Paragon - Gears of Dota

Die Shooter-Experten von Epic wagen sich mit Paragon ins Moba-Genre, aber aus der frischen Perspektive eines Third-Person-Shooters. Wir haben uns in die Beta gestürzt, um zu prüfen, wie gut das zusammenpasst.

Was ist... Paragon? - Alpha-Ersteindruck zum Moba-Shooter von Epic Video starten 10:56 Was ist... Paragon? - Alpha-Ersteindruck zum Moba-Shooter von Epic

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Sie sind das neue Traumpaar der Spieleindustrie: Mobas und Shooter. Paragon von Epic geht dabei noch deutlich weiter als etwa Overwatch. Der Blizzard-Shooter bedient sich vor allem in Sachen Heldenfähigkeiten bei Mobas und erinnert vom Spielprinzip sonst eher an Team Fortress 2.

Paragon dagegen ist tatsächlich ein reinrassiges Moba, komplett mit Dienern, Lanes und Türmen - nur wird es eben aus der Perspektive eines Third-Person-Shooters gespielt. Eine explosive Kombination? Wir haben uns in die Beta gewagt, um es herauszufinden.

Wie spielen?
Paragon geht am 18. März am PC in den Early Access. Wer sich da einkaufen will, kann eines von drei Gründerpaketen erwerben:

* Gründerpackung (20€): 3 Meister-Herausforderungen, eine Rufstärkung für drei Spiele
* Herausforderer-Gründerpackung (60€): Meister-Herausforderungen für alle 13 aktuellen Helden, für fünf Wochen jede Woche eine Rufstärkung für drei Spiele, eine Gründerpackung für einen Freund, exlusiver »Hotrod Howitzer«-Skin
* Meister-Gründerpackung (100€): Meister-herausforderung für 13 veröffentlichte und die nächsten 26 noch unveröffentlichten Helden, für fünfzehn Wochen jede Woche eine Rufstärkung für drei Spiele, eine Gründerpackung für einen Freund, exklusiver »Hotrod Howitzer«-Skin.

Meister-Herausforderungen sind Teil von Paragons Geschäftsmodell. Die Helden sind grundsätzlich kostenlos spielbar und wir sammeln mit jedem Spiel Erfahrungspunkte für sie. Um damit aber die höchsten Belohnungen wie spezielle Skins (keine spielerischen Vorteile) freizuschalten, müssen wir uns erst die Meister-Herausforderung für den entsprechenden Helden kaufen.

Wie viel Moba?

Im Kern bleibt Paragon den Genre-Wurzeln treu: Zwei Fünferteams stehen sich gegenüber und müssen sich auf drei Pfaden zur gegnerischen Basis vorkämpfen, um dort den Nexus einzuäschern und den Sieg davonzutragen. Um die feindlichen Türme zu plätten, rücken wir zusammen mit Schergenwellen vor, die deren Salven für uns schlucken. Wir selbst spielen als einer von dreizehn Helden - also eher wenig für ein Moba, aber es sollen noch weitere folgen - die alle schön abwechslungsreiche Fähigkeiten haben.

Magier Gideon lässt es beispielsweise Meteoriten regnen oder hüpft durch Teleport-Portale, während Artillerie-Roboter Howitzer Langstrecken-Raketen verschießt und Minen legt. Alles mit richtig schön knalligen Effekten untermalt. Überhaupt sieht Paragon gerade nach Moba-Maßstäben ziemlich schick aus, auch wenn es dem Grafikstil ein wenig an eigener Persönlichkeit mangelt.

Wie viel Shooter?

Wo andere Mobas meist flach sind, können wir in Paragon von oben angreifen. Wo andere Mobas meist flach sind, können wir in Paragon von oben angreifen.

Wer sich von der dritten Perspektive rasante Action erhofft, dürfte überrascht werden, wie wenig Shooter eigentlich in Paragon steckt: Es fühlt sich tatsächlich eher an, als würden wir einen Dota-Helden aus der dritten Person steuern, statt wie ein rasantes Unreal-Tournament-Match mit Türmen und Minions. Helden rennen und feuern nach Shooter-Maßstäben vergleichsweise langsam und unsere Angriffe haben recht kurze Reichweite - nur weil wir einen Feind sehen und im Fadenkreuz haben, heißt das noch lange nicht, dass wir ihn auch treffen können.

Trotzdem bringt die Shooter-Perspektive neue Herausforderungen ins Moba-Prinzip: Zum einen recht es nicht mehr, auf den Feind rechtszuklicken, um ihn automatisch anzugreifen, wir müssen tatsächlich mit jedem Schuss zielen. Zum anderen spielt in Paragon die Höhe eine Rolle. Die Karte ist keine flache Ebene wie in anderen Mobas, sondern wir beharken den Feind auch mal von einem Hügel aus, katapultieren uns mit manchen Fähigkeiten hoch in die Luft oder pirschen durch den Dschungel, der unter seinem Blätterdach tiefer liegt als die restliche Map. Das ist durchaus interessant, aber wir haben das Gefühl, da wäre noch mehr drin gewesen - Paragon bietet insgesamt überraschend wenig Neues im Moba-Bereich.

Wie viel Kartenspiel?

Neue Wege geht Paragon beim Item-System. Unsere Ausrüstung ist ein Kartendeck, das wir uns vor einer Partie zusammenstellen. Im Spiel können wir dann nur Items aus dem gewählten Deck ausrüsten, müssen dafür aber erst noch mit Punkten bezahlen, die wir uns wie in Dota oder League of Legends verdienen, indem wir Schergen niedermähen. Für erfolgreiche Partien kriegen wir Ruhmpunkte und kaufen uns damit Boosterpakete mit neuen zufälligen Karten.

Statt Items kaufen wir Karten, unser Deck stellen wir uns vor Spielbeginn zusammen. Statt Items kaufen wir Karten, unser Deck stellen wir uns vor Spielbeginn zusammen.

Wir sind aus mehreren Gründen keine großen Fans dieses Systems. Es sorgt zunächst dafür, dass Spieler ungleiche Startvorraussetzungen haben: Wo in Dota jeder Spieler jedes Item kaufen kann, müssen wir hier auf unser Boosterglück vertrauen und ziehen vielleicht schlechtere Sachen als andere. Und während man Rufpunkte nur durchs Spielen verdient und nicht für Echtgeld kaufen kann, darf man sich doch Booster für doppelten Ruf pro Partie für harte Euros kaufen - ein unschöner Hauch von Pay2Win.

Im eigentlichen Spiel schränken die Karten unsere Flexibilität ein, weil wir nur aus unserem Deck kaufen dürfen. In anderen Mobas können wir theoretisch auf jede Spielsituation reagieren, indem wir uns auf andere Items konzentrieren. Paragon schränkt diese taktische Vielfalt deutlich ein - und fühlt sich damit gerade zu Beginn, wo wir noch nicht viele Karten besitzen, deutlich eintöniger an.

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