Die Neuauflage von Resident Evil 4 soll sich realistischer anfühlen als das Original, weswegen Hauptprotagonist Leon nicht mehr ganz so agil durch die spanische Waldlandschaft turnt. Muss er deshalb aber so lahm seine Gegner ins Visier nehmen? Und wirklich von Fleck kommt der blonde Jungspund auch nicht, vor allem in den Xbox-Versionen.
Wir sind den Ursachen dafür auf den Grund gegangen und konnten immerhin deutliche bessere Kameraeinstellungen entdecken, die eurer Reaktionsschnelligkeit und Präzision beim Zielen einen spürbaren Schub verpassen. Zügiger von der Stelle kommt der Charmebolzen dadurch allerdings nicht, dafür fehlt es dem Titel an einer elementaren Einstellung.
Das große Problem des Resident Evil 4-Remakes
Im Gegensatz zum Original beschleunigt Leon nicht sofort auf maximale Geschwindigkeit, sobald ihr den Analog-Stick in eine Richtung neigt, sondern läuft erst langsam an. Das ist nicht weiter tragisch, schließlich passt es zur glaubwürdigeren Neuausrichtung des Grusel-Oldies.
Insbesondere auf den Xbox-Konsolen hat Capcom jedoch eine riesige 'Deadzone' angelegt, die die Bewegungen des Action-Helden verzögert.
Bei Deadzones handelt es sich wortwörtlich übersetzt um "tote Bereiche", in denen die Eingaben eures Sticks nicht erfasst werden. Üblicherweise werden sie eingesetzt, um verschlissenen, driftenden Sticks entgegenzuwirken.
Im Hinblick auf die Xbox-Version sind die Deadzones aber unverhältnismäßig groß, gehen also weit über das Maß eines leicht driftenden Sticks hinaus. Der Youtuber EternalDahaka hat Daten bei der Übertragung von Eingaben abgegriffen und herausgefunden, dass beinahe 50 Prozent der theoretisch vom Stick nutzbaren Fläche von Capcom für "tot" erklärt wurde:
Das bedeutet, dass Leon erst dann loslatscht, wenn ihr den Stick zur Hälfte durchgedrückt habt. Zu den PS4- und PS5-Fassungen gibt es noch keine handfeste Datenlage, unserer Einschätzung nach beschränkt sich die Deadzone beim linken Stick jedoch auf nur etwa 10 bis 25 Prozent. Sie ist also deutlich kleiner als bei der Xbox-Version und ähnelt damit eher der Deadzone des Resi 2-Remakes, das bei knapp 30 Prozent lag.
Deadzone der Kamera
Auch die Deadzone des rechten Sticks, der für Kamerabewegungen zuständig ist, fällt auf der PlayStation bedeutend kleiner als auf der Xbox aus. Aufgrund dessen steuern sich die Versionen für Sonys Konsolen nicht ganz so schwammig.
Makellos sind sie deshalb aber nicht, wie ihr im folgenden Bild anhand der blauen Areale erkennt. Sie symbolisieren die diagonalen Deadzones, sprich: in den blauen Bereichen bewegt sich die Kamera lediglich stur zur Seite oder vertikal nach oben und unten, nicht aber diagonal.
Das ist nur den grün markierten, vergleichsweise winzigen Abschnitten möglich, weswegen präzises Zielen massiv erschwert wird:
Die Deadzones lassen sich leider nicht in den ansonst üppig ausfallenden Einstellungen verkleinern oder gänzlich ausschalten, wir müssen also auf einen Patch seitens Capcom hoffen und uns derweil die Bedienung auf eine andere Art und Weise präziser machen.
Diese vermaledeite Kamerabeschleunigung muss weg!
Zusätzlich zu den riesigen Deadzones verwendet Resident Evil 4 auf allen Konsolen eine standardmäßig unglaublich träge eingestellte Reaktionskurve bei der Kamera. Die sorgt dafür, dass die Arme des Spezialagenten nur langsam auf unsere Stick-Bewegungen reagieren, wirklich flott wird es erst bei einem voll durchgedrückten Steuerknüppel.
Aber Moment! Die Stick-Beschleunigung lässt sich im Gegensatz zu den Deadzones ja konfigurieren!
Mit diesen Einstellungen unter Kamera haben wir selbst die kleinsten Ziele getroffen:
Wir sind dabei von einem mittleren bis niedrigen Spieltempo ausgegangen, zielt ihr in Spielen jedoch lieber etwas schneller, könnt ihr die Maximale Kamerageschwindigkeit auch noch höher drehen. Übertreibt aber nicht, da die Beschleunigung auf den höchsten Wert gesetzt ist und die Kamera somit ungehalten losprescht!
So könnt ihr euch die Änderung bildlich vorstellen:
Die rote Reaktionskurve entspricht in etwa jener, die Resi 4 verwendet. Wir müssen also den Stick weit zur Seite drücken, damit die Kamera Fahrt aufnimmt. Unsere Einstellungen bringen sie näher an die gelbe "Kurve" heran, damit der Anstieg der Kamerageschwindigkeit parallel mit der Stick-Neigung verläuft.
Bei der normalen Kamera haben wir ebenfalls noch ein bisschen nachgeholfen: Um weiterhin eine filmische Wirkung bei Kameraschwenks zu erzielen, haben wir die Beschleunigung für das normale Gameplay aufungefähr die Hälfte gesteigert.
Die maximale Kamerageschwindigkeit erhält beim normalen Gameplay ebenso einen ordentlichen Boost, um raschere Drehungen zu ermöglichen.
Das war es dann auch schon! Mit diesen Anpassungen solltet ihr Resident Evil 4 viel präziser steuern können. Für mehr müssen wir allerdings auf Capcom warten.
Eine Option für die Deadzones wäre zum Beispiel absolut großartig, schon allein um den spielerischen Nachteil für Xbox-Fans zu beseitigen. Schließlich möchten auch Besitzer*innen von Microsoft-Konsolen mit perfekter Bedienung auf die Jagd nach hohen Abschlussrängen und damit verbundenen Boni gehen!
Habt ihr andere Einstellungen verwendet? Verratet uns eure!
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