Das Duo Ratchet und Clank gehört seit 2002 zur ersten PlayStation-Helden-Garde, bis heute erschienen stolze 14 Ableger mit dem lustigen Lombax-Roboter-Gespann. Seit dem letzten »echten« Singleplayer-Teil A Crack in Time sind allerdings schon fast sieben Jahre vergangen. Zeit also, das Duo auch all denen schmackhaft zu machen, die möglicherweise noch nie einen Serienteil gespielt haben.
Deshalb bringt Entwickler Insomniac im April mit Ratchet & Clank eine neue Version des ersten Teils für die PS4. Parallel dazu startet der gleichnamige Animationsfilm in den Kinos, Ratchet & Clank ist also gewissermaßen das Spiel zum Film zum Spiel, zusammen markiert das laut den Entwicklern einen Neustart der Serie. Wir konnten den Hüpf-Baller-Mix bereits anspielen - und sind verliebt wie vor 14 Jahren.
Kein Remake
Ratchet & Clank ist kein klassisches Remake des ersten Teils, vielmehr wurde das reine Spielkonzept übernommen, behutsam angepasst und in größtenteils neue und hübschere Grafik-Assets verfrachtet. Die Story erzählt die Ereignisse des Films in groben Zügen nach, knapp 20 Minuten an Material daraus gibt es auch im Spiel.
In Rückblicken des Galaxy Rangers Captain Qwark erleben wir mit, wie Ratchet und Clank mehrere Planeten und schließlich das ganze Universum vor dem fiesen Bösewicht Drek retten.
Der reine Spielablauf hat sich dabei im Vergleich zum Original nicht verändert: Wir hüpfen und hangeln durch kunterbunte, enorm detaillierte Szenarien und ballern dabei mit einem riesigen Waffenarsenal ganze Horden von Dreks Schergen über den Haufen. Die grafischen Unterschiede im Vergleich zum Original sind erheblich - kein Wunder, das Original erschien schließlich noch auf der PlayStation 2.
Bereits der erste Abschnitt auf Ratchets Heimatplaneten Veldin ist ein echter Augenöffner: Die vormals karge Felsenlandschaft strotzt nur so vor liebevollen Details und knackscharfen Texturen. Etwas später brettern wir in einem Raumschiff über die riesige Stadt Metropolis und schleudern Kampfroboter per Traktorstrahl gegen gigantische Luftschiffe - das gab es auf der PS2 noch nicht.
Im dritten Abschnitt kabbeln wir uns mit Dreks Schergen auf einem fahrenden Zug. Abwechslungsarmut kann man Ratchet & Clank nicht vorwerfen.
Waffen für alle
Für Fans der Originalreihe gibt es beim üppigen Waffenarsenal ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten aus unterschiedlichen Ratchet-&-Clank-Teilen. Im Nahkampf drischt Ratchet mit dem überdimensionalen Omnischlüssel auf die Gegner ein, auf Distanz feuert er mit seinem Blaster oder setzt einen riesigen Flammenwerfer ein.
Besonders kurios sind Knarren wie der Schafinator (verwandelt Feinde in Schafe), das Groovitron (lässt alle Gegner in der Umgebung tanzen) oder der komplett neue Pixelizer. Letzterer lässt alle getroffenen Widersacher (sogar Bosse!) zu platten 8-Bit-Charakteren mutieren - kurios und witzig zugleich!
Wie im Original können wir die Waffen bei Gadgetron-Händlern verbessern, die auf den Planeten verteilt sind. Zum Beispiel basteln wir ein größeres Magazin oder optimieren den Wirkungsgrad unserer Geschosse. Neu hinzu kommen in der 2016er-Version die neuen, besonders starken Raritanium-Upgrades, die wir allerdings noch nicht ausprobieren konnten, sowie ein Sammelkartensystem, das uns Boni einbringt.
Klasse: Manche Gebiete sind jetzt deutlich größer als gewohnt, die Abschnitte auf dem Planeten Kaspar etwa sollen laut Entwicklerangaben zwei- bis dreimal so groß sein wie im Original.
Geschmeidig wie früher
Beim Anspielen sind wir überrascht, wie gut das Ratchet-&-Clank-Prinzip auch heute noch funktioniert. Die Mischung aus Ballern und hüpfen ist genau richtig balanciert, die Steuerung bis auf ein paar kleine Kamerajustierungs-Probleme nahezu perfekt, und auf dem Bildschirm ist regelmäßig die Hölle los - das dürfte Neulingen ebenso gefallen, wie alteingesessenen Fans der Serie.
Das Spielgefühl ist dabei ähnlich eingängig wie in den Klassikern, allein wegen der höheren grafischen Qualität und den kleinen Verbesserungen fühlt sich Ratchet & Clank aber durchaus neu an. Anders als im Original können wir jetzt mit Ratchet auch »strafen«, also beim Zielen seitlich laufen. Das ist eine echte Wohltat, vor allem dann, wenn man nach einer Salve direkt wieder in Deckung verschwinden will.
Und das ist auch notwendig, denn der Schwierigkeitsgrad ist bereits auf der mittleren Stufe wegen hoher Feinddichte ziemlich fordernd, mehrmals beißen wir bei unserer Anspielsession im Kugelhagel der Robogegner ins Gras. Auf Kindergartenniveau runtergedummt wurde das Spiel also nicht, lobenswert!
Ebenfalls recht praktisch ist das neue Schnellauswahl-Menü für Waffen, das wir über das D-Pad aufrufen und beliebig anpassen können. Ratchet & Clank scheint den Spagat zwischen Liebhaber-Bauchpinselei und Neustart gut hinzubekommen.
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