Die Gaming-Website Trusted Reviews veröffentlichte im Februar 2018 einen Artikel, der vertrauliche Inhalte zu Red Dead Redemption 2 vorwegnahm. Dabei ging es konkret um den Online-Modus Red Dead Online, mögliche Battle-Royale-Modi und Housing-Features.
Auch einige Screenshots gehörten zum Leak-Paket. Mittlerweile wurde der Artikel durch eine Entschuldigung von Trusted Reviews ersetzt - und dieses Statement bestätigt außerdem eine außergewöhnlich hohe Wiedergutmachungszahlung.
Über eine Million Pfund zahlt die Gaming-Seite. In Übereinkunft mit Take-Two und Rockstar wird die Summe für gute Zwecke eingesetzt, die vom Red-Dead-Publisher ausgewählt wurden. Die Entschuldigung von Trusted Reviews lautet wie folgt:
"Am 6. Februar 2018 veröffentlichten wir einen Artikel auf Basis eines vertraulichen Firmendokuments. Wir hätten wissen müssen, dass es sich hier um Informationen unter Verschluss handelt und den Text nicht an die Öffentlichkeit tragen dürfen. "
"Wir entschuldigen uns von ganzem Herzen bei Take-Two und werden so eine Aktion niemals wiederholen. Wir haben außerdem zugestimmt, über eine Millionen Pfund für wohltätige Zwecke zu spenden. Take-Two entscheidet über die konkreten Spendenempfänger."
Gegenüber Variety hat Take-Two sich mittlerweile zu dem Vorfall geäußert, allerdings werden keine Details zu den rechtlichen Hintergründen erwähnt:
"Take-Two nimmt Datensicherheit sehr ernst und unternimmt rechtliche Schritte gegen Leute oder Publikationen, die vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit tragen. Weil sich die Leaks in diesem Fall um Red Dead Redemption 2 drehten, hat sich Rockstar Games dazu entschlossen, die außergerichtliche Summe für die folgenden Wohltätigkeitszwecke zu nutzen: Den American Indian College Fund, das American Prairie Reserve und das First Nations Development Institute."
Eine ungewöhnliche Reaktion
Trusted Reviews und Take-Two haben sich hier außergerichtlich geeinigt. Trotzdem: Dass in der Gaming-Branche vertrauliche Informationen geleaked werden, führt in der Regel nicht zwangsläufig zu einem Gerichtsverfahren oder einer Strafzahlung.
Einige Gaming-Seiten setzen sogar einen Schwerpunkt auf investigativen Journalismus und tragen durch anonyme Quellen Dinge an die Öffentlichkeit, die Publisher und Entwickler lieber unter Verschluss sehen würden. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um rechtswidrige Handlungen.
Viel häufiger landet man durch solche Schritte auf der sogenannten Schwarzen Liste, wird beispielsweise nicht mehr zu Presse-Events eingeladen und erhält keine Pre-Release-Muster von Spielen. Dass sich eine Gaming-Seite außergerichtlich zu einer Strafzahlung von einer Million Pfund verpflichtet, lässt zumindest einen rechtlichen Verstoß vermuten, der die Umstände anderer Branchen-Leaks deutlich übersteigt.
Was genau passiert ist, wird allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Unklaren bleiben, da die Vertragspartner einer außergerichtlichen Einigung fast immer auch Stillschweigen über die Details der Einigung vereinbaren.
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