Ich war wirklich überrascht, als Nintendo und Game Freak am Pokémon Day 2022 plötzlich die neunte Generation aus dem Hut zauberte. Pokémon Karmesin & Purpur (Scarlet & Violet) heißen die neuen Editionen, die noch dieses Jahr für die Switch kommen sollen. Auf der Pokémon Presents gab es dazu auch schon einen ersten Trailer zu sehen, der mich direkt optimistisch stimmt:
Die gezeigten Szenen erinnern mich sehr an Pokémon-Legenden: Arceus, so dass ich große Hoffnungen hege, dass wir auch in Karmesin und Purpur Pokémon auf die gleiche Art begegnen werden. So eine Fang- und Kampfmechanik in einem Hauptteil, wäre längst überfällig.
Annika Bavendiek
@annika908
Mit Pokémon Rot startete Annika ihre Trainerkarriere auf dem Game Boy. Einige Editionen später konnte sie der Spielereihe jedoch nichts mehr abgewinnen, zu formelhaft verliefen die Abenteuer. Schwert & Schild konnte daran auch nicht viel ändern. Erst Pokémon Legenden: Arceus brachte genug frischen Wind in die Pokémon-Welt, um Annika wieder zu begeistern. Das liegt in erster Linie an der neuen Art, wie wir Pokémon begegnen, fangen und mit ihnen kämpfen.
Die Pokémon-Jagd ist ein riesiger Zeitfresser
Was mich in der Vergangenheit an Pokémonspielen immer gestört hat, waren die langsamen Kämpfe gegen wilde Pokémon, die ich davor nicht einmal zu Gesicht bekam. Unzählige Kilometer latschte ich durch hohes Gras, um mit etwas Glück das gewünschte Taschenmonster zu erwischen. Bevor ich das aber einschätzen konnte, dauerte es durch ein kleines Intro eine gefühlte Ewigkeit, bis der Kampf überhaupt losging. Und da es dann meist doch nur das 3.571 Ratzfratz oder Zubat war, kostete mich die Jagd nach meinen Lieblingspokémon unnötige Stunden Spielzeit.
Bei Kämpfen gegen Trainer*innen war das immerhin noch etwas erträglich, da die Inszenierung so die Bedeutung des Matches etwas verdeutlichte, bei wilden Pokémon schläferte es mich aber regelrecht ein.
Legenden-Arceus ist flotter, immersiver, besser
Schwert & Schild ging da mit der Naturzone schon einen Schritt in die richtige Richtung. Dort konnten wir immerhin in einem kleinen offenen Areal die Pokémon besonders gut aus der Ferne sehen und gezielt bekämpfen. Ideal war aber auch das nicht, da auch hier wieder durch einen extra Kampfbildschirm alles zu lange und statisch ablief.
Die entscheidende Wendung brachte Pokémon-Legenden Arceus. Die Art und Weise, wie wir in dem Spin-off Pokémon begegnen, wurde so stark verändert, dass es sich nicht nur flotter und dynamischer anfühlt, sondern mich auch mehr in die Welt hineinzieht.
Statt sich nur im hohen Gras zu verstecken, laufen die Pokémon überall frei herum. Sie legen Eigenarten an den Tag und erfordern von mir daher auch unterschiedliche Taktiken, um sie zu fangen. Fange ich beispielsweise ein harmloses Bidiza ohne große Probleme mit einem einfachen Wurf, weil es mich nur niedlich anstarrt, attackieren mich an anderer Stelle mehrere Kleinsteins. Hier ergreife ich entweder Flucht oder muss mich im Kampf stellen, falls ich sie wirklich fangen will. Andere Pokémon wiederum verkriechen sich in Bäumen oder flüchten so schnell, dass ich mir etwas einfallen lassen muss. Da hilft dann Anschleichen und ein gezielter Wurf, ganz hinterlistig in den Rücken. Und hilft das nicht, dann muss ich vorher wohl den richtigen Pokéball dafür craften.
Endlich direkte Kämpfe: Davon ab können die Pokémon uns als Trainer*in auch gefährlich werden, wenn sie uns angreifen oder wir in einem Kampf dumm im Weg stehen. Denn die Kämpfe laufen ohne große Umschweife direkt in der Welt ab, statt erst mit einem extra Intro in einen statischen Kampfbildschirm zu wechseln. Bei einem Match gegen andere Personen wird das zwar immer noch inszeniert, aber trotzdem spielen sich die Kämpfe abwechslungsreicher, was auch an den neuen Tempo- und Krafttechniken liegt, die Attacken schneller oder stärker werden lassen. So fühlt sich ein Kampf weniger nach Ping-Pong, sondern mehr nach Action an, ohne dabei die grundlegende Rundenstrategie zu vernachlässigen.
Mehr zu den neuen Editionen Karmesin und Purpur findet ihr in unserer Ankündigungsnews:
Ohne Arceus-Kämpfe? Ohne mich!
Nun wirkt es im ersten Karmesin/Purpur-Trailer so, als erwartet uns diese oder ähnliche Mechaniken auch in der (diesmal richtigen) Open World. Mit Sicherheit sagen lässt sich das allerdings nicht, denn waschechtes Gameplay, aus das wir sicher Rückschlüsse ziehen können, sieht anders aus.
Daher bleibe ich vorerst vorsichtig, aber immerhin optimistisch, dass Game Freak die beliebten neuen Mechaniken aus Arceus auch in die neuen Editionen einbaut. Denn falls nicht, dann weiß ich nicht, wie erfolgreich Legenden: Arceus noch sein müsste, um bei dem Entwicklerteam endlich den Schalter umzulegen. Karmesin/Purpur muss uns was bieten, um nach Arceus nicht wieder in den Trott der früheren, längst veralteten Pokémon-Ableger zurückzufallen. Und wenn es schon nicht die Grafik ist, dann müssen die Gameplay-Mechaniken immerhin auf einem ähnlichen Stand sein.
Ich hoffe wirklich, dass uns mit Karmesin und Purpur weiterer frischer Wind erwartet, der der Reihe gut tut und auch mich am Ende mal wieder mehr begeistern wird. Und wer weiß, vielleicht kann ich dann auch so auf meinem geliebten Arkani reiten, statt es auf wenige Pokémon wie in Arceus zu beschränken.
Aber wie seht ihr das? Möchtet ihr die Neuerungen aus Legenden: Arceus auch in den neuen Pokémon Editionen haben?
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