Nachdem Capcom 2019 mit dem Remake zu Resident Evil 2 nahezu alles richtig gemacht hatte und für eines der Spiele-Highlights des Jahres sorgte, klopft nun mit Resident Evil 3 der etwas weniger beliebte Nachfolger in frischem, fauligem Gewand an die Tür. Auf Einladung des Publishers sind wir nach London gereist und konnten dort zwei Stunden lang einen recht frühen Teil der Kampagne mit Heldin Jill Valentine spielen.
Achtung, es folgt die obligatorische Spoiler-Warnung: Ihr wollt frisch und ohne Infos ins Spiel starten? Dann solltet ihr hier aufhören zu lesen! Zwar erfahrt ihr keine Story-Wendungen, aber dennoch sehr detailliert, was auf dem Event gezeigt wurde.
Zurück an den Anfang
Resident Evil 3 erzählt die Geschichte rund um die ausgebrochene Zombie-Hölle aus der Perspektive Jill Valentines, die etwa zur gleichen Zeit wie Leon und Claire aus Teil 2 durch die Straßen von Racoon City geistert. Zwar konnten wir nicht direkt am Anfang des Remakes einsteigen, jedoch in einen Abschnitt noch recht zu Beginn des Spiels.
Was direkt auffiel: Resident Evil 3 ist deutlich schnelllebiger und schickt uns rasch von einem Ort zum anderen. Während wir im Remake zu Teil 2 die ersten Stunden in der Polizeistation verbrachten, die sich Stück für Stück immer weiter öffnete, geht es hier flott durch die Straßen Raccoon Citys, durch eine naheliegende U-Bahn-Station, runter in die Kanalisation und rauf auf die Dächer der Stadt.
Zwar gibt es auch in den kleinen Arealen Items wie neue Waffen oder abschießbare Sammelobjekte zu entdecken, und auch Rätsel werden hin und wieder eingestreut, an das hohe Niveau der ersten Stunden aus dem Zweier-Remake kamen diese Passagen beim Anspielen jedoch nicht heran. Auch der Horror blieb durch den hohen Action-Anteil zumindest für uns weitestgehend auf der Strecke.
Doch diese Erkenntnis ist Fans des Klassikers nicht neu. Resident Evil 3 war und bleibt der deutlich actiongeladenere Ableger, in dem ihr Pistole und Messer recht schnell und oft gegen Granaten, Jagdgewehr, Schrotflinte und andere große Kaliber eintauscht. Das Arsenal braucht ihr, um euch den neuen, tödlichen und durchaus zahlreichen Schrecken entgegenzustellen die wir euch hier aber nicht spoilern wollen.
Der Nemesis, euer ständiger Begleiter
Auf den größten Schrecken, den unbarmherzigen S.T.A.R.S.-Verfolger Nemesis, wollen wir jedoch zu sprechen kommen. Wurden wir in der ersten Stunde unserer Zeit mit der Demo noch von seiner Präsenz verschont, war danach Schluss mit der "Ruhe".
Eines vorweg: Wer Angst hatte, der schlecht gelaunte Mutant verfolgt einen im Spiel ohne Pause durch die Areale, dem können wir zumindest eine kleine Entwarnung aussprechen. Der Gute ist nicht omnipräsent, allerdings eine stetige Bedrohung. Es gab während der Anspielsession immer wieder Verschnaufpausen vom fauligen Nemesis-Atem. Entweder weil er wohl keine Lust mehr auf eine Verfolgung hatte oder manche Bereiche scheinbar Tabu-Zonen darstellen.
Das ist aber auch gut so, hat der Alptraum auf zwei kräftigen Beinen doch allerhand auf dem Kasten. Mal greift er mit seinen Tentakeln nach euch, mal springt er gefühlt zehn Meter durch die Luft und blockiert den Weg oder packt gleich den Flammenwerfer aus, um euch genüsslich zu rösten. Auch einen waschechten Bosskampf gegen das Ungeheuer durften wir spielen, der aber wie bereits die Bosskämpfe aus dem Resi 2-Remake das Rad nicht neu erfand, sondern die bekannte Mischung aus Flucht- und Angriffsmomenten bot.
Horror aus bewährter Engine
Auch das Resi 3-Remake basiert auf Capcoms RE-Engine und sieht dementsprechend gemessen an den grafischen Standards der Current-Gen-Systeme fantastisch aus. Herrliche Splatter-Momente, atmosphärische Licht- und Schatteneffekte, toll animierte, glaubhafte Charaktere. Ihr habt den Vorgänger gespielt, ihr wisst, was euch erwartet.
Weitere optische Sprünge solltet ihr jedoch auf den Konsolen nicht erwarten. Einzig bei der Frisur von Carlos Oliveira mussten wir unweigerlich lachen. Die Vorstellung eines Trash-Rambos ist hier schlicht zu real.
Technik: Gespielt wurde auf der PS4 Pro, auf der die Anspiel-Version keinerlei Probleme machte. Weder kam es zu Bugs, noch gab es auffällige Schwankungen der Framerate. Das Spiel wirkte in den gezeigten Abschnitten fertig.
Neues zum Multiplayer?
In London hatten wir ebenfalls die Möglichkeit den asymmetrischen Multiplayer des Dreier-Remakes erneut zu spielen. Was sich in den vergangenen Monaten so alles getan hat und ob euch hier eine gelungen Abwechslung beziehungsweise Ergänzung zur Kampagne erwartet, das könnt ihr in unserer RE: Resistance-Preview nachlesen.
Auf Seite 2 findet ihr zudem unser Fazit zu Resident Evil 3.
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