Zwar ohne Final Fantasy 15 und Kingdom Hearts 3, dafür aber mit einer kleinen Überraschung hinter verschlossenen Türen wartet Square Enix dieses Jahr auf der E3 2014 in Los Angeles auf. Dort wurde nämlich einigen Entwicklern und Publishing-Partnern die neueste Ausgabe der Ende 2013 angekündigten Cloud-Technologie Project Flare präsentiert - und die wusste einem Bericht von polygon.com zufolge durchaus zu überzeugen.
Das Unternehmen plant mit Project Flare Super-Computer dazu zu nutzen, Spielerfahrungen verwirklichen zu können, die mit herkömmlichen PCs oder Konsolen so nicht möglich wären. Während man sich im Rahmen der ersten Präsentation im vergangenen November noch auf mögliche Physik-Effekte konzentrierte, stand dieses Mal der geografische Umfang von Spielwelten im Mittelpunkt.
Gezeigt wurde eine kleine Demo-Version, in der eine waldige Spielwelt entweder durch die Augen eines Vogels oder aus der Sicht einer niedlichen kleinen Kreatur erkundet werden konnte. Die vollständige Karte soll dabei ein Gebiet von 1024 Quadratkilometern (32 Kilometer x 32 Kilometer) umfassen - das wäre laut Schätzungen von Square Enix etwa 17 Mal die Größe der Spielwelt von The Elder Scrolls 5: Skyrim.
Das wirklich Besondere daran war den anwesenden Square-Enix-Mitarbeitern zufolge aber nicht die schiere Größe der Welt, sondern viel mehr die Tatsache, dass nichts davon instanziert oder gestreamt werden musste, sondern gleich vollständig und mit allen Details berechnet und gerendert wurde. Das schließt etwa 600.000 Bäume sowie Hunderte Kreaturen-Rudel, Hügel und Berge mit ein.
Entferntes Ziel ist es laut Square Enix, irgendwann einmal lebendige Spielwelten erschaffen zu können, ohne dabei irgendwelche Kompromisse wie Spiegelungen oder Nebel eingehen zu müssen. Man wolle nicht die Illusion einer lebendigen Welt realisieren, sondern eine tatsächlich lebendige Welt, heißt es.
Für Online-Rollenspiele würde die Technologie übrigens bedeuten, dass die Spieler nicht mehr alle auf verschiedenen Shards unterwegs sein müssten, sondern allesamt auf nur einem Server spielen könnten. Darüber hinaus wären vollständig modifizierbare, verformbare und dynamische Spielwelten möglich, ohne dass dabei auf Updates oder Patches zurückgegriffen werden müsste. Square Enix ist darüber hinaus der Meinung, Cheating und Hacking mit dieser Technologie vollständig unterbinden zu können.
Wann genau Project Flare fertig gestellt sein wird, ist bisher noch nicht bekannt. Sollte Square Enix seine Ziele allerdings verwirklichen können, würde das wohl völlig neue Gameplay-Möglichkeiten eröffnen.
Square Enix selbst will übrigens noch im Laufe des Jahres mindestens einen neuen Titel ankündigen, der sich Project Flare zunutze macht. Ansonsten möchte man die Cloud-Technologie aber auch an andere Entwickler und Publisher lizenzieren.
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