Happy Birthday, Pro Evolution Soccer! In diesem Jahr feiert die Fußballsimulation von Konami ihr zwanzigstes Jubiläum. Und um das feierlich zu begehen, soll sich der diesjährige Ableger Pro Evolution Soccer 2016 ganz besonders auf die Gameplay-Stärken der Serie besinnen. Schon im letzten Jahr hatte Konami den Vorsprung der FIFA-Serie mit Pro Evolution Soccer 2015 schmelzen lassen, der neue Teil soll - wie in jedem Jahr - alles noch ein bisschen besser machen. Im Rahmen des Champions Festivals in Berlin konnten wir schon mal probekicken.
Coole Kollisionen
Laut Adam Bhatti, dem European Brand Manager von Pro Evolution Soccer, haben sich die Entwickler bei Pro Evolution Soccer 2016 vor allem auf das Gameplay konzentriert. Während die Entwickler im letzten Jahr noch ein wenig mit der Fox-Grafikengine zu kämpfen hatten und deswegen einen etwas späteren Releasetermin wählen mussten, baut das Team in diesem Jahr auf einem starken Fundament auf, kann sich auf Feinheiten konzentrieren.
Dazu gehört das komplett neue Kollisionssystem. Noch in den letzten PES-Teilen waren die meisten Zusammenprall-Animationen vorberechnet und selbstablaufend, in PES 2016 rasseln die Spieler nun deutlich dynamischer ineinander, auch spielerisch hat das spürbare Auswirkungen.
Bei unseren Proberunden spitzeln wir einem Stürmer zum Beispiel im letzten Moment den Ball mit einer Grätsche vom Fuß, bei Standardsituationen verschaffen wir uns durch Körperrempler einen Vorteil und nutzen die Masse von kantigen Abwehrspielern, um leichtgewichtige Angreifer abzudrängen. Das klappt schon recht gut, wir sehen bei einigen Duellen aber noch ein paar Clipping-Fehler.
Der Vorgänger: Hier geht's zum Test von Pro Evolution Soccer 2015
Auf dem falschen Fuß
Überhaupt hat Konami stark an den Zweikämpfen und 1-zu-1-Situationen gearbeitet. Stehen wir mit unserem Stürmer etwa vor dem Gegenspieler gibt's viele neue kleine Animationen wie angetäuschte Übersteiger. Außerdem spielt es dank der verbesserten Physik nun eine noch größere Rolle, ob wir einen Verteidiger »auf dem falschen Fuß« erwischen oder nicht - damit sind dann sogar Situationen wie bei Lionel Messis 2:0 gegen Bayern München im Champions-League-Halbfinale möglich, bei dem Jerome Boateng einfach umkippte.
Auch Zweikämpfe in der Luft fühlen sich beim Anspielen deutlich direkter an als früher. Wir können unseren Spieler nun präziser manövrieren und unser Gegenüber sogar ein wenig nach unten drücken, um das Kopfballduell zu gewinnen. Dabei sehen wir schon viele kleine Trikotzupfer und andere »nicklige« Animationen - schick!
Bei der KI stellen wir ebenfalls einige Verbesserungen fest. Bei überfallartigen Kontern laufen sich Mitspieler in unserer Umgebung besser frei oder lassen sich teilweise auch zurückfallen, um schnelle Doppelpässe zu spielen. So gelingen uns bei den Probematches schon einige sehenswerte Kombinationen und Tore.
Ob das auch mit der leicht veränderten Kameraperspektive zusammenhängt, bezweifeln wir dagegen - Konami hat die Standardeinstellung etwas nach unten gesetzt, sodass wir jetzt etwas gerader über das Spielfeld gucken, nicht mehr so stark von schräg oben.
Ballphysik-Freuden
Trotz toller Tore sind wir beim Anspielen überrascht - denn PES 2016 fühlt sich wegen der überarbeiteten Physik nicht mehr ganz so direkt an wie PES 2015. Spieler brauchen nun wieder etwas länger, um einen Ball anzunehmen, schnelle Drehungen sind nur mit entsprechend flinken Spielern ohne Stolperer möglich.
Ganz so schlimm wie noch in Pro Evolution Soccer 2014 ist das zwar nicht, umstellen müssen wir uns in den ersten Momenten am Controller aber trotzdem. Herausragend ist unserer Einschätzung nach einmal mehr die Ballphysik, dank der schon in der frühen Fassung in Berlin die Pille herrlich gegen Schienbeine und den Pfosten flipperte und so für den essenziellen Schuss Unvorhersehbarkeit sorgte.
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