Als Nioh im Jahre 2017 auf den Plan trat, landete Entwickler Team Ninja einen echten Überraschungshit. Zum einen hatte kaum noch jemand das oft verschobene Projekt auf dem Schirm, zum anderen entschieden sich die Macher für das damals noch frischere Soulslike-Konzept. Dank unverbrauchten Samurai-Setting, dem Fokus auf spielmechanische Komplexität, Geschwindigkeit und einem Loot-System, stach Nioh durch seine Einzigartigkeit heraus.
Selbst(gemacht) ist der Samurai
Nun steht mit Nioh 2 der direkte Nachfolger zum Action-RPG in den Startlöchern und viele der Punkte, die das erste Nioh "neu" und "anders" haben wirken lassen, sind dank Titeln wie Sekiro oder The Surge 2 kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Dennoch schafft es Team Ninja, dass sich Nioh 2 besonders anfühlt. Denn die großen Stärken der Reihe wie das blitzschnelle Kampfsystem und die fantasievolle Yokai-Folklore werden im Sequel klar in den Mittelpunkt gestellt.
Wie groß wird Nioh 2?
Auf Nachfrage von GamePro gaben die Entwickler an, dass die Größe der Spielwelt von Nioh 2 zwar mit dem Vorgänger vergleichbar sei, es aber deutlich mehr Gegner und Bosse gebe. Durch die höhere "Dichte" an Inhalten der jeweiligen Areale werden Spieler demnach länger brauchen, den Titel durchzuspielen. Eine stolze Aussage, schließlich schlug schon das erste Nioh mit knapp 35 Stunden für die Hauptstory zu Buche.
Wir hatten im Rahmen eines Events die Möglichkeit, etwa zwei Stunden mit Nioh 2 zu verbringen und uns mit einem vorgefertigten Character-Build durch die engen Räume einer japanischen Burg der Sengoku-Periode zu schlagen. Das mag für ein Soulslike nicht allzu viel Zeit sein, doch um die wichtigste Neuerung von Nioh 2 kennenzulernen, hat es definitiv gereicht.
Kopfgeldjäger im Yokai-Pelz
Im Gespräch mit GamePro gab Game Director Yosuke Hayashi an, dass Nioh 2 vor den Ereignissen von Teil 1 spielt und die erste Hälfte der historischen Sengoku-Periode abdecken soll. Die war weniger durch politische Ränkespiele geprägt, sondern durch offene Konfrontationen der verschiedenen Adelshäuser und jede Menge kriegerischer Auseinandersetzungen. In diesem Chaos aus Gewalt und Eroberungen schlüpfen wir in die Rolle von Hideyoshi, einem Söldner, der gegen Geld Jagd auf Yokai macht.
Anders als William, den Protagonisten aus Nioh, dürfen wir Hideyoshi selbst gestalten. Von Geschlecht über Hautfarbe und Gesichtsmerkmale basteln wir uns im Charakter-Editor einen eigenen Samurai. Nicht beeinflussen können wir das persönliche Schicksal von Hideyoshi, der halb Mensch und halb Yokai ist und deswegen zwar über besondere Fähigkeiten verfügt, aber auch von der Gesellschaft gemieden wird.
Und eben dieses Yokai-Blut, das durch Hideyoshis Adern fließt, markiert die größte Änderung am bisherigen Kampfsystem. Neben den normalen Angriffen via Nah- und Fernkampfwaffen, dürfen wir nunzusätzlichauf Yokai-Spezialfertigkeiten zurückgreifen, von denen wir gleichzeitig drei Attacken ausrüsten können. Die aus dem Vorgänger bekannte Verwandlung in die Yokai-Form kehrt in das Repertoire zurück, macht sich optisch aber noch stärker bemerkbar.
Alte Stärken, neue Skills
Statt im Kampf einfach nur auf Waffen angewiesen zu sein, können wir in Nioh 2 Yokai-Fähigkeiten einsetzen, um besonders starke Gegner zu erledigen. Das können beispielsweise Nahkampfangriffe sein, die Feinde in die Luft katapultieren, Beschwörungen, die für uns in den Kampf ziehen, oder auch Flächenangriffe, die gleich mehreren Gegnern Schaden zufügen. Um an diese Fähigkeiten zu kommen, braucht es aber sogenannte Seelenkerne.
