Bei einem Event der Video Game Bar Association in Los Angeles antwortete der in der Videospiel-Branche bekannte Analyst Michael Pachter auf einige Fragen der Besucher. Darin spricht er unter anderem über die Zukunft der klassischen Spielekonsole, den aktuellen eSport-Hype und Lootboxen.
Tatsächlich wird er beim Thema Mikrotransaktionen erstaunlich deutlich und sieht die Schuld eindeutig bei den Kunden, die bereit sind, Geld für Objekte zu bezahlen, die keinen wirklichen Wert haben.
"Warum gibt es Lootboxen? Weil Konsumenten dumm sind und tausende Dollar ausgeben, um das eine schwer zu beschaffende Ding zu bekommen. Wenn man es für 500 US-Dollar anpreisen würde, würde es niemand kaufen.
Ich glaube, die chinesische Lösung - die Wahrscheinlichkeiten zu veröffentlichen - ist der richtige Weg. Dieses Ding hat eine Chance von 1 zu 250 in einer Lootbox zu landen, oder du kaufst es für 250 US-Dollar. Dann realisieren die Leute, dass sie 250 Boxen für 600 US-Dollar kaufen müssten und kaufen es direkt. "
Direkt im Anschluss lässt er auch kein gutes Wort an Diejenigen, die versuchen sich politisch gegen Mikrotransaktionen mit dem Vorwurf zum Glücksspiel zu wehren. Nach der umfassenden Debatte um den Release von Star Wars: Battlefront 2 wurden in Belgien, England, Hawaii und anderen Regionen der Welt entsprechende Gesetze vorgeschlagen.
Insbesondere die hawaiianischen Politiker seien laut Pachter ebenfalls "Idioten", die "keine Chance haben, dass ihr Gesetz durchgeht". Tatsächlich gibt es bisher kaum nennenswerte Fortschritte auf dem rechtlichen Weg.
Sind Spiele zu billig?
Andere Stimmen, wie Analyst Evan Wingren, sehen noch mehr Faktoren für das Aufkommen der unbeliebten Zufallskisten. So sei der Preis für Videospiele gemessen an den steigenden Entwicklungskosten viel zu niedrig.
Um den eigentlichen Preis nicht steigen zu lassen, was ebenfalls für Furore sorgen würde, suchen die Publisher stattdessen einen Mittelweg, mit dem die Spieler "freiwillig" entscheiden können, ob sie mehr Geld investieren wollen.
Die Entwickler vieler kommenden Spiele sehen das ähnlich. Ohne Mikrotransaktionen wäre ihre Arbeit nicht ausreichend finanzierbar. Die Schuld läge also eher an der derzeitigen Preisgestaltung. Das ergab zumindest eine Umfrage im Rahmen der Games Developer Conference im Januar. Mehr dazu erfahrt ihr auch in Hannes' Kolumne zu diesem Thema.
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