Pokémon - Pikachu-Umbenennung: Proteste vor japanischer Botschaft

Am Beispiel Pokémon entlädt sich in Hong Kong zur Zeit der mit den Jahren aufgestaute Frust der Kantonesen: Spiele der Reihe sollen dort zukünftig nur noch auf Hochchinesisch veröffentlicht werden. Die etablierten kantonesischen Namen von Pikachu und Co würden so wegfallen.

Pikachu und andere Pokémon sollen in Hong Kong demnächst eine »neuen« Namen bekommen - sehr zum Ärger vieler dort ansässiger Kantonesen. Pikachu und andere Pokémon sollen in Hong Kong demnächst eine »neuen« Namen bekommen - sehr zum Ärger vieler dort ansässiger Kantonesen.

The Pokémon Company hat mit dem Plan, die Spielübersetzung von Pokémon mit der anstehenden Veröffentlichung von Pokémon: Sonne und Mond für den Nintendo 3DS in China zu vereinheitlichen, für reichlich Missstimmung bei einigen Fans gesorgt - und die geht sogar soweit, dass es vor der japanischen Botschaft in Hong Kong zu einem Protestaufmarsch kam.

Der Hintergrund: In China herrschen verschiedene Sprachen und Akzente vor, so dass sich einige Fans auf ungewohnte Namensänderungen einstellen müssen. Besonders gravierend ist das im kantonesisch geprägten Hong Kong, wo die Pokémon-Reihe schon seit Jahrzehnten ins Kantonesische übersetzt wird. Fortan soll im Rahmen der Vereinheitlichung hier jedoch Hochchinesisch (Mandarin) zum Einsatz kommen.

Am Beispiel von Pikachu würde so aus dem vor Ort bisher geläufigen Aussprache »Bei-kaa-chyu« schlicht »Pikaqiu«.

Zahlreiche Fans fordern nun vor der japanischen Botschaft in Hong Kong mit Plakaten und Sprechgesängen von Nintendo und The Pokémon Company, die Namens-Vereinheitlichung der Pokémon-Marke in China zu stoppen und weiterhin die verschiedenen Dialekte und Sprachen im Land zu berücksichtigen.

Nintendo und The Pokémon Company haben sich zu den Protesten bislang noch nicht geäußert. Allerdings dürfte das Ausmaß der Proteste auch einen politischen Hintergrund haben: Viele Kantonesen fühlen sich seit Jahren durch die chinesische Regierung diskriminiert. Dass nun auch Kulturgüter wie Pokémon nur noch auf dem ungeliebten Mandarin verfügbar sein sollen, ist deshalb für viele Kantonesen nicht hinnehmbar.

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