Metal: Hellsinger - Wenn euch Doom nicht Metal genug ist

Ihr habt Doom: Eternal zuletzt gespielt und gedacht, dass es doch noch mehr Metal sein könnte? Dann ist Metal: Hellsinger genau das Richtige für euch.

Wir haben den Genre-Mix aus Shooter und Musikspiel ausprobieren können. Wir haben den Genre-Mix aus Shooter und Musikspiel ausprobieren können.

Release: 2021 Entwickler: The Outsiders Plattform: PS5, Xbox Series X, PS4, Xbox One, PC Genre: Ego-Shooter

Gestern hat David Goldfarb, bekannt durch seine Mitarbeit an Battlefield Bad Company 2, Battlefield 3 und Payday 2, mit seinem Studio The Outsiders den neuen, sehr ungewöhnlichen Shooter namens Metal: Hellsinger angekündigt. GamePro konnte den Mix aus knallhartem Ego-Shooter und Rhythmus-Spiel mit Metal-Musik anspielen und wir verraten euch, warum es Fans beider Genres ansprechen wird.

Das konnten wir spielen: Die Version von Metal: Hellsinger, die uns zur Verfügung gestellt wurde, befindet sich im Pre-Alpha-Status, weshalb sich noch einiges bis zur fertigen Version an den bisherigen Features ändern kann. Wir konnten ein Level spielen, das ungefähr so zwischen zehn bis zwanzig Minuten dauert und zwei Songs beinhaltete.

Was macht Metal: Hellsinger besonders?

Wie zu erwarten, ist es die Vermählung der beiden Genres Ego-Shooter und Musikspiel, die Metal: Hellsinger ausmacht. Bewaffnet mit bis zu vier Waffen gleichzeitig, müssen wir im Takt der Musik die Gegner abschießen, um möglichst viele Punkte zu bekommen.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es sich nicht um einen vorgegebenen Weg handelt. Ihr könnt euch komplett frei im Level bewegen. Der Takt der Musik gibt lediglich vor, wann ihr schießen oder ausweichen solltet und gibt euch dafür einen Vorteil, wie schnelleres Nachladen oder einen längeren Dash.

Ihr werdet euch durch die Level frei bewegen können. Metal: Hellsinger ist kein Rail-Shooter. Ihr werdet euch durch die Level frei bewegen können. Metal: Hellsinger ist kein Rail-Shooter.

Brutaler Flow: Für das erfolgreiche Schießen mit der Musik geht unser Multiplikator nach oben. Dieser sorgt nicht nur für mehr Punkte sondern auch, dass aus der ruhigen, höllischen Atmosphäre ein infernales Feuerwerk mit harten Metal-Vocals wird. Da die Veränderung der Musik dynamisch passiert, schafft es das Spiel sehr schnell, uns in einen Flow zu bringen.

Das kommt auch durch die verschiedenen Waffen, die alle einen etwas anderen Rhythmus haben und mit ihren Soundeffekten die Musik komplettieren. Seien es schnell röhrende Blitze oder die wuchtige Shotgun, jede Waffe trägt dazu bei, dass sich der Song etwas anders anhört und anfühlt.

Musik in Schichten: Damit die Musik sich auch einheitlich in den einzelnen Stufen aufbaut, nutzen die Entwickler eine Schichten-Mechanik. So können die Songs dynamisch zu jeder Sekunde zwischen den einzelnen Intensitätsstufen wechseln. Deshalb ist jeder Song speziell für das Spiel geschrieben. Sowohl die Songs als auch die Level werden gleichzeitig entwickelt und immer wieder aneinander angepasst.

Zwar müsst ihr im Takt schießen aber die Musik ist auch ein großer Bestandteil der Atmosphäre der Level. Zwar müsst ihr im Takt schießen aber die Musik ist auch ein großer Bestandteil der Atmosphäre der Level.

Die Künstler an sich werden nur für die Arbeit an den Vocals verwendet. Die Texte schreiben Goldfarb und sein Team mit dem Künstler im Hinterkopf aber am Ende entscheidet das Entwicklerteam, wie die Songs sein werden. Die Musik selbst wird auch direkt im Studio produziert, jedoch kann es vorkommen, dass bestimmte Bassisten oder Drummer gewisser Bands die Musik einspielen werden.

Das sagt Goldfarb zur Auswahl der Künstler:

"Die Personen, die wir herausgesucht haben, die ich herausgesucht hab, passen, denke ich, zu diesem Spiel. Da ist eine bestimmte Art von Metal-Sänger, nach denen wir gesucht haben und da gibt es viele, die wir haben wollen. Jedoch haben wir begrenzte Möglichkeiten und können nicht jeden nehmen, was ich bedauere, aber wir versuchen so viel, wie wir können."

