Hu! Ja! Hoa! Das sind im Grunde die einzigen Laute, die wir von Link, dem Helden der Zelda-Spiele, kennen. Wenn er sein Schwert schwingt und sich im Kampf gegen Stalfos-Skelette oder andere Feinde verausgabt, lässt sich dem Spitzohr einer eben jener Laute entlocken, ansonsten ist Link stumm wie ein Fisch.
Etwas, das etliche Fans stört und gerne geändert hätten. Noch vor dem Release von Breath of the Wild etwa hatten viele Zelda-Fans gefordert, dem grünbemützten Helden doch endlich mal eine Sprachausgabe (mit echter Stimme) zu geben. Mit dem Resultat, dass Nintendo durchaus vertonte Zwischensequenzen ins Spiel brachte - Link hatte dennoch nichts zu sagen.
Dauerhaft den Mund zu halten scheint Links trauriges Schicksal zu sein, denn gesprochen hat er tatsächlich in noch KEINEM der zahlreichen Zelda-Spiele, mit einer klitzekleinen Ausnahme in The Wind Waker. Aber wisst ihr was? Das finde ich überhaupt nicht schlimm. Um ehrlich zu sein, würde ich es sogar für einen großen Fehler halten, wenn die Nintendo-Figur plötzlich sprechen könnte.
Link nach dieser langen Zeit nun plötzlich eine Stimme zu geben, wäre ungefähr so, als würde der Master Chief plötzlich seinen Helm abnehmen und sein Gesicht zeigen. Mit so etwas endgültigem könnte Nintendo nur verlieren und Spieler enttäuschen. Weil - und jetzt wird es möglicherweise etwas kurios: Weil Link für die meisten Spieler nämlich eben doch eine Stimme hat.
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Stimmlose Fantasieförderung
Und hier sehe ich gleichzeitig auch den großen Vorteil von Links Stimmlosigkeit: Sie zwingt Spieler gewissermaßen zur Fantasie. Wie Link sprechen würde und wie seine Stimme klingt, bleibt der Vorstellungskraft der Person vor der Konsole überlassen.
Ich zumindest habe oft darüber nachgedacht, wie Link in Dialogen klingen würde. So sehr, dass er für mich tatsächlich eine Stimme hat - nur in Gedanken natürlich, aber immerhin.
Gäbe es jetzt ein Zelda-Spiel mit voll vertontem Link, würde das meine Vorstellung zunichte machen. Ich würde diese Stimme automatisch mit "meiner" Fantasiestimme vergleichen und ich bin mir sicher, dass sie nicht übereinstimmen würden. Es wäre nicht mehr "mein" Link - und das wäre schade.
Link als Projektionsfläche für den eigenen Helden
Wohl auch deswegen hat Zelda-Erfinder Shigeru Miyamoto Link von Beginn an keine Stimme verpasst. Denn es war stets seine Absicht, den Spieler möglichst vollständig mit dem Spiel verschmelzen zu lassen. Das impliziert schon der Name "Link" (Verbindung), und auch die Tatsache, dass ihr diesen Namen bei fast jedem Zelda in euren eigenen verwandeln könnt.
Der Spieler selbst ist es - in der Haut von Link - der die Abenteuer erlebt. Eine von Nintendo "auferlegte" Stimme würde diesen Eindruck nur verwässern. Auch, wenn dieses Argument nur für männliche Spieler gilt und Miyamoto dabei leider die weiblichen Spielerinnen vergisst/außen vor lässt.
So gelingt dem Spitzohr auch gleichzeitig etwas wunderbares, denn er bleibt für viele Spieler individuell. Hu! Ja! und Hoa! reichen dafür also vollkommen aus.
Geht es euch auch so wie mir? Oder möchtet ihr unbedingt eine Stimme für Link?
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