Am kommerziellen Erfolg von Pokémon GO besteht zu diesem Zeitpunkt wohl kein Zweifel mehr. Wie die Analysten von App Annie berichten, geben Spieler mit In-App-Käufen weiterhin mehr als 10 Millionen US-Dollar pro Tagaus, obwohl die App nun bereits seit einigen Wochen verfügbar ist. Vom Mobile-Kuchen, der sich weltweit auf 36,9 Milliarden US-Dollar beziffert, dürfen sich die Entwickler Niantic Labs und die Pokémon Company also ein ordentliches Stück abschneiden.
Zum Vergleich: Supercell, der Entwickler von höchst erfolgreichen Mobile-Spielen wie Clash of Clans, Puzzle & Dragons und Boom Beach kam im vergangenen Jahr mit allen drei Titeln zusammen auf einen Umsatz von lediglich etwa 6,3 Millionen US-Dollar am Tag.
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Erstaunlicherweise scheint Pokémon GO jedoch keinen negativen Einfluss auf die täglichen Einnahmen anderer Mobile-Spiele im Apple-Store und bei Google Play zu haben. Laut dem Analysten Sameer Singh konnte dort kein wesentlicher Einbruch bei den Einnahmen nachgewiesen werden. Zwar erwirtschafteten andere Spiele nach dem Release von Pokémon GO in den USA tatsächlich zunächst weniger Umsätze, konnten jedoch bereits einige Tage danach wieder an ihr bisheriges Niveau anschließen. Auch in Deutschland und in Großbritannien gingen die Einnahmen anderer Mobile-Spiele nach der Freischaltung von Pokémon GO zurück, holten aber ebenso schnell wieder auf. In Australien konnten andere Entwickler vom Rummel um Pokémon GO sogar unmittelbar profitieren, da hier die Umsätze seit dem Launch merklich stiegen.
Zusätzlich schreibt der Analyst, dass Mobile-Spiele wie Clash of Clans, Candy Crush Saga und Mobile Strike ebenfalls keine Umsatzeinbrüche durch Pokémon GO erleben mussten. Dies wird von Singh darauf zurückgeführt, dass ein Großteil der Einnahmen dieser Spiele auf eine verhältnismäßig kleine Gruppe von Nutzern fällt, für die es unwahrscheinlich ist, gleichermaßen stark in mehrere Mobile-Spiele auf einmal zu investieren.
Singh führt weiterhin aus, dass andere Entwickler vom phänomenalen Erfolg von Pokémon GO einige Lektionen lernen können. So sei die Idee, mittels der Smartphone-Kamera eine erweiterte Realität zu erschaffen, in die digitale Monster projiziert werden, nur der erste Schritt zur Entfaltung des vollen Potenzials dieser Technologie. Diese könne beispielsweise darin bestehen, auch Unternehmen aus der realen Welt mithilfe von In-Game-Coupons mit ins Spielgeschehen einzubeziehen.
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