Christian Kluckner, Geschäftsführer von Chimera Entertainment und Sebastian Bender, Geschäftsführer von Wolpertinger Games: »Zwei Spieleentwickler, ein ähnlicher Werdegang: Beide Autoren dieses Artikels haben eine Hochschulausbildung mit Fokus auf Spieleentwicklung absolviert und direkt nach dem Studium eine eigene Existenz aufgebaut -- allerdings mit vier Jahren Abstand. Was hat sich in dieser Zeit geändert? Wie zahlt sich die Hochschulausbildung in der Praxis aus? Es folgt eine Bestandsaufnahme mit Anregungen für ein Studium, das sich noch mehr als bisher an der Wirklichkeit der Spieleentwicklung orientieren soll.
Entwicklung verschlafen
Die Industrie setzt sowohl in Deutschland als auch international bereits seit langer Zeit Spieleprojekte um und bringt diese erfolgreich auf den Markt. Gemessen an den Fortschritten der Branche hat man sich aber sowohl an staatlichen als auch an privaten Hochschulen und Akademien kaum die Mühe gemacht, Lehrinhalte aus den unterschiedlichsten Bereichen – von der Informatik über Kommunikations- und Mediendesign – an die aktuellen Erfordernisse anzupassen. Von einem einheitlichen Konzept zur Ausbildung und Förderung zukünftiger Spieleentwickler kann erst recht nicht die Rede sein. Die große Mehrheit der Studenten, die sich in der Vergangenheit mit künstlicher Intelligenz oder der Darstellung grafischer Inhalte beschäftigte, tat dies in ihrer Freizeit. Es fehlte schlichtweg das Angebot an spannenden Studienprojekten, die sich mit diesen oder ähnlichen Themen auseinandersetzten.
Auch im internationalen Vergleich hinkt Deutschland bei der Ausbildung von Entwicklernachwuchs hinterher. Und das, obwohl Deutschland einer der drei größten europäischen Absatzmärkte für Unterhaltungssoftware darstellt. Der Grund für diese Diskrepanz mag darin liegen, dass die Spieleindustrie in Deutschland einen vergleichsweise schweren Stand hat. Förderprogramme werden noch zögerlich ins Leben gerufen, Computerspiele sehen sich hierzulande einer starken öffentlichen Kritik ausgesetzt. Auf der anderen Seite gehört Deutschland zu den führenden Technologienationen – die Entwicklung auf dem Spielesektor hat man aber wohl verschlafen.
Zweifelhafte Pionierarbeit
Irgendwann wollte man aber auf den Zug aufspringen, der immer mehr an Fahrt gewann. Und so hatten die Studenten des ersten Studiengangs »Game Design« an der Mediadesign Hochschule München im Jahr 2003 die zweifelhafte Ehre, sich als Pioniere in einem neuen Ausbildungskonzept an einer Hochschule zu erproben. Pionierarbeit ist natürlich notwendig, um Neuland zu betreten, aus der Sicht eines damaligen Studenten ist eine unerprobte Ausbildung allerdings eher mit einem Betatest zu vergleichen: Man hat vielleicht Spaß am Studium, weil man sich schließlich freiwillig dazu entschieden hat, ärgert sich aber an vielen Stellen noch über die vorhandenen Ecken und Kanten.«
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Dieser Artikel erschien in Ausgabe 04/2010 des Making Games Magazins.
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