Seit kurzer Zeit steht die PS5 nun auch im Büro der GamePro-Redaktion und ich hatte die Gelegenheit, endlich selbst Hand anzulegen. Bis zu meiner Meinung und finalen Einschätzung zur Konsole müsst ihr euch aber noch etwas gedulden. Bis dahin kann ich euch allerdings meine ersten Hands on-Eindrücke vermitteln - denn ich habe Astro's Playroom gespielt und endlich verstanden, warum um den DualSense-Controller so viel Wind gemacht wird.
Astro's Playroom ist das "erste" PS5-Spiel
Kurz zur Erinnerung: Astro's Playroom ist das vorinstallierte Spiel, das jeder PS5 direkt beiliegt. Selbst wenn ihr zum Launch also nur Budget für die Konsole selbst haben solltet, bekommt ihr hier direkt einen etwa 4-stündigen 3D-Plattformer geboten. Das Besondere an Astro's Playroom ist dabei, dass die Entwickler von Team Asobi! (Astro Bot Rescue Mission) ein Abenteuer geschaffen haben, das euch die neuen Features der PS5 und des DualSense-Controllers näherbringen soll.
Ähnlich wie damals Wii Sports dient Astro's Playroom also als eine Art spielerisches Tutorial, das sowohl Funktionen als auch Potenzial der neuen Hardware aufzeigt. Und im Falle des DualSense sind das die adaptiven Trigger, die verbesserte Vibrationsfunktion, das überarbeitete Touchpad, der Bewegungssensor sowie das eingebaute Mikrofon. All diese neuen und/oder verfeinerten Funktionen bilden in Astro's Playroom das Kerngameplay des süßen wie einfallsreichen Jump&Runs.
Der DualSene schafft neue Immersion
Wirklich eingehen kann ich hier allerdings nur auf das erste von insgesamt vier Level-Arealen, die Astro's Playroom zu bieten hat. Das Level "Kühle Quellen" hat das Lüftungssystem der PlayStation 5 zum Motto und führt mich dabei sowohl an Strände mit sanfter Windbrise als auch in eisige Gefilde, die klar machen: Das Zeitalter überhitzter PlayStation-Konsolen soll endlich vorbei sein.
Eingeteilt in vier kleinere Abschnitte findet Astro's Playroom viele abwechslungsreiche Wege, mich indirekt mit dem DualSense vertraut zu machen. Wenn der kleine Roboter über Sand läuft, vibriert der Controller auf eine andere Art und Weise als wenn ich über den Holzsteg am Ufer laufe. Mal "sinke" ich langsam ein, mal stapfe ich auf festem Untergrund. Die Vibration ist komplett dynamisch und ändert sich jedes Mal, wenn sich meine Umgebung ändert.
Bläst mir ein starker Wind entgegen, wackelt der DualSense passend, und nehme ich die lange Rutsche nach unten, dann scheint der Controller zu gleiten. Waren die Vibrationsfunktionen des DualShock 4 noch einzig und allein allgemeinen Feedback vorbehalten (Schadensanzeige, feindlicher Beschuss, usw.), ist das Vibrieren des DualSense-Controllers ein wichtiger Bestandteil des Spiel-Designs. Mehr Immersion für fremde Welten.
Noch genauere Trigger
In Sachen adaptive Trigger steckt mich Astro's Playroom in einen Anzug, der auf Fortbewegung durch eine Sprungfeder setzt. Schöne Idee: Den Reißverschluss des Anzugs muss ich selbst mit einem Wisch über das neue (und viel genauere) Touchpad schließen. Mit den R2- und L2-Triggern kann ich meinen Roboter dann in die Hocke gehen lassen, um Spannung aufzubauen. Lasse ich die Trigger los, schnellt Astro in die Höhe und sammelt Münzen ein oder erreicht neue Plattformen.
