Mit seinem wilden Vergleich von Computerspielen mit Kinderpornografie sorgte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann vor einem Jahr für Aufsehen. Jetzt erneuert der CSU-Politiker seine Forderung nach einem generellen Verbot für gewalthaltige Computer- und Videospiele auf der Website www.abgeordnetenwatch.de. Als Grund für seine Forderung nennt Herrmann die Ergebnisse der umstrittenen Studie des US-Psychologen Craig Anderson, die eine erhöhte Gewaltbereitschaft und sinkendes Mitleidsempfinden von regelmäßigen Computerspielern feststellte.
Auch einen Schuldigen hat Herrmann gefunden: Die laxe Freigabepraxis der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) sorge dafür, dass immer mehr gewalthaltige Spiele für volljährige Konsumenten verfügbar sind. Die Schlussfolgerung des Politikers: »Ist ein Spiel erst einmal freigegeben, gelangt es schnell in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Der Aufdruck 'keine Jugendfreigabe' hat hier eher Anreizwirkung.« Eltern nimmt er dabei vorsorglich in Schutz, sie seien allein aus Zeitgründen machtlos. Bevormundung von Erwachsenen statt vernünftiger Kindererziehung? Eine hoffentlich nicht mehrheitstaugliche Meinung.
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