Seite 13: Die 150 besten Nintendo-Spiele aller Zeiten im großen GamePro-Ranking

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Inhaltsverzeichnis

30 - F-Zero

  • Plattform: SNES
  • Release: 1992
  • Entwickler: Nintendo

Markus Schwerdtel: Nein, eine glorreiche Historie als Rennspiel-Lieferant hat Nintendo Anfang der 90er-Jahre nicht. Rad Racer oder R.C. Pro-Am (beide NES) sind gut, aber keine Meilensteine. Das ändert sich mit dem Erscheinen des SNES im Sommer 1990. Denn zugleich kommt mit F-Zero ein futuristischer Racer, der den sogenannten Mode-7-Chip der Konsole gnadenlos ausnutzt. Die Hardware ermöglicht zwar keine Steigungen und Gefälle auf der Strecke, dafür werden die "platten" Rundkurse pfeilschnell auf den Fernseher gebracht.

Doch die coole Technik ist nur ein Teil des Erfolgsgeheimnisses von F-Zero, das Ding ist auch spielerisch einfach gut. Das Fahrerfeld besteht aus vier richtigen Charakteren wie Captain Falcon (genau, der auch in Super Smash Bros. mitprügelt) mit spezifischen Fähigkeiten. Davon merkt man auf der Strecke wenig, trotzdem sorgen diese Konkurrenten für mehr Atmosphäre, als wenn man nur gegen anonyme KI-Gegner fahren würde. Durch die 15 sehr unterschiedlichen Strecken kommt auch richtiges Grand-Prix-Feeling auf und man mag nicht eher aufhören, bis man alle Kurse als Sieger gemeistert hat. Cool ist auch der jazzige Soundtrack, zwölf Stücke davon erschienen in Japan 1992 sogar auf CD.

29 - Mario Party

  • Plattform: N64
  • Release: 1998
  • Entwickler: Hudson Soft

Tobias Veltin: Mit Mario Party verbinde ich drei Dinge: Heiserkeit, Muskelkater und Brandblasen auf meiner rechten Handfläche. Körperliche Beeinträchtigungen also - insbesondere durch das Spiel "Paddel-Gedaddel" - die meine Liebe für das Spiel aber auch im Rückblick nicht schmälern. Im Gegenteil: Hudsons Kombination aus Brettspiel und Minispielsammlung war für mich damals ein Geniestreich, dem sich kaum jemand aus meinem Umfeld entziehen konnte. Die Jagd nach Münzen und Sternen beschäftigte uns teilweise bis tief in die Nacht, nach jeder Partie wurde eine Revanche gefordert und insgesamt drei meiner N64-Controller fielen dem Spiel zum Opfer - ausgeleierte Analogsticks.

In Erinnerung sind mir mir neben den tatsächlichen körperlichen Schmerzen aber vor allem einzelne Minigames geblieben. Neben dem bereits erwähnten Paddel-Gedaddel sind das unter anderem Kugel-Chaos, Feuerspringen, Fahnen-Wirrwarr und Rennbahn. Und jedes davon hat mehr Spaß gemacht als manch andere "große" Spiele auf dem N64.

28 - Eternal Darkness: Sanity's Requiem

  • Plattform: GameCube
  • Release: 2002
  • Entwickler: Silicon Knights

Tobias Veltin: Bis heute ist Eternal Darkness der wohl beste First-Party-Horrortitel, der jemals für eine Nintendo-Konsole erschienen ist und der auch mir damals den kalten Schweiß auf die Stirn trieb. Denn die Story, in der man in der Rolle von Alexandra Rovias den mysteriösen Tod des eigenen Großvaters auf Rhode Island aufnehmen muss, war gleichermaßen einnehmend wie unheimlich, auch weil sich das Spiel am H.P. Lovecraft-Horror orientierte.

Das Ganze war allerdings kein lahmer Resident Evil-Klon, auch wenn es sich viele Elemente davon borgte, sondern ist mir vor allem durch seine Eigenständigkeiten im Gedächtnis geblieben. Darunter etwa die Anzeige, an der sich der psychische Gesundheitszustand ablesen und Alexandra ab einem bestimmten Punkt halluzinieren lässt, sodass man als Spieler:in selbst stellenweise nicht mehr weiß, was Einbildung und was Realität ist.

