Oft sind elektronische Geräte so konzipiert, dass sie nicht ohne Weiteres einfach repariert werden können. Meist ist es nicht einmal mehr richtig möglich, sie zu öffnen. Das heißt, dass stattdessen entweder gleich neue Geräte gekauft oder teure Reparaturservices in Anspruch genommen werden müssen.
Angesichts der Klimakatastrophe und des Mülls sowie der Energiekosten, die bei Herstellung und Entsorgung anfallen, ist das alles andere als ideal oder nachhaltig. Zum Glück lässt Microsoft jetzt untersuchen, ob das bei Xbox One, Xbox Series S/X und Co. nicht anders gemacht werden könnte.
Microsoft-Shareholder fordern leichte Xbox-Reparaturen
Was ist das Problem? Bei der Herstellung von Smartphones, Computern, Hifi-Anlagen oder eben Videospielkonsolen fällt extrem viel Müll an, noch bevor das Gerät überhaupt verkauft wurde. Zusätzlich verschlingt der Prozess Unmengen an Energie. Werden die Elektrogeräte entsorgt, wird es noch komplizierter, weil sie oft giftige Stoffe enthalten, die nicht einfach so in die Umwelt gelangen sollten. Insbesondere im Hinblick auf die Klimakrise ist das natürlich ein Unding und sollte tunlichst vermieden werden.
Dank des kapitalistischen Verwertungssystems ist das vielen Firmen aber nicht nur egal, sondern es wird auch noch gefördert, dass Menschen sich lieber gleich ganz neue Geräte kaufen, anstatt ihre alten reparieren zu lassen. Oft lassen sich beispielsweise Smartphone-Akkus gar nicht mehr entfernen. Teilweise wird die sogenannte geplante Obsoleszenz eingebaut, damit Elektrogeräte von allein nach wenigen Jahren unbrauchbar werden.
Bei Xbox bald anders? Weil sich eine Microsoft-Shareholder-Gruppe namens As You Sow darüber beschwert hat, dass die Microsoft-Konsolen Xbox One und Xbox Series S/X sich ebenfalls kaum selbst reparieren lassen, wird das Ganze jetzt mit Hilfe einer Studie nochmal auf den Prüfstand gestellt (via VG24/7).
Das war anfänglich wohl nicht die erste Reaktion auf den Bericht von As You Sow. Aber Microsoft hat die eigene Haltung dazu glücklicherweise geändert und will eine entsprechende Studie dazu jetzt durchführen lassen.
Was dabei herauskommt, bleibt natürlich abzuwarten. Aber selbst wenn nur einige wenige Schritte in Richtung einer einfacheren Reparatur getan werden, wäre das natürlich schon ganz fantastisch. Das nachhaltigste Gerät ist und bleibt nun mal das, das wir am längsten benutzen.
Sehr viel mehr rund um Xbox Series S/X und Microsoft findet ihr auf unserer GamePro-Übersicht.
Recht auf Reparatur könnte sich generell durchsetzen
Die Microsoft-Bestrebungen würden auch dazu passen, dass sowohl in den USA als auch in der EU in letzter Zeit vermehrt über ein "Recht auf Reparatur" diskutiert wurde. Es gibt zum Beispiel bereits einen Vorschlag der Europäischen Kommission, bei dem es unter anderem um Hardware-Standardisierung geht, die dabei helfen soll, Elektroschrott zu reduzieren.
Vorbildliche Beispiele, die es anders machen: Vor allem auf dem Smartphone-Markt gibt es mittlerweile sogar schon einige Firmen, die auf mehr Nachhaltigkeit, einfachere Reparatur und modulare Bauweise setzen, um beides zu erreichen. Zum Beispiel Fairphone oder Shiftphone. Es wäre natürlich sehr wünschenswert, wenn sich eine ähnliche Herangehensweise auch auf dem Konsolenmarkt durchsetzen würde.
Was sagt ihr zu Reparatur, geplanter Obsoleszenz und der Studie von Microsoft?
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