Das ARG (Alternate Reality Game) rund um die zuletzt erschienene Overwatch-Heldin Sombra hat ihren Zweck erfüllt: Monatelang stapelten sich die hitzig debattierenden Threads auf Reddit & Co.: Fans durchleuchteten jeden Trailer, jeden Teaser und jedes Interview mit den Entwicklern nach Hinweisen, die auf die neue Heldin hindeuten und verschonten auf ihrer Spurensuche weder den Overwatch-Kundenservice noch die Battlenet-Accounts ihrer Mitspieler.
Blizzard hat folglich einen etwas resignierten Schlussstrich unter seine erste ARG-Aktion gesetzt, auch wenn das Team diese Art der interaktiven Werbung gerne wiederholen möchte – dann allerdings mit einer Menge gelernter Lektionen an Board des Hype-Frachters. Doch wohin wird diese nächste Reise gehen? Welcher Held wird als nächstes auf die Overwatch-Server vorrücken? Einen heißen Kandidaten gibt es bereits.
Doomfist – Der mysteriöse Handschuhträger
Gerüchte um einen neuen Helden namens Doomfist tauchten bereits lange vor Sombras Debüt auf: Blizzard streute Hinweise auf den unbekannten Recken schon im allerersten Overwatch-Trailer und plakatierte seitdem einzelne Multiplayer-Maps und weitere Videoteaser mit kleinen Brotkrumen, die zu dem mysteriösen Helden führen.
Diese Reise beginnt beim Reveal-Trailer: Zwei Brüder besuchen eine Overwatch-Ausstellung und bestaunen einen goldenen Handschuh, der Doomfist gehört haben soll.
"Wow, das ist der Handschuh von Doomfist! Oh man, es heißt, er konnte damit ein Hochhaus einreißen. Und erinnerst du dich noch daran, als er im Kampf von Winston besiegt wurde?"
Der Name Doomfist taucht auch auf einer der Multiplayer-Maps auf: In Numbani hängen drei Plakate nebeneinander, die allesamt mit dem Schriftzug »Doomfist« verziert sind und außerdem einen Beinamen tragen. Dieses Plakat-Set legt die Vermutung nahe, dass es sich bei Doomfist nicht um einen spezifischen Namen, sondern vielmehr einen Ruhmestitel handelt, der weitergegeben wird.
Der Retter (»The Savior«) wird von dem Schriftzug »Adhabu Ngumi« untertitelt, was Swahili für »Doomfist« ist. Diese Beschriftung und die Tatsache, dass zumindest den Postern nach kein Vorgänger bekannt ist, könnte den Retter als ersten Träger des Doomfist-Titels identifizieren. Doch es stecken noch mehr Informationen in dem Bild: Die Uniform und das körperliche Erscheinungsbild deuten auf einen Soldaten hin, der in einer Siegespose vor einer strahlenden Wüstensonne gezeigt wird. Im Zusammenhang mit seinem Beinamen liegt der Schluss nahe, dass der erste Doomfist möglichweise Numbani und seine Bewohner vor einem großen Unheil bewahrt hat.
Das Poster von der Geisel (»The Scourge«) ist ein wenig schwerer zu entschlüsseln. Die Unterschrift lautet »Akinjide Adeyemi« und scheint nigerianischen Ursprungs zu sein. Eine direkte Übersetzung ist offenbar nicht möglich, doch lautet die Beschreibung sinngemäß »Der Starke ist zurückgekehrt« und »Die Krone passt mir«. Im Zusammenhang mit der verschlagenen, herausfordernden Pose der Geisel auf dem Plakat könnte es sich beim zweiten Doomfist-Krieger womöglich um einen aggressiven Wettbewerber um den Titel gehandelt haben, der den Handschuh schließlich an sich reißen konnte. Er ist vermutlich auch der Doomfist-Träger, der im Overwatch-Trailer erstmals genannt wird und gegen die »guten« Agenten, hier Winston, gekämpft hat.