27 - Secret of Mana

  • Plattform: SNES
  • Release: 1994
  • Entwickler: Square Enix

Hannes Rossow: In der SNES-Ära war Secret of Mana eine kleine Offenbarung. Wo sonst war es denn möglich, gemeinsam im 3-Spieler-Koop die Geschichte eines Action-Rollenspiels zu erleben? Dafür brauchte es zwar ein Multitap, aber wenn das vorhanden war, durften die drei spielbaren Charaktere auch von Spieler:innen gesteuert werden. In Kombination mit dem Echtzeit-Kampfsystem war Secret of Mana wohl meine allererste, richtige Koop-Erfahrung, wie ich sie auch heute noch schätze.

Und das Beste war: Secret of Mana war sogar ein richtig gutes Spiel. Die Welt war charmant designt, inklusiver großer 2D-Sprites und auch die Geschichte war toll inszeniert. In Sachen Gameplay war es sogar möglich, dass die einzelnen Charaktere im Level aufsteigen, die Ausrüstung geändert werden konnte und die Zauber sowie die Waffen ihrer Nutzung entsprechend aufgestuft wurden. Der Umfang, der Mehrspieler-Aspekt und die tolle Präsentation machten Secret of Mana zu etwas ganz Besonderem.

26 - Kirby's Fun Pak

  • Plattform: SNES
  • Release: 1997
  • Entwickler: HAL Laboratory

Hannes Rossow: Kirby's Fun Pak (oder auch Kirby Super Star) ist für mich vielleicht der Höhepunkt der gesamten Reihe. Sowohl in Sachen Grafik, Musik, Gameplay und Abwechslungsreichtum ist der späte SNES-Hit ein großartiger Mix aus Kirbys Stärken - vor allem was den kooperativen Zweispielermodus angeht. Vermarket als "8 Spiele in einem", bietet Kirby's Fun Pak eine Sammlung an kleinen Story-Kampagnen, die erst nach und nach freigeschaltet werden müssen.

Zwar ist das Kerngameplay immer gleich, jeder Abschnitt hält aber einen kleinen Twist bereit und sorgt in Sachen Setting und Atmosphäre für frischen Wind. Spring Breeze war ein Remake von Kirby's Dream Land, The Great Cave Offensive war schon fast ein Metroidvania und Gourmet Race war ein Wettrennen mit dem vielleicht besten Soundtrack des gesamten Spiels. Die vielen verschiedenen Formen, die Kirby und die Koop-Partner:innen annehmen konnten - inklusive ihrer Fertigkeiten - rundeten das kleine Kirby-Meisterwerk für mich ab.

25 - Nintendogs

  • Plattform: Nintendo DS
  • Release: 2005
  • Entwickler: Nintendo

Linda Sprenger: Von wegen nur ein Tamagotchi. Nintendogs für den DS brachte das klassische Tamagotchi-Spielprinzip dank motivierendem Fortschrittssystem und beachtlichem Umfang auf ein neues Level und trieb mich damit in die Suchtspirale.

Ich konnte meine Welpen nicht nur füttern und waschen, sondern ihnen auch mittels Sprachbefehle ("Dreh dich!") immer komplexer werdende Tricks beibringen und damit an Turnieren teilnehmen. Mit dem gewonnen Preisgeld schaltete ich dann wiederum größere Wohnungen und neue Spielzeuge frei, mit denen ich meine Vierbeiner bespaßen konnte. Stöckchen, Frisbee, Fußball - bei mir wurde jeder Bello glücklich. Wie es ihnen heute wohl geht? Nach 15 Jahren wäre vielleicht mal wieder ein Schaumbad nötig.

  • Plattform: SNES
  • Release: 1992
  • Entwickler: Nintendo

Hannes Rossow: Das einzige The Legend of Zelda-Spiel für das Super Nintendo ist bis heute der beste 2D-Ableger der langlebigen Reihe. Wo das NES-Original noch ein neues Konzept einführen musste und Zelda 2 eigene Wege ging, trumpfte A Link to the Past in fast allen Belangen auf. Das Action-Adventure hat damals definiert, wie ein Zelda-Spiel auszusehen hat, quasi das Ideal der Reihe - ähnlich wie es Ocarina of Time mit den 3D-Ablegern gemacht hat. Wer heute Indie-Spiele mit Dungeons und Geheimnissen als Zelda-ähnlich beschreibt, meint eigentlich "so wie A Link to the Past".

