Das Feld an bezahlbaren NVMe-SSDs, die über ein blitzschnelles PCI-Express-Interface der vierten Generation verfügen, wird immer breiter, viele Modelle tummeln sich bereits auf dem Markt. So auch die XLR8 CS3140 von PNY, die ihr mit einem oder zwei Terrabyte für 180 bzw. 320 Euro erstehen könnt. Wir lassen sie gegen die von uns getestete SN850 von Western Digital antreten.
- Liste aller PS5-SSDs: In unserer großen GamePro-Übersicht zeigen wir alle SSDs, die von der PS5 unterstützt werden.
- Anleitung zum SSD-Einbau: Wie genau ihr die SSD eurer PS5 wechselt verraten wir euch hingegen in diesem GamePro-Guide.
Lesegeschwindigkeit
Wie erwartet besteht die CS3140 locker den Benchmark der PS5 mit ungefähr 6,5 Gigabyte pro Sekunde. Dass der Test der Lesegeschwindigkeit nicht gerade exakt ist, bewiesen bereits Untersuchungen des Teams von DigitalFoundry, in denen deutlich langsamere SSDs ähnliche Spitzenwerte erzielten.
In Spielen ergab sich jedoch ein vergleichbares Bild wie bei der SN850; wir konnten, abgesehen von einigen Ausnahmen, stets ein paar Sekunden oder Sekundenbruchteile früher ins Spiel starten, nehmen wir die interne SSD der PS5, welche mit 5,5 Gigabyte pro Sekunde angegeben wird, als Ausgangspunkt. Die gemessene Lesegeschwindigkeit erscheint uns daher realistisch und deckt sich mit den technischen Spezifikationen.
Die einzelnen Komponenten sind durchweg erstklassig: Neben dem aktuellen Topmodell des Speicher-Controller-Herstellers Phison entdecken wir ein Gigabyte DDR4-Arbeitsspeicher von SK Hynix, welcher als Cache verwendet wird, sowie vier 256-GB-Flash-Module von Micron auf der Platine.
Mit oder ohne Heatsink? Eigentlich egal.
Unser Produkt-Sample wurde mit einem vorinstallierten Heatsink geliefert. Dieser ist siebzehn Millimeter hoch und drei Millimeter tief, überschreitet also die Vorgaben von Sony. Bei der Tiefe spielt das keine große Rolle, hier rechnet der PlayStation-Hersteller sehr konservativ, der Kühler ragt jedoch knapp fünf Millimeter aus dem Schacht heraus.
Ärgerlicherweise konnten wir vorab keinerlei Dokumente auf der Webseite von PNY entdecken, in denen über die Maße der SSD informiert wird. Ebenso fehlt eine nachvollziehbare Angabe zur theoretischen Lebensdauer.
Für uns ist es ein glücklicher Zufall, dass wir ein Exemplar mit Kühler erhalten haben, da wir so unseren Testablauf ein wenig erweitern konnten. Unter Anderem im Hinblick auf die Schreibgeschwindigkeiten, die wir zusätzlich für einen Umbau auf einen Kühlkörper von be quiet! festgehalten haben. Die Demontage fällt übrigens sehr einfach aus: sechs Kreuzschrauben müssen mit einem Bit der Größe „00“ herausgedreht werden.
Verschieben wir viele Spiele hintereinander, kehrt sich die Datenlage jedoch um. Hier war die CS3140 mit dem MC1 von be quiet! knapp 30 Sekunden eher fertig. Die Unterschiede bei der Kühlkonzeption könnte eine potenzielle Erklärung liefern. Im Auslieferungszustand mit vorinstalliertem Kühler verwendet PNY sogenannten „Thermal Putty“, eine Art Wärmeleitpaste, die aber angedickt wurde und sich daher eher wie Silikon zwischen die einzelnen Komponenten legt. Be quiet! nutzt hingegen Wärmeleitpads, die über eine geringere Wärmeleitfähigkeit verfügen, jedoch die gesamte Platine bedecken.
Sprungartige Temperaturanstiege könnten vom vorinstallierten Kühler aufgrund der besseren Wärmeleitfähigkeit der verwendeten Paste zügiger abgefangen werden, während der MC1 von be quiet! Hitze bei längeren Aufgaben effizienter abtransportiert, da der höhere Druck im geschlossenen Schacht mehr Luft über die Kühllamellen zieht.
Am Beispiel von The Last of Us Part II wird deutlich, dass kein gravierender Unterschied in Spielen besteht:
Wir ziehen daher ein klares Resultat: Grundsätzlich ergeben sich keine Abweichungen bei der Performance, sollten unterschiedliche Kühler verwendet werden. Auch die Öffnung des Schachts scheint kein großes Problem darzustellen. Dass der deutlich kleinere Kühler des Drittanbieters nahezu gleichauf liegt, zeigt unserer Ansicht nach eher, wie gut das Kühlkonzept der PS5 mit geschlossenem Schacht funktioniert. Dieses verhindert außerdem, dass Staub über den SSD-Schacht in die Luftkanäle gezogen wird.
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