Die Crowdfunding-Plattform Kickstarter.com gibt es schon seit gut drei Jahren, für Videospiel-Projekte wird sie jedoch erst spätestens seit Tim Schafers erfolgreicher Aktion rund um sein Double Fine Adventureim größeren Maße genutzt. Entsprechend gab es bisher kaum High-Budget-Projekte im Spielebereich, die bereits erschienen sind.
Da stellen sich für viele die Frage, vor allem natürlich für die zahlreichen Geldgeber, was eigentlich passiert, wenn das erfolgreich mitfinanzierte Produkt niemals erscheint? Mit einer finanziellen Unterstützung bringt man schließlich oftmals Unbekannten gegenüber ein nicht geringes Maß an Vertrauen entgegen. Ohne Gewissheit, ob man für sein Geld überhaupt jemals etwas bekommen.
Was weiter passiert, wenn ein erfolgreiches Kickstarter-Projekt niemals geliefert wird, wollte auch npr.org wissen und fragte bei Julie Uhrman nach. Uhrman startete einst die Kickstarter-Aktion für die Android-Konsole Ouya, welche mit genau 8.595.475 Dollar gut das neunfache des eigentlich gewünschten Betrages von 950.000 Dollar erzielte und so zu den erfolgreichsten Crowdfunding-Aktionen überhaupt gehört.
»Geben Sie den Sponsoren eigentlich ihr Geld zurück, wenn Sie nicht [die Quya-Konsole] liefern können?«, so die Frage.
»Technisch gesehen, aus der Perspektive von Kickstarter, kenne ich die Antwort auf diese Frage tatsächlich nicht. Aber aus der »Das richtige tun«-Perspektive würden wir die Sponsoren auf die bestmögliche Art entschädigen.«, meint Uhrman. »Das ist eine Frage bezüglich der Geschäftspolitik von Kickstarter.«, fügt Quyas PR-Agentin Tiffany Spencer an.
Also hakte npr.org bei Kickstarter-Gründer Yancey Strickler nach, ob das Unternehmen in solch einen Fall involviert wäre:
»Das wäre Neuland für uns. Ich weiß es nicht. Ich meine, nein, ich denke nicht [dass wir involviert wären]. Allerdings ist das, wovon du da sprichst, so noch nie eingetreten. Eines Tages wird es das. Und weißt du, ich glaube, wenn irgendwann einmal etwas schief geht – das wäre wohl nicht gerade der schönste Tag meines Lebens.«, so Strickler.
In der Tat sieht die Kickstarter-Geschäftspolitik eine Rückerstattung vor, wenn die Projekte später nicht geliefert werden. Auf der Plattform fehlt allerdings ein Mechanismus dafür. Bei kleineren Projekten kam es bereits vor, dass der Initiator nicht liefern konnte und, zumindest an einen Teil der Unterstützer, Rückzahlungen tätigte. Oft ist das Geld aber eben einfach weg, da es etwa als Gebühren für potentielle Hersteller oder für Anwälte ausgegeben wurde.
Quelle: npr.org
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