Oft als eines der besten Spiele aller Zeiten betitelt, führte A Link to the Past auch neue Elemente in die Zelda-Reihe ein - beispielsweise das Masterschwert, das es davor nicht gab. Ebenfalls einflussreich war die Schattenwelt, eine Art Paralleldimension, die wir bereisen. Das Motiv wurde in späteren Zelda-Ablegern ebenfalls öfter aufgegriffen. Bis heute ist die 2D-Grafik, der Soundtrack und auch das Gameplay selbst noch immer sehr unterhaltsam, was A Link to the Past zu dem Zelda-Spiel macht, das vielleicht am besten gealtert ist.

23 - Mario Kart 8

  • Plattform: Wii U, Switch
  • Release: 2014
  • Entwickler: Nintendo

Tobias Veltin: Super Mario Kart hat die glorreiche Pionierleistung erbracht, Mario Kart 8 gebührt hingegen das Lob für die Quasi-Perfektion des Funracer-Spielprinzips. Das Rennspiel für die Wii U und später für die Switch ist nämlich die Kulmination von alldem, was Mario Kart schon immer ausgezeichnet hat. Perfekte Spielbarkeit, abwechslungsreiche Strecken, spürbar unterschiedliche Charaktere und natürlich ein unglaublicher Schadenfreude-Faktor durch die Items.

In Mario Kart 8 stecken so viele Fahrer:innen und Strecken wie in keinem anderen Serienteil zuvor, die Item-Balance ist - vielleicht mit Ausnahme des blauen Panzers - ein Genuss, der Lerneffekt hoch und dank Online-Modus kann man gegen Spieler:innen aus der ganzen Welt antreten. Wieviel mehr kann man sich für einen Fun-Racer wünschen?

22 - Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf

  • Plattform: Nintendo DS
  • Release: 2008
  • Entwickler: Level 5

Dennis Michel: Auf Platz 22 haben wir den Grund, warum ich mir 2008 als gefühlt letzter Mensch auf diesem Planeten doch noch einen Nintendo DS gekauft habe. Die Vorstellung, unterwegs ein scheinbar richtig cooles Detektivspiel zu zocken, das auf den beiden kleinen Bildschirmen mit seinem Comic-Look zudem richtig klasse aussieht, war Grund genug. Und Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf, so der Name des ersten Teils, war genauso genial, wie ich es mir vorgestellt habe.

Nicht nur waren der britische Professor und sein Lehrling Luke ein unfassbar sympathisches Duo, nicht nur machten die meist auf Logik und Matheaufgaben basierenden Knobeleien Laune und waren super motivierend, auch das Gekritzel und die Navigation mit dem Stift auf dem DS-Touchpad war einfach eine spaßige Sache. Die sechs allesamt tollen Spiele der Reihe, die Ni No Kuni-Entwickler Level 5 bis 2013 veröffentlichte, waren zudem auch als Spieleinstieg für alle jene geeignet, die zuvor mit Videospielen kaum in Berührung gekommen sind.

21 - Paper Mario

  • Plattform: Nintendo 64
  • Release: 2001
  • Entwickler: Intelligent Systems

Hannes Rossow: Das erste Super Mario-RPG ist Paper Mario zwar nicht (diese Ehre gebührt Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars für das SNES), aber Paper Mario hat trotzdem gezeigt, dass der Jump & Run-Klempner noch so viel mehr zu bieten hat. Vor allem der Look des Spiels hat viele Fans damals überrascht, der Bastel-artige Charme der Papierwelt zieht sich durch das ganze Spiel und sorgt bis heute für die unverwechselbare Optik der Reihe.

Gerade wenn RPGs normalerweise nicht auf der Gaming-Speisekarte stehen, dient Paper Mario als perfekter Einstieg in das Genre. Das bekannte Pilzkönigreich zu erkunden und dabei die Taktik von rundenbasierten Kämpfen zu erlernen, hat mich damals auf jeden Fall auch anderen Rollenspiel-Klassikern näher gebracht. Die Action Commands, also Eingabeaufforderungen während Marios Angriffen, sorgt zudem dafür, dass das Kampfsystem nicht allzu passiv abläuft. Wer gute Reflexe hat, der teilt auch mehr Schaden aus.

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