Das letzte Mal, als ich mich aktiv mit der Geschichte von One Piece auseinandergesetzt hatte, wuselte sich die Strohhutbande gerade durch den Skypiea-Arc und wurde vom "Donnergott" Enel malträtiert. Und das ist nun auch schon wieder über 10 Jahre her. Seit 1997 segeln Ruffy und seine Freunde bereits um die Welt - und erst jetzt gibt es ein One Piece-Spiel, das mich wirklich interessiert.
Endlich keine Fighting Games mehr
In One Piece: World Seeker, das aktuell bei Bandai Namco entsteht und noch 2018 für PS4, Xbox One und PC erscheinen soll, bekommen One Piece-Fans zum ersten Mal die Gelegenheit, eine offene Spielwelt frei zu erkunden. Auf "Jail Island", eine extra für das Spiel entworfene Umgebung (die aber an das Impel Down-Gefängnis erinnert), stehen zum ersten Mal die Geschichte und das Erkunden in einem One Piece-Spiel im Fokus.
Und die Tatsache, dass World Seeker nicht einfach das nächste Anime-Fighting Game ist, lässt mich aufhorchen. Dass ich vermutlich ich nur ein Viertel der Charaktere kenne und keine Ahnung von Ruffys aktuellen Fähigkeiten habe, stört mich wenig. Immerhin habe ich in der Theorie nun die Möglichkeit, den mir unbekannten Teil der One Piece-Welt für mich zu erkunden.
Simple Kämpfe & viel Spaß
Meine erste halbe Stunde mit One Piece: World Seeker scheint meinen Optimismus zu bestätigen, denn zum ersten Mal seit Jahren habe ich wieder Lust darauf, den Anime weiterzuschauen. Und ja, das liegt auch an dem zugänglichen Genre, in dem ich mich jetzt austoben darf. Es ist eben doch etwas anderes, in Ruhe eine Welt zu erkunden, als in 2-minütiges Komboketten-Chaos mit wildfremden Figuren geworfen zu werden.
Der Abschnitt von World Seeker, den ich ausprobieren durfte, spielte in einer Bergregion mit angrenzendem Wachposten der stationierten Marine-Soldaten. Ruffy steuert sich klassisch aus der Third Person-Ansicht und setzt mit seinen Attacken vor allem auf Melee-Angriffe. Fertigkeitspunkte, die sich mit erfolgreichen Treffern auffüllen, können dann unkompliziert auf besonders starke Fähigkeiten wie den Eagle Storm oder Red Hawk verbraucht werden.
Interessant ist aber die Scharfschützen-Fertigkeit von Ruffy, denn mit dem Druck auf die Schultertaste, die bei Shootern für das Zielen reserviert ist, rückt die Kamera etwas näher an den Piraten und lässt uns quasi über Kimme und Korn mit der Gum-Gum-Kanone auf Gegner "schießen". Je länger wir die Attacken aufladen, desto stärker fallen die Sniper-Fäuste aus. Betäubte (oder ahnungslose Gegner) können mit einer Takedown-Attacke endgültig niedergerungen werden.
Gum-Gum-Bewegungsfreiheit
Dafür dass ich hier nun die erste Open World aus dem One Piece-Universum zu sehen bekam, war der Demo-Abschnitt allerdings recht begrenzt. Dennoch war zu erkennen, wie es sich wohl anfühlen wird, vollkommen frei über die Inseln zu spazieren. Das liegt vor allem am Traversal-System, denn Ruffy hat dank seiner Gum-Gum-Fähigkeiten die Möglichkeit, sich an Baumwipfeln oder Hausdächern festzuhalten und dann katapultartig durch die Lüfte zu schleudern.
Es ist seltsam, wenn wir dann gegen unsichtbare Wände prallen, doch das System funktioniert und Ruffy gleitet geschmeidig und überraschend schnell über die Landschaft hinweg. Noch plagen Probleme mit der Kamera sowohl das Kämpfen als auch die Erkundung, doch das schreibe ich der unfertigen Version zu, in der sich World Seeker noch befindet. Dennoch eröffnet die Bewegungsfreiheit Möglichkeiten, die Welt zu erkunden, wie ich sie zuletzt nur in The Legend of Zelda: Breath of the Wild erlebt habe.
Ist es nun ein RPG oder nicht?
Darüber hinaus hat World Seeker aber nicht viel mit dem Helden aus Hyrule gemein. Und selbst nach der halben Stunde ist es noch nicht ganz klar, in welchem Umfang eigentlich RPG-Elemente in World Seeker integriert sind. Wir erhalten keinerlei Erfahrungspunkte für das Besiegen von Gegnern, einen klassischen Charakterfortschritt scheint es daher offenbar nicht zu geben.
Doch die Mini-Map, inklusive angezeigten Nebenaufgaben, sowie sammelbare Ressourcen wie Eisenerz, lassen auf ein umfangreiches Quest- wie Crafting-System schließen. Was wir aber craften sollen, ist wiederum schwer zu sagen, Ausrüstung für Ruffy oder die Strohhutbande scheint es jedenfalls nicht zu sein. Überhaupt gab es keine verbrauchbaren Items und sämtliche Gegenstände, die in der Welt verstreut waren, haben mir ihren Nutzen nicht offenbart.
Ungeklärte Fragen
Aktuell fällt es noch nicht leicht, One Piece: World Seeker hinsichtlich des allgemeinen Spielgefühls einzuschätzen. Das Gameplay steht und fällt mit den Systemen, die zwar im Spiel sind, aber auch jetzt noch nicht enthüllt wurden. Meine Demo-Version lässt sich auf Open World-Erkundung und Nahkämpfe herunterbrechen. Das hat zwar beides durchaus Spaß gemacht, aber viele Fragen blieben ungeklärt.
Wie sieht es mit der Geschichte aus? Wie viel Platz nehmen die Dialoge mit den anderen, bereits bestätigten Strohhut-Piraten aus? Werden Story-Inhalte ausschließlich über Dialogboxen eingeblendet, wie es in der Demo der Fall war? Was soll ich mit all den Gegenständen anfangen? Kann ich neue Fertigkeiten für Ruffy freischalten? Und, und, und. Auf alle diese Fragen gibt es in der (vielversprechenden) Demo noch keine Antworten.
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