Groß war die Aufregung, als die ersten Gerüchte um die Free-to-Play-Versionvon Pro Evolution Soccer die Runde machten. Und es kamen direkt die ersten Fragen auf: Geht es mit Konamis Fußballsimulation bergab? Gibt es Pay2Win jetzt auch im virtuellen Fußball? Muss ich meine virtuellen Fußballschuhe an den Nagel hängen?
Stand jetzt kann man alle diese Fragen mit »Nein« beantworten. Denn das mittlerweile erhältliche Pro Evolution Soccer 2016 myClub (kostenlos, exklusiv für PS4 und PS3, Downloadgröße 2,3 GB) enthält zwar Mikrotransaktionen, ist im Kern nur eine erweiterte Demo.
Das fällt schon im Hauptmenü auf. Das ist nämlich lediglich eine eingedampfte Version des Hauptspiels und stellt insgesamt drei Modi zur Verfügung. myClub (dazu später mehr), Freundschaftsspiele und einen Trainingsmodus. Außerdem können wir noch verschiedene Optionen einstellen und gespeicherte Wiederholungen anschauen. Richtig nervig ist die Musikuntermalung, denn es dröhnt lediglich ein Song aus den Boxen, der sich ständig wiederholt. Schlimm!
Inhalte und Modi des Free-to-Play-Fußballspiels
Der Bereich »Freundschaftsspiele« ähnelt vom Umfang der dem der normalen Demoversion des Spiels. Insgesamt sieben Mannschaften stehen zur Wahl (Juventus Turin, AS Rom, Bayern München, SC Corinthians, Palmeiras sowie die Nationalmannschaften von Brasilien und Frankreich), wobei die Kader dank aktuellem Roster-Update auf dem neusten Stand sind.
Mit dem Juventus Stadium sowie der Arena Corinthians sind zudem zwei Stadien anwählbar, genau wie insgesamt 24 verschiedene Ball-Designs. Toll: Die Spielzeit lässt sich wie im Hauptspiel einstellen (bis zu 30 Minuten), damit sind dann richtig lange Partien möglich.
So viel Spaß macht das Hauptspiel: Pro Evolution Soccer 2016 im Test
Clever war es auch, den Trainingsmodus in die Free-to-Play-Version einzubauen. Denn neben dem normalen Training, in dem wir entweder alleine oder mit Gegnern Spielzüge einstudieren oder Standardsituationen trainieren können, steht auch das komplette Fähigkeitstraining zur Verfügung. Darin zeigt uns das Spiel detailliert bestimmte Spielsituationen samt dazugehöriger Tipps (etwa Torschuss, Doppelpass etc.) und lässt uns diese dann anschließend üben.
Vor allem für Neueinsteiger ideal, um mit PES 2016 warm zu werden! Erstaunlich: Im Trainings-Modus haben wir Zugriff auf sämtliche Teams des Hauptspiels, können also etwa mit der deutschen Nationalmannschaft oder dem FC Barcelona kicken - Mannschaften aus der Bundesliga sind Bayern München, der VFL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach.
Der myClub-Modus
Herzstück der myClub-Version ist aber natürlich der namensgebende myClub-Modus, quasi die PES-Version von FIFA Ultimate Team aus FIFA 16. Wir übernehmen eine beliebige Mannschaft (auch hier sind sämtliche Mannschaften anwählbar) und müssen diese dann nach und nach verstärken, Spiele mit ihr bestreiten und möglichst gute Teamstärke- sowie Teamgeistwerte erreichen.
Für bestrittene Spiele oder gelungene Aktionen (etwa einen Doppelpass oder einen verwandelte Direktabnahme) verdienen wir GP-Punkte, mit denen wir dann Scouts bzw. Agenten beauftragen können, neue Spieler für uns zu suchen. Viele Elemente müssen dabei beachtet werden, denn es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob ein Spieler taktisch auf einer Wellenlänge mit dem Coach liegt.
Stimmt die Chemie, wird das mit einer roten Farbe auf der Taktiktafel angezeigt. Trainingseinheiten können Spieler weiter verbessern, Einladungen zu bestimmten Herausforderungen oder Cups sorgen darüber hinaus für Dauermotivation.
Pay2Win bei PES 2016?
Der myClub-Modus ist identisch mit dem des Hauptspiels, wir bekommen also Zugriff auf sämtliche Teams, Spieler, Stadien etc. Man kann sich sehr tief in Taktikaufstellungen, Spielertransfers und die Zusammenstellung der perfekten Truppe eingraben, gerade deswegen ist es beachtlich, dass Konami hier den kompletten Modus umsonst anbietet.
Umsatz erhofft sich der japanische Publisher dennoch. Denn Scouts können wir auch mit Münzen bezahlen, die wir beim normalen Spielen nur unregelmäßig bekommen, optional aber auch mit Echtgeld kaufen können. 250 Münzen kosten etwa 2,49 Euro, 2150 Stück kosten 19,90 Euro und für satte 99,99 Euro bekommen wir 12000 Münzen.
Allerdings: myClub ist kein Pay2Win. Wir können Scouts auch mit unseren gesammelten GP-Punkten bezahlen, brauchen aber entsprechend länger, um uns besondere Scouts mit der Chance auf bessere Kicker leisten zu können. Zudem wird niemand gezwungen, gegen echte Spieler anzutreten (wo sich ein hochgezüchtetes Team schnell bemerkbar machen würde), theoretisch ist es auch möglich, nur gegen CPU-Teams zu spielen.
Fazit
Für wen lohnt sich also die myClub-Version? Besonders für alle, die noch unschlüssig sind, Pro Evolution Soccer 2016 zu kaufen. PES 2016 myClub ist nämlich nichts weiter als eine erweiterte Demo, gerade die verlängerten Spielzeiten im Freundschaftsspiele-Modus sowie die Trainingsoption sind perfekt, um sich mit dem PES-Gameplay vertraut zu machen.
Der myClub-Modus besitzt zudem sehr viel Spieltiefe und Optionsvielfalt und kann auch ohne Echtgeldeinsatz lange bei der Stange halten. Mikrotransaktionen sind zwar enthalten, diese kaufen aber wie so häufig hauptsächlich Zeit, die man ansonsten eben mehr investieren muss.
Für Besitzer von Pro Evolution Soccer 2016 bietet die myClub-Version dagegen keinen Mehrwert, logisch, alle Elemente der Free2Play-Version sind auch im Hauptspiel enthalten.
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