Diese Artists sind bisher bestätigt:

  • Alissa White-Gluz von Arch Enemy
  • Matt Heafy von Trivium
  • Mikael Stanne von Dark Tranquility
  • Björn Strid von Soilwork

Weitere Künstler sollen nach und nach enthüllt werden. Bisher sind die Sänger mit Ausnahme von Trivium alle aus Melodic Death Metal Bands. Zu dem einseitigen Genre bestätigt Goldfarb eine bestimmte Richtung, die sie mit dem Spiel fahren wollen:

"Das, was wir machen wollen, ist im Melodic Death Metal-Territorium – zumindest was wir bisher gezeigt haben. Über was anderes kann ich noch nicht sprechen. Aber es gibt enorm viel guten Metal es ist nicht alles Melodic Death Metal und es gibt viele Bands abseits des Genres, die ich mag."

Für wen ist Metal: Hellsinger interessant?

Wer Shooter wie Doom mag und dem gesamten Metal-Genre etwas abgewinnen kann, der wird mit Metal: Hellsinger sicher sehr glücklich. Wäre nicht die Rhythmus-Mechanik, die das Spiel erst so besonders macht, dann hätten wir hier einen Doom-Klon mit guter Musik.

Aber auch Musikspiel-Fans, die nicht unbedingt Metal mögen, können hier unglaublich viel Spaß haben, da die Rhythmus-Systeme bereits in der Demo schon zahlreich waren. Wir mussten mehrere Runden spielen, um überhaupt erst einmal zu wissen, was wir alles anstellen können und wie wir den Multiplikator am besten auf Maximum halten.

Mehr als nur Highscore-Jagd? Das ist bisher so das größte Problem an Metal: Hellsinger. Zur Story können wir nur sagen, dass wir als Dämonin "The Unknown" spielen, die zusammen mit dem Totenschädel Paz einen Kreuzzug gegen die Herrscherin The Red Judge startet. Ob die Geschichte letztlich wirklich reizvoll ist, bleibt abzuwarten. Immerhin zeichnet sich jetzt schon ab, dass auch ein Teil der Geschichte mit den Metal-Songs erzählt wird.

Ein wichtiger Bestandteil des Spiels ist die Jagd nach dem Highscore. Ein wichtiger Bestandteil des Spiels ist die Jagd nach dem Highscore.

Weiter zeigte das erste Level in der bisherigen Form noch keinerlei Wiederspielwert abseits der Highscore-Jagd. Es gab in der Demo keine sammelbaren Objekte oder offene Levelstrukturen. Wir laufen von A nach B, bis wir bei der nächsten Gegner-Horde angekommen sind. Am Ende von jedem Level wird zudem ein Boss auf uns warten.

Im Interview bestätigt Goldfarb, dass es im fertigen Spiel mehr Abwechslung im Leveldesign geben wird:

"Es wird definitiv mehr geben, was das Gameplay beeinflusst. Es wird keine Open World sein aber es wird sammelbare Items geben, die sind jedoch noch nicht fertig. Es gibt noch weitere Inhalte über die ich nicht reden darf. Diese orientieren sich aber an größeren Stages, wie ihr sie kennt. Wir haben nur einen ganz kleinen Monate alten Bruchteil eines Levels genommen. Es ist das kürzeste und linearste Level des Spiels. Daran werden wir in der Zukunft aber noch weiter arbeiten."

Was gefällt uns, was nicht

Metal: Hellsinger hat uns direkt durch seine etwas andere Gameplay-Mechanik gepackt. Jetzt liegt es an dem Spiel, dass es uns im späteren Verlauf mit mehr als nur einer Highscore-Jagd am Ball halten wird.

Pro

Contra

coole Metal-Atmosphäre direkt aus einem Alben-Cover

spielbares Level sehr linear aufgebaut

bekannte Metal-Artists mit eigens fürs Spiel geschriebenen Songs

zu wenig Diversität in den abgedeckten Metal-Untergenres

Waffen unterscheiden sich maßgeblich und verändern den Takt der Songs

bereits jetzt genug Gameplay-Systeme, die erlernt und gemeistert werden müssen

motivierendes Multiplikator-System, das sich direkt auf die Songs auswirkt

GamePro-Einschätzung


Sebastian Zeitz
(@Citronat)

Ich muss es einfach sagen: Ich liebe Musikspiele und bin immer sofort fasziniert, wenn ich irgendwas im Takt machen darf. Deshalb ist auch Metal: Hellsinger da keine Ausnahme für mich. Ich hätte noch Stunden weiterspielen können und freue mich jetzt schon auf den Rest des Spiels.

Zudem mag ich es, wenn Spiele Systeme bieten, die vom Spieler einen gewissen Skill und Taktik unter Zeitdruck benötigen. Nicht nur das im Takt schießen mit Waffen und ihren unterschiedlichen Rhythmen fordert mich immer wieder heraus, sondern wird noch durch aufladbare Spezialfähigkeiten sowie dem Dash komplexer gemacht.

Mit den bisher angekündigten Sängern und Bands ist vor allem Melodic Death Metal sehr stark vertreten, weshalb ich hoffe, dass die Diversität Metals noch mehr in den Vordergrund rückt. Zudem bin ich sehr zuversichtlich, dass im Endprodukt die Level mehr abseits von einem linearen Weg bieten und das Spiel durch mehr Checkpoints nicht ganz so frustrieren wird.

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