Beratern sollte man erst mal kein Wort glauben. Schon gar nicht, wenn es um vermeintliche Zukunftsstrends wie Sonys VR-Brille Project Morpheus geht. Trotzdem hat sich der so genannte Hype Cycle der Analysten der Beratungsfirma Gartner in den letzten Jahren als erstaunlich genau erwiesen.
Demnach durchläuft eine neue Technologie wie 3D-Drucker oder selbstfahrende Autos immer mehrere Phasen: Nach der Entdeckung kommen überhöhte Erwartungen, gefolgt von einem Tal der Enttäuschung, wenn sich die neue Technik dann doch nicht als der Heilsbringer erweist.
Danach folgt aber die »Zeit der Erleuchtung«, in der sinnvolle Anwendungen gefunden werden, bis die Technologie schließlich im Alltag eingesetzt werden kann.
Was das mit Sonys Project Morpheus zu tun hat? Laut Gartner steht die VR-Technologie kurz vor der letzten Phase, und tatsächlich sind mit der Oculus Rift und eben Sony zwei VR-Brillen kurz vor der Marktreife. Wir haben Project Morpheus ausprobiert um zu klären, ob Beratungsfirmen nicht doch manchmal Recht haben.
Elegant und leicht
Logisch: Um eine VR-Brille auszuprobieren, muss man sie aufsetzen. Klingt trivial, ist aber je nach Modell nicht ohne. Schließlich bindet man sich im Grunde zwei Monitore vors Gesicht, dir auch bei schnellen Kopfbewegungen nicht verrutschen sollen - also lieber mal ordentlich festzurren. Kommen dann noch Kopfhöhrer dazu, ist der Schädel mit Kabeln und Gurten ordentlich einbandagiert.
Nicht so bei Project Morpheus: Die Brille ist deutlich leichter als etwa die neueste Version von Oculus. Zudem liegt der Schwerpunkt etwas höher. Es lastet also mehr Gewicht au dem Kopf, die Technik hängt nicht so schwer vor den Augen wie bei Oculus. Das dürfte vor allem bei längeren Sessions gut für die Genickmuskeln sein.
Auch der Fixierungsmechanismus ist denkbar einfach. Wenn die Brille richtig auf dem Kopf sitzt, dreht man wie bei einem Fahrradhelm hinten an einem kleinen Knopf, um das Geschirr straff zu ziehen. Brillenträger können übrigens aufatmen: Normale Gestelle finden locker Platz, auch die Bügel drücken nicht.
Was sieht man da?
Wichtig bei einer VR-Brille: das Display. Schließlich hat man den Mini-Monitor ständig dicht vor den Augen. Project Morpheus liefert die gleichen 960x1080 Pixel pro Auge wie das neueste Developer Kit 2 von Oculus. Allerdings hat Sonys Brille nicht mit den lästigen Farbschatten der Konkurrenz zu kämpfen, zudem wirkt das Bild - bei optimalem Sitz - deutlich schärfer.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei VR-Brillen ist die Latenz, also,die Verzögerung, mit der Kopfbewegungen umgesetzt werden. Ist die nämlich zu hoch, wird dem Spieler schnell mal übel. Aber auch hier brilliert Morpheus: Alle Bewegungen werden fix im Bild ausgeführt, selbst man hektisch hin und her schaut oder sich abrupt umdreht.
Schließlich benutzt Sony zusätzlich zu den Bewegungssensoren auch die (optionale) Kamera der PlayStation 4, um den Kopf zu erfassen. Und wenn man die Kamera ohnehin schon im Wohnzimmer hat, kann man auch gleich seine Move-Controller wieder entstauben - erst die machen den Spielgenuss mit Morpheus nämlich perfekt.
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