Mit inFamous: Second Son erscheint der dritte Teils der bekannten und PlayStation-exklusiven Open-World-Superhelden-Reihe. Die Fortsetzung erscheint ausschließlich auf der PlayStation 4 und zeigt, was so alles in Sonys neuer Konsole steckt.
Das Ergebnis kann dabei die Fachpresse national und international zum größten Teil überzeugen. Wir haben deutsche und internationale Wertungen und Meinungen gesammelt und in alphabetischer Reihenfolge geordnet.
Deutsche Tests
Kai Schmidt: […] Die Infamous-Spiele beziehen ihren Reiz aus der gelungenen Mischung zwischen relativ geerdetem Open-World-Spiel, Shooter und übertriebener Comic-Action. Das Problem dabei war allerdings schon immer, dass ich einem immer gleichen Schema folgen muss. […] Trotzdem kann ich mich Delsins Abenteuer nicht entziehen. Die verschiedenen Fähigkeiten sind einfach zu cool, sodass ich sehen will, was ich damit anstellen kann und wie weit ich die Kräfte ausbauen darf. […] Und gerade wenn es droht, langweilig zu werden, schalte ich einen neuen Stadtteil oder gar eine neue Kraft frei. So habe ich plötzlich einen erweiterten Spielplatz, auf dem ich die schönsten Aussichtspunkte oder die grafisch aufwändigsten Ecken suchen kann. […] Hätte ich keine PlayStation 4, würde ich Infamous: Second Son zum Anlass nehmen, eine anzuschaffen.
Sascha Lohmüller: In der Cover-Story vor zwei Ausgaben habe ich ja noch ein wenig herumgesponnen, was alles mit dem Karma-System und dem Kräfteabsorptions-Feature möglich gewesen wäre. Nun … eingetreten ist davon leider kaum etwas. Die Sache ist nur die: Das ist gar nicht mal schlimm. Denn Second Son funktioniert auch ohne diesen spielerischen Quantensprung. Es nimmt das Gameplay der Vorgänger, verfeinert es hier, fügt dort ein paar Neuigkeiten ein und garniert das Ganze mit einer wirklich fantastischen Technik. Mir persönlich reicht das, denn bei den wichtigen Punkten - Superkräfte, Action, Karmasystem und größtenteils auch Story - ist Second Son eine verbesserte Version seiner eh schon guten Vorgänger.
Christoph Vent: Wer hat nie davon geträumt, mit Superkräften gesegnet zu sein? In Infamous - Second Son wird dieser Traum zur Realität. […] Diese Bewegungsfreiheit und vor allem die teils spektakulären Superkräfte haben dafür gesorgt, dass ich mit dem dritten Ableger der Reihe jede Menge Spaß hatte. […] Dass die Story nicht über Standardkost hinauskommt und hier und da die Inszenierung hätte besser ausfallen können, kann ich verkraften. […] Was mich aber wirklich ärgert: Wenn Sucker Punch schon auf ein Entscheidungssystem setzt, warum dann nicht gleich richtig? Wie oft ich zwischen dem guten oder bösen Pfad wählen darf, kann ich an einer Hand abzählen. Schlimmer noch: Im Spiel merke ich nichts davon, ob meine Entscheidung irgendwelche Konsequenzen hat. […] Wer über das verkorkste Entscheidungssystem hinweg sehen kann, erhält mit Second Son aber erneut ein richtig gutes Open-World-Actionspiel, das zudem noch toll aussieht. Gerade die Superkräfte sorgen für ein echtes optisches Feuerwerk.
Eike Cramer: Sucker Punch spielt auf Sicherheit! InFamous Second Son bietet im Vergleich zum Vorgänger fast keine Weiterentwicklungen. Natürlich ist die Kulisse, trotz Rucklern hier und Clippingfehlern da, deutlich hübscher als auf der PS3 - mitunter sogar prachtvoll. Die Charaktere sind zudem markanter und das unterhaltsame Brüder-Duo Delsin und Reggie versprüht im Originalton viel Charme. […] Dennoch: Die mäßige Story ist trotz interessanter Nebenfiguren weit weg von der Comic-Faszination des ersten Ausfluges nach Empire City und die überflüssigen Nebenaufgaben arten schnell in repetitive Arbeit aus. Auch die Klettermechanik leidet an den alten Schwächen, ist zu ungenau und verlässt sich zu sehr auf Klebe-Automatismen. So verpasst es Second Son, sich bei der Premiere auf PlayStation 4 nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich vom durchschnittlichen Vorgänger abzuheben.
Tobias Kujawa: Schön und geschmeidig - das ist Second Son einerseits. Delsins Seattle-Ausflug gefällt mir richtig gut, das Spielen mit den verschiedenen Kräften und das allmähliche Übernehmen der Stadt macht Spaß. Sogar der Protagonist selbst taugt mir nach und nach immer mehr. Und die Optik ist meistens wirklich zum Zungeschnalzen schön. Andererseits hat Sucker Punch eine Menge Potential verschenkt, das Spiel wirkt eilig fertiggestellt, so als ob Sony unbedingt einen Exklusivtitel für das Frühjahr brauchte. Meine Verbündeten verschwinden viel zu schnell in der Versenkung, es gibt nur eine Handvoll unterschiedlicher Feinde und die Nebenaufgaben sind eine erzählerische Nullnummer. Immerhin haben die Entwickler am Schwierigkeitsgrad geschraubt, im Vergleich mit der Vorschau-Version fordert es jetzt genügend, ohne zu frustrieren.
