Schon sein Name klingt nach Popkultur, einer Mischung aus Star Wars und Herr der Ringe: Kalani Streicher. Tatsächlich ist der Game Designer mit deutsch-hawaiianischen Wurzeln, dessen Vorname übersetzt »Der Himmlische« bedeutet, ein großer Fan der Skywalkers und den anderen Figuren aus einer weit entfernten Galaxis.
Als Streicher 1988 einen Job bei Lucasfilm Games (später LucasArts) bekommt, setzt er seine Jedi-Kräfte für die Videospielwelt ein – oder so ähnlich. Zumindest hat er seine Vorgesetzten schnell überzeugt, dass Star Wars-Titel für Konsolen erscheinen müssen. Und zwar keine Adventures wie Indiana Jones and the Last Crusade, sondern waschechte Actionspiele.
»Ich wollte einen Side-Scroller, der so gut ist wie Contra oder Castlevania. Und ich wollte Fahrzeugsequenzen mit Mode-7-Grafik«, sagt der Game Designer im Rückblick auf die Entwicklung. An die Klasse seiner Vorbilder kommt Streicher zwar nicht ganz heran. Doch gemeinsam mit den Programmierern von Sculptured Software erschafft er damals eine Trilogie für das Super Nintendo, die unser Fan-Herz bis heute höher schlagen lässt – mit der Episode Super Star Wars: Return of the Jedi als Höhepunkt.
Zwölf Jahre Verspätung
Ein Lizenzspiel steht zum Kinostart im Handel? Von wegen! Super Star Wars: Return of the Jedi erscheint 1995, also zwölf Jahre später als die Filmvorlage. Für uns damals kein Problem, schließlich ist George Lucas' »Space Opera« zeitlos. Und da wir schon die Vorgänger Super Star Wars und Super Star Wars: The Empire Strikes Back verschlungen haben, landet Teil drei schneller in unserem Modulschacht, als ein Jawa »Utinni!« rufen kann. Dabei ist »verschlungen« nicht ganz richtig, denn die Spiele der Reihe sind zähe Brocken. Selbst Jedi-Meister haben am hohen Schwierigkeitsgrad lange zu knabbern.
»Damals war jeder ein Hardcore-Spieler, heute würde das nicht mehr funktionieren«, erklärt Streicher. Wir selbst sind ein gutes Beispiel, trotz der heftigen Widerstände bleibt unsere Motivation ungebrochen. Dafür macht die Action gerade in den seitlich scrollenden Levels zu viel Spaß: So kämpfen wir uns mit Luke Skywalkers Lichtschwert durch Jabbas Palasthalle oder stürmen als Chewbacca den Schild-Generator auf Endor. Die Gegner sind dabei zahlreich, die Fallen tödlich – wie ein klassisches Videospiel eben sein muss.
Zu Beginn eines Abschnitts steht meist einer von drei Charakteren zur Auswahl. Und dabei muss auch schon mal die Filmvorlage samt ihrer Handlung ausgetrickst werden: Der Rancor zum Beispiel ist als Bossgegner mit dem Nahkämpfer Luke kaum zu besiegen. Also schlüpfen wir in die noch kühle Haut des frisch aufgetauten Han Solo, um das Monster mit seinem Blaster zu erlegen.
Keine Wahl haben wir allerdings vor dem Ewok-Dorf: Nur der knuddelige Wicket steht zur Auswahl. Doch mit seinem Dauerfeuer-Bogen und Pfeilen, die in Wänden stecken bleiben und als Sprungbrett genutzt werden können, wird der kleine Ewok zum Geheimtipp des Spiels.
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