Activision Blizzard-CEO Bobby Kotick steht erneut im Zentrum einer Klage. Dieses Mal verklagt ihn die Stadt New York beziehungsweise der Pensionsfonds der Lehrer*innen, Polizist*innen und Feuerwehrleute der Stadt. Es geht in erster Linie wohl darum, dass Bobby Kotick den Microsoft-Deal offenbar so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen wollte, um keine Verantwortung für die von ihm gemachten Fehler im Umgang mit den vielen Vorwürfen rund um sexualisierte Gewalt und Übergriffe übernehmen zu müssen. Die Möglichkeit, sich zu bereichern, soll aber auch eine Rolle dabei gespielt haben. Letzten Endes werde Activision Blizzard deswegen vielleicht unter Wert verkauft.
Klage gegen Activision Blizzard: Aktuell ist gegen Call of Duty-Publisher Activision Blizzard eine Klage wegen Diskriminierung, sexuellen Übergriffen und schlechten Arbeitsbedingungen im Gange. Alle Infos zu den Vorwürfen von vor einigen Wochen findet ihr hier, alles zum neueren Skandal rund um CEO Bobby Kotick hier. Einen Kommentar von GamePro-Chefredakteurin Rae Grimm bezüglich unserer Berichterstattung zum Thema findet ihr hier.
Neue Klage: Activision-CEO Bobby Kotick wollte sich wohl möglichst schnell aus der Verantwortung ziehen
Darum geht's: Seit nunmehr über einem Jahr wird Activision Blizzard von Klagen, Gerichtsverhandlungen und einem Skandal nach dem anderen erschüttert. Außerdem sorgte insbesondere ein WSJ-Bericht für großes Aufsehen, demzufolge der CEO Bobby Kotick schon seit Jahren von sexuellen Übergriffen, Belästigungen und mehr gewusst haben soll, aber nichts dagegen unternommen hat:
Neue Klage von New York: Nun wurde bekannt, dass besagter Pensionsfonds der Stadt New York jetzt ebenfalls Klage gegen den Activision-CEO eingereicht hat. Darin geht es genau um diese Vorwürfe und darum, dass Bobby Kotick damit gescheitert sei, eine sichere und diskriminierungsfreie Arbeitsumgebung zu schaffen. Er habe auch aktiv verhindert, dass dagegen etwas unternommen wird beziehungsweise sei er nicht in der Lage gewesen, selbst entsprechende Schritte einzuleiten.
Besonders pikant wegen Microsoft-Deal: Dementsprechend sei es "unverzeihlich", dass Bobby Kotick nur drei Tage nach dem WSJ-Bericht damit beauftragt wurde, die geplante Übernahme Activision Blizzards durch Microsoft zu verhandeln. Unter anderem auch deswegen, weil er sich selbst so wohl entscheidende materielle beziehungsweise finanzielle Vorteile verschaffen konnte.
"Die Geschwindigkeit, mit der Kotick nicht nur eine Angebotsgrenze festgesetzt hat, sondern auch die Übereinkunft ausführte, war zu erwarten. Der Merger hat Kotick und seinen Mit-Direktoren nicht nur eine Möglichkeit gegeben, der Haftung für ihre ungeheuerlichen Verstöße gegen ihre treuhänderischen Pflichten zu entgehen, sondern Kotick auch noch die Chance gegeben, für sich substanzielle [+ nonratable (nicht steuerpflichtige? unschätzbare? nicht kalkulierbare?)] Boni zu realisieren."
Activision-Wert verringert? Der angeblich durch Bobby Kotick überhastete Abschluss der Verhandlungen könnte laut den Investor*innen des Pensionsfonds der New Yorker Angestellten dazu geführt haben, dass Activision Blizzard viel zu billig verkauft wird. In der Anklageschrift heißt es:
"Angesichts Koticks persönlicher Verantwortlichkeit und Schuld für Activisions kaputte Arbeitsumgebung hätte es dem Vorstand klar sein müssen, dass er ungeeignet war, um den Verkauf der Firma zu verhandeln."
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Diese neue Klage reiht sich in eine lange Reihe verschiedenster Gerichtsverhandlungen, Anklagen und Beschwerden ein. Einige wenige davon wurden bereits beigelegt, aber laut Axios stehen zum Beispiel noch 4 Shareholder-Klagen, die zu zwei zusammengelegt wurden aus, eine Klage des Staates Kalifornien, ein Class-Action-Lawsuit, 8 Klagen im Zusammenhang mit dem Microsoft-Merger, von denen vier beigelegt wurden, "220 Beschwerden" und außerdem auch noch eine SEC-Untersuchung.
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