Auch ist es offenbar sein Handschuh, der in dem Museum ausgestellt ist – darauf gibt uns auf Numbani eine Sprachmeldung den entscheidenden Hinweis, die von der baldigen Ausstellungseröffnung spricht, in der die Doomfist von der Geisel ausgestellt sein wird. Möglicherweise haben Reaper, Widowmaker & Co. einen Weg gefunden, die Geisel für ihre Zwecke zu rekrutieren und es fehlt ihnen nur noch der Handschuh, um den Held zu vervollständigen?
Das Plakat des Nachfolgers (»The Successor«) bereitet derweil am meisten Kopfzerbrechen. Die Silhouette lässt eine grobschlächtige Körperform nur erahnen, während die Beischrift in Omnic gehalten ist - die Sprache der Roboterwesen in Overwatch, die bisher noch nicht übersetzt werden konnte. Auf dieser Grundlage vermuten einige Fans, dass es sich bei dem Nachfolger um einen Omnic oder ein symbiontisches Mischwesen aus Mensch und Maschine handeln könnte. Auch der Handschuh, der bei dieser Gestalt in den kompletten Arm überzugehen scheint, könnte auf eine bionische Erweiterung hinweisen. Nicht ignoriert werden sollte auch der Hammer im Hintergrund, der traditionell als Symbol der Rebellion und des Aufstandes benutzt wird. Mehr Hinweise können wir zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus den Bildern ziehen.
Der Mythos ist noch immer unvergessen
Der Mythos um Doomfist existiert damit bereits so lange wie Overwatch selbst und wurde durch ein Interview Ende Dezember 2015 weiter befeuert. Hier sprach Chris Metzen, der als Blizzards Senior Vice President für Story und Franchise Development zuständig war, über den mysteriösen Helden mit dem goldenen Handschuh:
"Wir haben uns (nach all den Hinweisen auf Numbani) dann schließlich gedacht, wie toll es wäre, wenn Doomfists Charakter tatsächlich mehr sein könnte als irgendein alter Krieger aus vergangenen Tage (...). Also haben wir über das mögliche Gameplay von Doomfist gesprochen – ich betone nochmals, wir haben nichts anzukündigen –, aber wir haben darüber diskutiert und wie spaßig es wäre, diesen Charakter wirklich zu designen."
Fast ein Jahr sollte nach diesem Interview vergehen, bis sich Doomfist nahezu unbemerkt wieder zurückmeldete. In dem Reveal-Trailer von Sombra ist in einer kurzen Szene direkt neben der Hackerin ein Bild des berühmten goldenen Handschuhs zu sehen. Es bleibt bei diesen wenigen Frames, die auf den Krieger anspielen, doch kann diese Sequenz durchaus als Fingerzeig von Blizzard verstanden werden, dass Doomfist noch nicht in Vergessenheit geraten ist.
Soundquake & Fusionator: Zwei weitere mögliche Helden?
Neben Doomfist werden zwei weitere Helden direkt im ersten Overwatch-Trailer genannt, Soundquake und Fusionator. Beide scheinen in Kämpfe verwickelt gewesen zu sein und begeistern vor allem den Jüngeren der beiden Brüder. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass einer der beiden in nächster Zukunft das Overwatch-Regiment verstärken wird?
Fakt ist, dass Blizzard seit der Ankündigung seines Shooters zahllose Helden am Bildrand hat auftauchen lassen, um den Eindruck zu verstärken, dass die Overwatch-Organisation eine altgediente Einrichtung ist – ein Geheimbund von Agenten, der seit Jahrzehnten in Dienst ist. Dementsprechend haben die Entwickler auch unheimlich viel Spielraum für ihren nächsten Helden.
Blizzard kann sich also entscheiden, auf einem der ausgearbeiteten Charaktere wie Doomfist aufzubauen, oder ein von Grund auf neues Design zu entwerfen, das die riesige Community ein weiteres Mal tage-, wenn nicht sogar wochenlang beschäftigen wird. Halten wir also weiter die Augen und Ohren offen – der nächste Hinweis wartet womöglich bereits direkt vor unserer Nase.
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