Auf den Kopf gestellt
Aber auch ohne zusätzliche Charaktere kann Little Big Planet 3 mit einigen Überraschungen aufwarten. So ändert sich in einem Level komplett die Perspektive, in dem die Schwerkraft umgekehrt wird und wir dadurch kopfüber durch die Gegend hüpfen. Aber wozu sich überhaupt anstrengen?
Ein Weltraumlevel setzt die lästige Erdanziehungskraft streckenweise komplett außer Kraft, unsere agile Wollsocke wieselt sich hier völlig schwerelos durch den luftleeren Raum. Besonders gut hat uns ein Level in der Top-down-Perspektive gefallen. Zum einen, weil wir es in einem Plattformer nicht erwartet hätten.
Zum anderen, weil auch dieser Perspektivenwechsel wieder mit unserer Wahrnehmung spielt und eine schnelle Umgewöhnung erfordert. Schwankungen in der Umgebung verändern übrigens auch den Sound: So klingt die Hintergrundmusik im Weltall leicht hohl, während sie sich unter Wasser mehr nach Watte in den Ohren anhört.
Little Big Planet 3 ist eines dieser seltenen Spiele ohne nennenswerte Schwäche, mit einer dafür umso nervigeren Einschränkung: An diversen Stellen im Spiel tauchen wir nach unserem Tod sehr spät oder gar nicht mehr am Speicherpunkt auf. Die Puppen tanzten, die Musik lief, nur wir waren nicht mehr da. Aus Sackboy wird Lostboy.
Die derzeit einzige Lösung ist, nicht zu sterben, und das kann bei einem durchaus kniffligen Geschicklichkeitsspiel ziemlich frustrierend sein.
Generalüberholtes Herzstück
Haben wir uns dann doch durch die kunterbunte Story durchgespielt, ist noch lange nicht Schluss: Der Kreativmodus wurde ebenfalls generalüberholt. Anfänger können sich zum Beispiel mit den Popit-Rätseln langsam an den Leveleditor heranarbeiten. In Minispielen wird der Umgang mit den Werkzeugen erklärt, sodass wir weder ewig lange Tutorials anschauen noch komplett ahnungslos vor einem Riesenhaufen Möglichkeiten stehen müssen.
Mehr begehbare Ebenen, mehr Animationsmöglichkeiten, mehr Inhalt pro Level - die Entwickler wissen um die Beliebtheit des Leveleditors und haben jede Menge Zeit in dessen Verbesserung investiert. Statt wie vorher drei können wir jetzt 16 Schichten bearbeiten, und mit den neuen Werkzeugen können wir beispielsweise Powerups erschaffen oder ganze Gebäude auf Kommando einstürzen lassen. Nach wie vor gilt: Je weiter wir im Hauptspiel sind, desto mehr schalten wir im Kreativmodus frei.
Miesmacher könnten unseren Einleitungssatz ignorieren und behaupten, dass das Spiel eigentlich immer noch das gleiche ist wie das erste Little Big Planet von 2008. Natürlich hat Little Big Planet 3 den Charme des Neuen verloren, immerhin ist es der dritte Teil der Serie.
Und klar, wir rennen und springen, genau wie vor sechs Jahren, mit einem Wollmännchen durch die Botanik. Es ist ja auch ein Jump& Run. Bei einem Shooter kommt unterm Strich auch immer das Gleiche heraus: Wir schießen auf bewegliche Ziele. Wichtig ist, wie man es verpackt. Und bei Little Big Planet 3 wurde bereits Bekanntes mit Hochglanzpapier, Grußkarte und riesiger Schleife verpackt.
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