Übernatürliche Mächte, Armeen von verwesenden Untoten oder Hardcore-Fortnite-Spieler, die unentdeckt aus dem Hinterhalt zuschlagen - manche Videospiel-Szenarien bereiten Angsthasen wortwörtlich schwitzige Hände.
Auch ich zähle mich eher zu den gemütlichen Gamern und entspanne mich am liebsten mit atmosphärischen Adventures wie Pokémon, Undertale und Co. Jahrelang machte ich einen großen Bogen um knallharte Action- und Horrorspiele. Manchmal müssen Hasenfüße wie ich aber einfach über ihren Schatten springen, sonst verpassen sie eine Menge grandioser Spielerfahrungen. Perfekt dafür geeignet: das gemeinsame Zocken. Denn zusammen ist es viel leichter, über den eigenen Schatten zu springen.
Die beruhigende Wirkung von Freunden
Viele kennen das Ganze sicherlich schon von einem anderen Medium. Statt alleine zu gucken, trommeln wir für den Horrorfilmabend eine Meute Freunde zusammen und gruseln uns gemeinsam vorm Bildschirm. Die angespannte Atmosphäre lässt sich gemeinsam leichter ertragen. Sei es wegen der zwischenzeitlich eingeworfenen Scherze des besten Kumpels oder dem beruhigenden Gefühl, nicht alleine zu sein.
Ähnliches erlebte ich, als ich mich an das Gruselspiel Amnesia: The Dark Descent wagte. Alleine traute ich mich nur wenige Meter in das verlassene Herrenhaus hinein und verzog mich bei jedem Anzeichen der mutierten Monster in die sicheren Gefilde des Menüs. Oder ich beendete das Spiel sogar komplett. Aus Jux und Dollerei holte ich mir aber dann Freunde dazu. Abwechselnd spielend schafften wir es dann mit vereinten Kräften bis zu den Credits durch und setzten dem Spuk im Schloss ein Ende. Ähnlich wie bei Horrorfilmabenden hat mich die Anwesenheit anderer dazu angespornt, mich meinen Ängsten zu stellen und sie zu überwinden.
Rein mechanisch ist Amnesia zwar kein Koop-Spiel, aber meine Freunde und spielten den Horrortitel wie eins. Gebannt saßen wir vor dem Bildschirm und wechselten uns mit dem Spielen ab. Das gemeinsame Erleben des Horrortitels öffnete mir außerdem die Augen für eine Herangehensweise, die ich mir bis heute bewahrt habe: Wenn ich bei einem Spiel ein mulmiges Gefühl habe, hole ich mir Verstärkung und kann den Titel so trotzdem genießen.
Medizin gegen Nervosität
Ähnlich ging es mit actionreichen Titeln wie Left 4 Dead 2, Borderlands 2 und seit Kurzem auch Fortnite: Battle Royale. Spiele, für die ich im Singleplayer zu nervös bin, machen im Koop gemeinsam mit Kumpels umso mehr Spaß. Und das Beste daran: Durch den Einstieg mit Freunden gewinne ich an Motivation und Selbstvertrauen, sodass ich mich beizeiten auch alleine an die entsprechenden Spiele herantraue.
Sicherlich fühlen sich Horror- und bestimmte Action-Titel alleine anders an und geben solo insbesondere bei den ersten paar Malen Spielen einen größeren Adrenalinkick. Für mich persönlich ist das aber manchmal einfach zu viel des Guten. Das Spielen, Herumalbern und Diskutieren mit Freunden lockert die Situation hingegen auf. Mit einem oder mehreren Partnern an der Seite ist mir bei Horror-Spielen nicht mehr mulmig zumute. Und im Koop habe ich unerwarteten selbst bei extremeren Titeln tolle Spielerfahrungen gesammelt, die ich im Nachhinein nicht mehr missen möchte.
Kennt ihr die Situation auch von euch selbst oder von euren Freunden?
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