Spiele aus der Cloud streamen, und zwar Hardware-unabhängig: Die Idee begeistert sowohl Spieler als auch Unternehmen. Google arbeitet daran, Microsoft und Sony ebenfalls.
Während viele glauben, dass darin die Zukunft der gesamten Spiele-Branche liegt, sieht das der Ubisoft-Veteran und Hellpoint-Entwickler Marc-André Jutras anders.
Ihm zufolge sei die Technik zwar vielversprechend, sie werde die nächste Konsolengeneration aber keineswegs definieren oder gar traditionelles Gaming ersetzen.
Spiele-Streaming wird immer populärer & Online-Shooter funktionieren nicht
Im Gespräch mit GamingBolt legt Marc-André Jutras seine Sicht der Dinge im Hinblick auf Streaming dar.
Es gebe zwar eine steigende Nachfrage, insbesondere von Menschen, die sich keine Konsolen leisten können, oder nicht willens sind, eine zu kaufen.
Aber andererseits würden schnelle Online-Shooter wie Call of Duty einfach nicht funktionieren, wenn sie komplett aus der Cloud gestreamt werden.
"Ich denke, es wird immer beliebter, aber denke nicht, dass es richtige Hardware ersetzt. Denn Call of Duty über Streaming spielen? Das funktioniert einfach nicht. "
"Wenn man die Internet-Infrastruktur bedenkt, bedeutet es, anstatt einen Knopf zu drücken und das Feedback auf dem Bildschirm zu bekommen, dass du stattdessen 100 ms (Millisekunden) Input-Lag hast, nochmal 100 ms Lag für den Output, während die Daten von und zum Client transportiert werden. Wenn die Host-Maschine, die die Daten verarbeitet, nochmal ihre eigene Verzögerung hat, werden nochmal 100 ms oder so hinzugefügt. "
"Kannst du dir vorstellen, Call of Duty mit so einer Latenz zu spielen? Wo es allein 100 ms dauert, bis der Server weiß, dass du eine Waffe abgefeuert hast?"
"Ich denke, dass es gut mit Offline-Spielen funktioniert. Aber der Moment, wo man etwas online verfügbar macht, wie einen Shooter, wo du den Bruchteil einer Sekunde zum Reagieren brauchst, funktioniert es nicht."
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Probleme lassen sich auch mit Geld nicht lösen
Laut Marc-André Jutras lassen sich die oben ausgeführten Probleme auch nicht einfach dadurch lösen, genügend Geld zu investieren.
"Das Problem ist, dass es nichts ist, was man mit Geld bewerfen kann, damit das Problem verschwindet. Die Netzwerk-Latenz hat sich in den letzten 20 Jahren nicht groß bewegt."
"Wir sind von der Lichtgeschwindigkeit limitiert, wenn es darum geht. Transferierst du die Daten von deinem Computer zu deinem Router zu deinem Nachbarschafts-ISP zu welchem Schalter auch immer zu Node zu Node zur Server-Farm... Man wird immer mit Lag enden und dagegen kann man nichts tun."
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Streaming eröffnet neue Möglichkeiten
Wegen all dieser Dinge glaubt der Hellpoint-Entwickler nicht daran, dass das Spiele-Streamen die nächste Generation von Konsolen definieren wird.
Aber nichtsdestotrotz biete die Technologie neue Möglichkeiten und neue Märkte, die erschlossen werden können.
"Es wird Spielern einen neuen Markt bieten, die keine Konsolen kaufen können [auf einem Level wie die Verkaufszahlen in den USA], wie China oder Indien und all die, die nicht hunderte von Dollars haben, um eine PlayStation zu kaufen."
"Aber wenn sie für 10 Dollar im Monat 10 % des PlayStation-Katalogs spielen können, der gut mit Streaming funktioniert, ist das super und auch eine Menge Umsatz für Sony."
"Und es würde auch Sinn für Sony ergeben, die PS5 ebenfalls abwärtskompatibel zu machen,weil es tausende Spiele für den Streaming-Katalog öffnen würde."
Übrigens hat auch der Xbox-Chef Phil Spencer bereits erklärt, er sehe Streaming eher als Ergänzung an.
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Würdet ihr Marc-André Jutras' Aussagen zustimmen?
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