit 7 Jahren holen ambitionierte Spieler*innen immer mehr und mehr aus dieser Basis heraus. Auch wenn ich mittlerweile mehrere tausend Spiele, die dank Crossplay und gutem Ranking-System zumeist in wenigen Sekunden gefunden werden, auf dem Buckel habe, fühlt sich kaum ein Spiel so erfrischend und so voller Möglichkeiten an wie dieses. Oh, und es ist Free2Play, also habt ihr keine Ausrede. Wir sehen uns auf dem Platz!
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