Es gibt aber nicht nur ein Kraftlevel, dass die Sprungfeder treibt. Je nachdem wie fest ich die DualSense-Trigger drücke, springe ich höher und weiter. Ich kann Astro mit einem Fingerdruck sehr genau steuern und bekomme über die Trigger auch das nötige Feedback, wie groß die Sprungfeder-Spannung gerade ist. Das Zielen selbst funktioniert übrigens über den Bewegungssensor, der die alte Sixaxis-Technologie einfach noch feiner justiert hat.
Etwas Schwierigkeiten hatte ich aber noch mit dem eingebauten Mikro des DualSense. So gibt es an bestimmten Stellen kleine "Windmühlen", die ich mit Pusten in das Mikro zum drehen bekommen soll. Vielleicht lag es am Winkel, vielleicht an meiner Lungenkapazität, aber so richtig in Bewegung kam die Windmühle nicht. Mit einem Knopf auf dem DualSense lässt das Mikro allerdings ausschalten und Astro's Playroom lässt den Wind dann ganz automatisch blasen.
Gelungenes "Tutorial" der PS5
Wer Astro Bot Rescue Mission gespielt hat, der weiß vielleicht, dass Team Asobi! wirklich ein Händchen für 3D-Plattformer haben. Auch Astro's Playroom zeigt sich im Ersteindruck sehr Nintendo-esk und ich habe mich zwischenzeitlich sogar an Super Mario Odyssey erinnert gefühlt - sowohl hinsichtlich des Gameplays aber auch im Sinne der vielen kleinen Details, die es im Spiel zu entdecken gibt. Ohne groß spoilern zu wollen: Macht euch auf ein dickes PlayStation-Easter Egg-Fest gefasst.
Es ist eine clevere Idee, Astro's Playroom direkt mit der PS5 auszuliefern. Das kleine Spiel ist nicht nur hochwertig umgesetzt und spaßig, sondern macht einen sehr guten Job, wenn es darum geht, in die neuen Möglichkeiten der PlayStation 5 einzuführen. Gerade das "Gefühl" des DualSense-Controllers lässt sich nur schwer in Worte fassen (ich gebe hier mein bestes), und muss eigentlich erlebt werden. Und dafür eignet sich Astro's Playroom perfekt.
Der DualSense funktioniert, muss aber erlebt werden
Meine ersten Stunden mit dem DualSense-Controller haben mich vom Konzept der neuen, fühlbaren Immersion überzeugt. Die vielen Gimmicks, die im Vorfeld vielleicht als Spielerei wahrgenommen werden könnten, fügen dem Spielerlebnis definitiv eine neue Ebene hinzu, die tatsächlich neuartig ist. Ich habe mich nicht nur schnell an die dynamische Vibration gewöhnt, ich will sie eigentlich gar nicht mehr missen.
Gleichzeitig bieten die Trigger auch Unterstützung, wenn es um das Gameplay geht, ich kann meine Aktionen viel genauer vornehmen und bin weniger auf visuelle Informationen angewiesen. Immerhin gibt es keine Kraftleiste, die sich langsam füllt, wenn ich meine Sprungfeder spanne, ich fühle den Druck ganz einfach selbst. Als würde ich tatsächlich eine Feder niederdrücken und spüren, wie sie gleich hochschnellen wird.
Bei aller Überraschung bleibt aber die Sorge im Hinterkopf, dass die DualSense-Funktionen letztlich aber nur sporadisch eingesetzt werden und langfristig kaum noch Unterstützung finden. Die Rumble-Funktion der Joy-Con-Controller hat in 1-2-Switch überzeugt, glänzt seitdem aber vor allem mit Abwesenheit. Der bisherige Hype der Entwickler, die bereits an PS5-Projekten arbeiten, lässt aber die Hoffnung zu, dass es dem DualSense hoffentlich anders ergehen wird. Bislang ist der PS5-Controller nämlich meine intensivste Next-Gen-Erfahrung.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.