Computerbild.de – Testnote: gut (1,55)
Pavel Girard: Nach dem etwas lahmen Einstieg schießt der Spielspaß von "Infamous - Second Son" analog zu Delsin in ungeahnte Höhen. Mit den sich stetig erweiternden Superkräften zu experimentieren, macht eine Heidenlaune und ist durch die Kraft der PS4 eine wahre Augenweide. Die deutlich kürzere Kampagne kommt komprimiert noch besser und erzählt eine emotionale Geschichte mit moralisch interessanten Denkansätzen. Die Nebenmissionen sind abwechslungsreich - wiederholen sich jedoch leider etwas. Etwas schade ist auch das Wegfallen des Grind-Features. Mit Cole über Stromleitungen zu schlittern, hatte einen Flow, den man in "Second Son" schmerzlich vermisst. Alles in allem punktet das neue "Infamous" aber erneut in der wichtigsten Disziplin: unbändigen Spielspaß zu generieren.
Infamous: Second Son - Screenshots ansehen
Internationale Tests
Vince Ingenito: Open-world superhero action games are about freedom and empowerment, and in these regards, Second Son is really impressive. Seattle is a big, beautiful playground for you to stomp around in with a set of devilishly fun and powerful toys at your disposal. It plays great, and it looks even better, but its advancements also beg it to be held to a higher standard, one that its overall story and morality systems struggle to reach.
Tom Mc Shea: Second Son focuses on pure enjoyment. It communicates that through the excellent combat that forces you to concoct crazy tactics to overthrow the invading forces. It draws you in further through its incredible visuals that not only hint at the PlayStation 4's impressive power, but employ a sensible artistic touch that makes Seattle a place you want to explore. It uses a complementary score to underline dramatic moments, and the sound effects pop with flair. And yet, for all of the elements in which Second Son excels, the narrative fails to carry its share of the weight. Still, don't become mired in the negativity as Delsin so often does. Instead, just laugh at the cheesy dialogue and chortle at how extreme the morality system is. Second Son is a great game that knows exactly what it is, and sucks you in with its unfiltered fun.
Philip Kollar: I struggled with feeling let down that Second Son isn't a brilliant shift for action games. My small disappointments come mostly as a result of undeveloped potential. It had a chance to be a superhero game about more serious issues as well as a showcase for the power of the new generation of consoles. Instead, Second Son is more of the Infamous I already loved last generation, prettier, with more powers and better writing. But Second Son still kept me excited to discover each new power set and happy to shoot fireballs at fascist thugs long into the night. Maybe it's not so bad to just let go of responsibility and blow stuff up once in a while.
Evan Narcisse: Second Son doesn't just do shinier versions of the things previous Infamous games did. It multiplies and extrapolates on those things, letting them intertwine in really satisfying ways. So you get some skills that have choice built in, like sniping that lets you automatically go for headshots (evil) or hobbling (good.) You're a hero—or anti-hero, if you so choose—who can change the nature of his super-ness on the fly. There's a brief sequence in the last third of Second Son where Delsin's powers glitch out. You're forced to run past folks getting beaten up and you can't help. It feels pretty horrible, at least if you're playing Delsin as a good guy. That feeling is testament to how much the game pulls you in. Second Son feels like a game made by a studio reaching the peak of its own powers, on a new console that it's helping come into its own.
Andrew Reiner: I like the way that Infamous Second Son splinters off from the first two entries in the series. Delsin’s conduit ability creates uncertainty in the gameplay mechanics, and the choices he makes apply similar levels of ambiguity to the narrative arc. I never really grasped what was coming next from this tale, outside of knowing that the open world activities and encounters would be repeated ad nauseam.
Oli Welsh: Overall, it's good clean fun - so it's a shame that Second Son suffers from a consistent failure of imagination in how it's put together. There's not been much of an attempt to shake up the mission scenarios or structure of the game, leaving you with a very rote open-world adventure. Follow the waypoint marker, chase the suspect, investigate the scene, wipe out the jackboots; hunt the collectables and tick the boxes. You've been here many times before. […] As pretty and playable as it is, in no sense is inFamous: Second Son a post-Grand Theft Auto 5 open-world game. It's just a tidier, shorter and shinier one. It's easy to enjoy and has a winning personality, but it's reluctant to deviate from a stale streetmap of game city. It's no rebel, then. In fact, it's a conformist.
Tamoor Hussain: InFamous Second Son inherits a lot from its predecessors but offers too little to the mix. Rowe himself holds the game together, while the satisfying traversal and combat mechanics show flashes of excellence. At times it feels too safe and at others it glimmers with neat ideas, which overall is just enough to recommend it. As one of the first major first-party releases for PlayStation 4, Second Son leaves a lot to be desired. Disappointingly, it's a game that clearly has one foot still planted firmly in the last-gen. This isn't the InFamous the PS4 deserves, but the one fans need right now.
Danny Cowan: While previous Infamous games were often frustrating during their later campaign missions, Second Son maintains a steady growth in difficulty throughout, allowing players to rise to the challenge by progressing through its skill tree at their own pace. Enemy encounters are frequent but deftly paced, and give players plenty of strategic options. Even the boss battles -- a low point in earlier Infamous games -- are enjoyable and memorable in Second Son. Second Son is polished and refined enough to make previous series entries feel dated in comparison. It represents a great leap forward both in terms of gameplay and in graphical fidelity, and establishes a high standard for what players can expect from the PlayStation 4.
Chris Carter: Second Son is by far the best inFamous yet. If you're a fan of the series, then checking this one out is a no-brainer, and if you're not, consider jumping in with Delsin. You don't need any prior knowledge of the franchise to do so, and if you have any appreciation of open-world superhero games, you'll enjoy it.
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