Aktuell - und nur bis zum 5. Mai - ist die Alpha-Demo des PS4-Actionrollenspiels Nioh im PSN-Store erhältlich. Dabei handelt es sich um eine Art »Dark Souls trifft Ninja Gaiden«, also ein bockschweres Stück Software, dass von den Spielern mit Geduld und Übung gemeistert werden muss. Im obenstehenden Video erkläre ich, wie nah Nioh dabei der Vorlage Dark Souls kommt und warum es doch keine simple Kopie ist.
Doch es geht mir hier gar nicht um das Gameplay von Nioh, sondern ein bemerkenswertes Detail in der Demo. Im Optionsmenü der sind nämlich zwei Grafikmodi anwählbar: Der Actionmodus und der Videomodus. Ersterer priorisiert die Bildrate und sorgt für eine Darstellung des Gameplays mit möglichst stabilen 60 Bildern pro Sekunde - auf Kosten der Grafikqualität. Es scheint, als ob dann bei der Texturqualität gespart wird und vielleicht auch die Auflösung in rechenintensiven Szenen dynamisch reduziert wird. Halo 5: Guardians nutzt etwa eine solche Technik und stellt dadurch eine flüssige Darstellung sicher. Im Videomodus hingegen bleibt die Auflösung stabil bei 1080p, die Bildrate hingegen liegt nur bei etwa 30 Frames pro Sekunde. Dafür sieht das Spiel jederzeit knackig scharf aus, während das Bild im Actionmodus etwas matschig wirken kann. Untenstehend habe ich ein Vergleichsbild vorbereitet, allerdings ist das Spiel recht duster und der Unterschied eher subtil. Im Vollbild fällt er aber auf. Ob diese Lösung auch im fertigen Spiel enthalten sein wird? Schwer zu sagen.
Aber es fällt mir sehr leicht, diese Einstellungsmöglichkeit zu loben. Endlich zeigt ein Entwickler echtes Verständnis für sein Publikum! Denn während PC-Spieler ihr Spielerlebnis mittels Optionsmenü und ihrer individuellen Hardware an ihre Bedürfnisse und Gewohnheiten anpassen können, gilt auf der Konsole in Sachen Grafik zumeist »Friss oder stirb!«. Der Entwickler entscheidet, in welcher Auflösung und Bildrate ein Spiel läuft. Aber auch Konsolenspieler haben Vorlieben. Für Manche sind 60 Bilder pro Sekunde ein Muss, um Spaß an schneller Action zu haben. Andere legen Wert auf maximale Grafikbrillanz und verzeihen im Zweifel lieber gelegentliche Ruckler.
Wenn also schon nicht beides geht - und die Erfahrung zeigt, dass dem so ist - dann lasst mir doch wenigstens die Wahl, was ich bevorzuge! So wie die Demo von Nioh eben. Weil auch auf Konsole die Grafikleistung eines Spiels nicht in Stein gemeißelt, sondern ein Kompromiss aus Auflösung und Bildrate ist. Es gibt keinen Grund, den Spieler nicht selbst entscheiden zu lassen, wie er diesen Kompromiss gewichtet, falls ein Titel eben nicht die »magischen« 1080p/60 schafft. Beispiele wie die Nioh-Demo oder Killzone: Shadow Fall, dessen dynamische Bildrate nach einem Patch optional auf stabile 30 Frames begrenzt werden konnte, machen hoffentlich Schule.
Der Autor
Sebastian Stange mag Spiele - egal ob auf Konsole oder PC. Er konnte mit dem dauerruckelnden Grand Theft Auto 4 für die PS3 leben. Genauso sieht er aber ein, was für ein Genuss es ist, Rennspiele an einem 120Hz-Monitor zu erleben. Das Thema Grafik ist für ihn deshalb einer der interessantesten Aspekte von Spielen - egal ob auf Konsole oder PC. Die Kompromisse, die Tricks und Kniffe, die Vielfalt von Engines mit ihren Stärken und Schwächen - darüber informiert sich Sebastian gern. Und er freut sich, wenn er nach wenigen Sekunden die Grafikengine eines Spiels erkennt - nein, errät.
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