Kolumne zu Uncharted 4 - Ich will mehr Uncharted!

Naughty Dog will sich mit Uncharted 4 an das Sprichwort »Man soll aufhören, wenn‘s am schönsten ist« halten. Unser Autor Kai Schmidt erklärt, warum die Serie noch nicht in Rente gehen darf.

Kai Schmidt findet, Uncharted 4: A Thief's End darf nicht das Ende der Reihe sein! Kai Schmidt findet, Uncharted 4: A Thief's End darf nicht das Ende der Reihe sein!

Zunächst einmal: Ich verstehe voll und ganz, dass Naughty Dog nach vier Uncharted-Spielen einen Schlussstrich ziehen und sich auf andere Projekte konzentrieren möchte. Der Mensch braucht Abwechslung und will nicht ständig Dasselbe machen müssen, auch wenn es immer noch schöner und noch spektakulärer ist. Zu was diese Gleichförmigkeit sonst führt, sieht man an Beispielen wie Assassin's Creed und Call of Duty. Die versuchen sich mit jeder Folge neu zu erfinden, ohne allzu sehr von der Serienformel abzuweichen – mit gemischtem Erfolg.

Dennoch möchte ich Nathan Drake aber nicht einfach in Rente gehen lassen. Die Figur hat noch so viele Abenteuer in sich, dass es schade wäre, Uncharted einfach einzumotten. Zudem mag ich Nate. Und Figuren, die ich mag, lasse ich ungern gehen. Da halte ich es bei Videospielen wie mit Filmen oder TV-Serien: Wenn ich mal auf den Geschmack gekommen bin, lasse ich so schnell nicht mehr los und möchte am liebsten, dass es unbegrenzt Nachschub gibt.

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Bloß keine Fließband-Abenteuer!

Okay, im Falle von Indiana Jones oder der TV-Serie Supernatural bereue ich den Wunsch nach immer neuen Abenteuern der charismatischen Charaktere mittlerweile irgendwie. Gerade diese beiden Beispiele zeigen recht tragisch, wovor die Macher der Uncharted-Reihe (wahrscheinlich zu Recht) Angst haben: Irgendwann ist die Luft einfach raus. Es gibt keine neuen Ideen mehr, oder man lässt sich dazu verleiten, die Geschichten vermeintlich passgenau auf die vermuteten Publikumswünsche und -erwartungen zuzuschneiden – nur um damit baden zu gehen.

Doch die Entwickler von Uncharted haben gezeigt, dass sie ein erstaunlich gutes Händchen darin haben, nahezu unbekannte Legenden und geschichtliche Ereignisse in packende Action-Abenteuer zu verwandeln. Und davon gibt es so unendlich viele mehr in den Geschichts- und Sagenbüchern.

Nein, ich will um Himmels Willen keine jährliche Uncharted-Reihe. Aber ein Teil als Event-Spiel etwa alle fünf Jahre wäre klasse. Meinetwegen auch (wie angedeutet) in Richtung Tomb Raider, mit weiblicher Heldin, solange sie ein ähnlich loses Mundwerk wie Nate hat. Zur Not probiert es halt mit einem von euch überwachten, externen Studio – aber bitte, Naughty Dog, lasst die Reihe und ihre charismatischen Figuren nicht einfach so sterben!

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Über den Autor
Kai Schmidt arbeitet seit 2002 in der Redaktion von GamePro und GameStar. Er ist nicht nur Videospiel-, sondern auch großer Filmfan und hat eine Schwäche für Abenteuergeschichten im Stil von Indiana Jones. Wenn er sich nicht mit Spielen oder Filmen beschäftigt, kümmert er sich um seine auf Film- und Spielhelden basierende Actionfiguren-Sammlung.

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