Fazit: Kingdom Come: Deliverance - Mittelalter ohne Stützräder

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Fazit der Redaktion


Sebastian Stange
@GameStar_de

Ich freue mich immer sehr, Neues über Kingdom Come zu erfahren und der E3-Termin war ein echter Segen für mich. Nach drei Messetagen voller PR-Phrasen und eisern gedrillter Interviewpartner, die zu den spannendsten Fragen stets nur ein "no comment" (oder eine freunlicher verpackte Variante davon) auf Lager hatten, haben mir die Entwickler hier einfach nur nach bestem Wissen und Gewissen Auskunft gegeben. Und je mehr ich erfahre, desto mehr staune ich, wie umtriebig und ambitioniert die Tschechen mit ihrem Projekt sind.

Schaffen die das? Ich weiß es nicht, aber sie haben langsam alle Spielbestandteile zusammen und müssen nun fleißig Bugs fixen und das Spielerlebnis verbessern. Denn Kingdom Come: Deliverance erscheint mir als der Gegenentwurf zu klassischen Open-World- und Rollenspielen. Man kann darin Fehler machen - von Anfang an. Man kann Dinge verpassen, komplette Systeme falsch verstehen und wer nicht gewillt ist, sich mit dem Spiel wirklich auseinanderzusetzen, das Kampfsystem zu meistern und die Regeln und Parteien der Spielwelt kennen zu lernen, der wird sich schwer tun.

Obendrein erzählt das Spiel nur eine kleine Geschichte. Wir retten nicht die Welt, wir besiegen keine Drachen - wir spielen den Sohn eines Schmieds. Und wir stehen im Dienst unseres Lehnsherren. Ich glaube, dieser Titel ist nix für die breite Masse. Gut möglich gar, dass er selbst mir am Ende zu mühsam und zu unbequem wird. Aber ich finde es einfach großartig, dass dieses Projekt existiert und auf einem guten Weg zur Fertigstellung ist. Und ich hoffe, es findet sein Publikum.

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