Update vom 25. August 2022: Überraschend hat Sony den Verkaufspreis beider PlayStation 5-Modelle um jeweils 50 Euro erhöht. Die Preissteigerung wird als Reaktion auf gestiegene Inflationsraten vorgenommen.
Originalmeldung vom 3. August 2022: Die Verfügbarkeit von PS5 und Xbox Series X sind seit Erscheinen vor über eineinhalb Jahren ein anhaltendes Thema. Aufgrund der Corona-Pandemie - und damit verbunden Ausfällen in der Produktion - konnte die enorme Nachfrage nie befriedigt werden.
Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, obwohl Halbleiterfabriken am Limit laufen. Eine Kostensteigerung wird darüber hinaus Verkaufspreise für Elektronikprodukte steigen lassen, bei Konsolen ist das Szenario aber sehr unwahrscheinlich.
Unser Live-Ticker zur PlayStation 5 hält euch immer auf dem Laufenden, sobald ein neuer Drop zur Verfügung steht:
Technik wird teurer, aber Konsolen sind bislang nicht betroffen
Der Smartphone-Markt sieht seit Beginn der Corona-Pandemie steigende Preise, die sich kaum lockern. Dass der gesamte Tech-Sektor betroffen ist, unterstreicht die Preisanhebung der Meta Quest 2 VR-Brille um 100 Dollar. Konsolen scheinen davon bislang unberührt zu sein, sieht man von überteuerten Scalper-Preisen einmal ab.
Einen Indikator, weshalb die Preise gleich bleiben, liefert der japanische Markt: Wie Bloomberg berichtet hält der japanische Konsolenmarkt weiter an der bisherigen Preisgestaltung fest, obwohl der einheimische Yen 2021 um über 20 Prozent an Wert verlor. Nintendo erklärte auf Anfrage (via VideoGameChronicle), dass man den Preis für die Switch nicht erhöhen wolle, Sonys Finanz-Geschäftsführer Hiroki Totoki ließ sich nicht zu einer Aussage hinreißen.
Laut Bloomberg könnte die Angst vor dem plötzlichen Verlust von Marktanteilen trotz Kostenanstiege entscheidend für den stabilen Preis sein. Der Verkauf von Spielen solle die geringen Gewinn-Margen bei der Hardware ausgleichen.
Die Gründe für die gestiegenen Technik-Kosten
Im Zuge des immens hohen weltweiten Bedarfs investieren große Chip-Hersteller wie beispielsweise TSMC und Samsung in neue Fabriken, um weitere Produktionskapazitäten zu schaffen. Fertigungsstätten für moderne Halbleitertechnologie sind jedoch irrsinnig komplex und verschlingen Milliarden Dollar beim Bau.
Zudem müssen Rohstoffe für den laufenden Betrieb herangeschafft werden. Die Preise für seltene Erden und Chemikalien steigen aufgrund der Nachfrage konstant – ein Report von CNBC spricht im Falle der Chemikalien beispielsweise von einer Teuerung um 10 bis 20 Prozent im vergangenen Jahr.
Es kommen noch weitere Faktoren hinzu: Laut dem Bericht von CNBC sind Gehälter der Arbeitskräfte in den hochspezialisierten Fabriken angestiegen, über einige Zeiträume hinweg mangelte es an Fachkräften. Außerdem möchten die Chip-Lieferanten Gewinne aus der erhöhten Nachfrage erwirtschaften, in Zeiten steigender Inflation hat das gravierende Konsequenzen. In ihrem jeweiligen Feld sind die Unternehmen beinahe konkurrenzlos, die gesamte Welt somit von ihnen abhängig.
Schwierige Situation für Sony und Microsoft auf dem globalen Markt
Bestände der PlayStation 5 und der Xbox Series X sind in Windeseile ausverkauft, auf Sony und Microsoft haben die gestiegenen Mehrkosten in der Produktion daher unmittelbare Auswirkungen. Auch wenn der PlayStation-Hersteller mehrfach erklärte, diese ankurbeln zu wollen, kam das Vorhaben nie richtig ins Rollen. Eine der Ursachen ist der bewaffnete Konflikt in der Ukraine, der viele Lieferketten unterbricht.
Beide Konsolenhersteller sehen jedoch bisher von einer Preissteigerung ab, wohl aus denselben Gründen, wie man sie am japanischen Markt deutet.
Der Konkurrenzdruck ist für Sony und Microsoft enorm: Mit einem Verkaufspreis von 500 Euro liegen PS5 und Xbox Series X gleichauf. Eine Preissteigerung um 100 Euro könnte das komplette Konkurrenzverhältnis entscheidend ins Wanken bringen. Wer diese Anpassung zuerst vornimmt, dürfte zum klaren Verlierer dieser Konsolengeneration werden, eine Dominanz im Konsolensegment ließ sich in der Vergangenheit nie aufholen. Auf lange Sicht dürften Microsoft als auch Sony davon absehen.
Daher ist die Situation für Sony so kritisch: In einem jüngsten Finanzbericht musste sich Sony leicht schwächelnde Software-Verkäufe eingestehen (via Eurogamer). Zwar handelt es sich dabei nur um einige Prozente, da die Kosten für die Hardware aber kontinuierlich steigen und die Gewinn-Margen immer kleiner werden, sind es eigentlich die Spieleverkäufe, über die das Unternehmen Profite erzielen möchte.
Auf Spiele wie God of War Ragnarök wird Sony in den kommenden Monaten also zählen:
Immerhin Nintendo befindet sich derzeit in einer komfortablen Situation. Die Lagerbestände sind hoch und die Produktionskosten für die Switch dank überarbeiteter Revisionen niedrig. Beim Handheld erwarten wir also keine Preissteigerung, bei Xbox und PlayStation vorerst aber auch nicht. Dafür ist das Kräfteverhältnis zu ausgeglichen.
Wo liegt eure Schmerzgrenze bei der Anschaffung einer neuer Konsole?
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