3-Spieler-Koop
Anders als beim Vorgänger dürfen wir uns in Nioh 2 bei Bedarf gleich zwei Mitspieler dazuholen, um die Level zu erkunden. Jedoch merkten die Entwickler an, dass die Koop-Funktion des ersten Nioh das Spiel zu einfach gemacht habe. Das soll dieses Mal nicht passieren. Selbst zu dritt werden die zahlreichen Bossgegner also eine Herausforderung für Fans.
Nach Kämpfen gegen bestimmte Yokai-Gegner kann es in Nioh 2 passieren, dass unsere Feinde einen Seelenkern droppen, der ihre kämpferische Essenz innehat. Gekoppelt an unseren Guardian Spirit, eine Art Spezialisierung in geisterhafter Tierform, können wir dann Seelenkerne anlegen und austauschen, um uns neben der eigentlichen Ausrüstung von Hideyoshi noch besser auf bestimmte Situationen vorbereiten zu können.
Die Fähigkeiten haben jeweils ihren Cooldown, laden sich aber schnell genug wieder auf, sodass sie in jedem Kampf mitgedacht werden können. Dadurch wird das Arsenal an Möglichkeiten, das uns in Nioh 2 zur Verfügung steht, um noch mehr taktische Ansätze erweitert. Schließlich kehren zudem die zahlreichen Waffentypen inklusive der drei einnehmbaren Kampfpositionen aus dem ersten Nioh zurück.
Gewohntes Souls-Feeling
Abgesehen davon, werden sich alle, die schon mit Nioh ihren Spaß hatten, auch im Nachfolger sofort zurechtfinden. Das grundlegende Konzept wird beibehalten und Nioh 2 folgt der bekannten Soulslike-Formel. Wir erkunden verzweigte, oft schlauchartige Areale, schalten Abkürzungen frei und sobald wir zum Speichern an den Kodama-Schreinen beten, werden alle besiegten Gegner wiederbelebt. In regelmäßigen Abständen gilt es dann noch die knackigen Bossgegner zu erledigen.
In Sachen Abwechslung hat sich aber einiges getan, denn wie Hayashi GamePro gegenüber angibt, ist die Vielfalt der Yokai-Designs deutlich angekurbelt worden. Zwar haben wir es in unserer Zeit mit Nioh 2 auch mit einfachen Soldaten zu tun bekommen, die meisten Feinde sind aber dämonischer Natur und überzeugen mit Designs, die wie im Vorgänger direkt aus der japanischen Folklore entnommen wurden.
Neben Zyklopen, die ihre überlange Zunge vor sich hertragen, über doppelgesichtige Feuerräder bis hin zu vampirartigen Ratten in Menschenkleidern ist alles mit dabei. Auch die Ausrüstung, die wir uns mit Hilfe des komplexen Loot-Systems zusammenstellen können, deckt laut Hayashi die Bandbreite historischer Waffen und Rüstungen des feudalen Japan ab.
Hart aber fair
Was sich definitiv nicht geändert hat, ist der enorme Schwierigkeitsgrad. Wie schon im Vorgänger werden wir in Nioh 2 ebenso oft das Zeitliche segnen, gerade wenn es um die Bossgegner geht. Zwar können wir dieses Mal sogar zwei Koop-Partner dazuholen und sogar offline einen KI-Begleiter mitkämpfen lassen, doch die schnellen Bewegungsmuster der Gegner sind erst mit der Zeit durchschaubar.
Vor allem wenn die Ausdauer nach Ausweichmanövern und dem Blocken von Angriffen zur Neige geht, wird es in Nioh 2 schnell sehr eng. Zum Glück können wirerneutdie Ausdauerleiste der Feinde einsehen. So können wir erkennen, wann es sich lohnen könnte, in den Angriff überzugehen und die gegnerische Verteidigung zu brechen. Ist die Ausdauer nämlich aufgebraucht, sind Gegner betäubt und wir können mit starken Angriffen kritischen Schaden austeilen.
Neben den typischen Upgrades der Statuswerte durch das Ausgeben der gesammelten Amrita-Punkte, die abermals nach dem Souls-Prinzip funktionieren, können wir uns die Dinge in Nioh 2zusätzlichüber unsere Ausrüstung leichter machen. Rüstungsteile und Waffen lassen sich mit verbrauchbaren Items wie einem Talisman oder Schleifstein aufwerten und können dazu beitragen, den entscheidenden Vorteil im Bosskampf zu erlangen.
Das grundlegende Spielgefühl des Originals bleibt also erhalten, wenn Nioh 2 am 13. März 2020 für PS4 erscheint.
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