45 Prozent mehr Leistung, besseres Raytracing, KI-basiertes Upscaling mit PSSR – alles egal. Seit Sony am Dienstag die PS5 Pro vorgestellt hat, gibt es eigentlich nur ein Thema: den Preis. Denn für das neue PS5-Spitzenmodell werden in Europa 799,99 Euro aufgerufen.
Es ist ein Preis, den nicht mal die griesgrämigsten Pessimisten erwartet hatten – und der deswegen aktuell einen gewaltigen Shitstorm über Sony niederregnen lässt. Auch ich habe mir ziemlich verwundert die Augen gerieben, als die Zahlen am Ende der Präsentation von Mark Cerny auf dem Bildschirm erschienen. Und konnte mir danach nicht wirklich einen Reim darauf machen – bis jetzt!
Bei der PS5 Pro muss man nicht mehr auf die Konkurrenz Rücksicht nehmen
Mit gestiegenen Produktionskosten und den neuen verbauten Hardware-Komponenten allein ist dieser Anstieg meiner Meinung nach jedenfalls nicht zu erklären. Klar, leistungstechnisch ist die aufgemotzte GPU offenbar auf dem Niveau einer Nvidia RTX 4070, die allein schon knapp 600 Euro kostet – außerdem gibt es jetzt 2 TB Speicher. Trotzdem bin ich überzeugt: Sony wird bei der Pro eine deutlich bessere Marge haben, zumal ja auch noch das Laufwerk fehlt.
Aber woher kommt dieser hohe Preis noch? Ich habe da eine starke Vermutung. Und die lautet: Sony lotet die Grenzen aus – weil es geht. Denn anders als damals bei der PS4 Pro gibt es bei der PS5 Pro keinen Konkurrenzdruck.
Microsoft arbeitete vor knapp 8 Jahren nämlich bereits an der Xbox One X, hatte also ebenfalls ein Mid-Gen-Modell in der Planung. Das dürfte sich damals auch auf die Preisgestaltung für die PS4 Pro ausgewirkt haben – die mit 399 Euro recht moderat ausfiel. Schließlich wollte Sony das preislich attraktivere Paket bieten.
Microsoft lässt wohl eine Mid-Gen-Xbox aus
Dieses Mal ist das ganz offensichtlich anders. Dass Microsoft in der aktuellen Generation noch eine "Xbox Series X Pro" – oder wie auch immer ein solches Modell heißen würde – liefert, ist äußerst unwahrscheinlich.
Im Sommer wurden zwar neue Xbox-Konsolen angekündigt, allerdings nur Variationen von Xbox Series X und S. Es deutet einiges darauf hin, dass der Hardware-Fokus von Microsoft bereits auf der neuen Xbox-Generation liegt, mit der aber nicht vor 2026 oder 2027 zu rechnen ist.
Das soll übrigens nicht bedeuten, dass ich Microsoft die “Schuld” am PS5 Pro-Preis gebe. Aber durch die fehlende Konkurrenz hat Sony mit der PS5 Pro nun quasi freies Feld – und kann es sich auch aufgrund der deutlich höheren Marktanteile mittlerweile erlauben, einen derart hohen Preis aufzurufen.
Ob sich sich dieser (Hoch-)Mut letztendlich auszahlt, wird sich zeigen. Meiner Meinung nach ist man mit den knapp 800 Euro ohne Laufwerk aber über das Ziel hinausgeschossen.
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