Iron Harvest - Eine neue RTS-Hoffnung

Iron Harvest hat ein unglaublich faszinierendes Szenario und will das Genre der Echtzeit-Strategie mit riesigen Mechs, charaktergetriebenen Geschichten und Sandbox-Leveln neu beleben. Wir haben mit den Entwicklern über ihre Pläne gesprochen.

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Ein erster Prototyp-Level ist bereits fertig. Eine Besonderheit von Iron Harvest soll die große spielerische Freiheit in den Missionen werden. Ein erster Prototyp-Level ist bereits fertig. Eine Besonderheit von Iron Harvest soll die große spielerische Freiheit in den Missionen werden.

Im Mai dieses Jahres hat der polnische Künstler Jakub Rozalski angekündigt, dass sein aus Konzeptzeichnungen und Artworks bekanntes alternatives Universum »World of 1920+« in einem Spiel verewigt werden soll. Jetzt ist klar, wer sich um dieses Spiel kümmern wird: KING Art Games. Unter dem Titel Iron Harvest erwartet uns ein Echtzeit-Strategiespiel im Stil von Company of Heroes und Men of War. Allerdings mit riesigen Mechs statt Panzern. Und mit Kämpfern, die Tiger und Bären in die Schlacht führen.

Wie das zusammenpasst und was genau uns in Iron Harvest erwartet, haben wir den Kreativdirektor von KING Art Games, Jan Theysen, gefragt. Laut Theysen basiert das Spiel auf drei Säulen: Erstens auf der »1920+«-Welt von Jakub Rozalski. Zweitens auf charaktergetriebenen Stories im Nachkriegs-Europa rund um den Machtkampf dreier Fraktionen und einen geheimen Feind, der die Welt beherrschen will. Und drittens auf Sandbox-Leveln mit wenigen Vorgaben, aber vielen Möglichkeiten.

Wir verraten, was Jan Theysen uns sonst noch über das Spiel sagen konnte, wie es sich von anderen Echtzeit-Strategiespielen unterscheiden will und wann es erscheinen soll.

Das alternative Universum »World of 1920+«

Die rothaarige Dame im Vordergrund ist Anna, eine der Heldinnen aus Iron Harvest, im Hintergrund stapft ein riesiger Mech. Die rothaarige Dame im Vordergrund ist Anna, eine der Heldinnen aus Iron Harvest, im Hintergrund stapft ein riesiger Mech.

Jakub Rozalskis Artworks und Zeichnungen, auf denen Iron Harvest basiert, zeigen eine alternative Version unserer Welt kurz nach dem ersten Weltkrieg. Farmer haben nach dem »großen Krieg« beim Pflügen ihrer Felder Unmengen an Ausrüstung, Waffen und Munition gefunden. Dies wird als die Eiserne Ernte bezeichnet und gibt dem Spiel seinen Namen.

In dieser alternativen Realität hat die Industrialisierung um einiges stärker zugeschlagen. Die Menschen haben mächtige Mechs geschaffen, die im großen Krieg als schlagkräftige Waffen eingesetzt wurden. Nun sind sie überall in der Welt von Iron Harvest zu finden und werden noch immer für Kämpfe und Kriege genutzt. Creative Director Jan Theysen zum Szenario:

"Iron Harvest spielt ab 1920 und man wird einiges aus unserer Welt darin wiedererkennen, zum Beispiel gewisse Staaten oder Charaktere. Aber die Welt im Spiel hat sich nicht erst vor Kurzem von unserer abgekoppelt und in eine andere Richtung bewegt, sondern sie war schon vor dem Krieg etwas anders. "

Drei Fraktionen im Kampf um Europa

Die Geschichte von Iron Harvest dreht sich um die drei großen Fraktionen, die um die Vorherrschaft in Europa konkurrieren. Das sächsische Imperium hat eine große Industrie, moderne Städte und Fabriken und verfügt deshalb über fortschrittliches Militär mit ebenso zahlreichen wie starken Mechs. Nach dem großen Krieg ist die Stimmung im Imperium allerdings schlecht sowohl die Elite als auch die Aristokraten des Landes intrigieren gegen den Kaiser und seine Beschwichtigungspolitik.

Die Republik Polonia ist ein Agrarstaat, der versucht, zwischen den beiden anderen Großmächten zu bestehen. Während große Teile des Landes noch besetzt sind, kommt die Modernisierung des Militärs gerade erst in Gang. Deshalb gibt es in Polonia vor allem menschliche Soldaten und nur wenige Mechs.

Die dritte Fraktion trägt den Namen Rusviet. Sie ist groß und stark und verfügt über riesiges Entwicklungspotenzial, was Industrie und Bevölkerung angeht. Dabei verfügt die Rusviet-Fraktion sowohl über menschliche Soldaten als auch über Mechs und liegt damit spielerisch zwischen den beiden anderen Fraktionen. Nach dem großen Krieg ist die Bevölkerung in Rusviet allerdings müde und frustriert. Die Macht des Zars Nikolaj nimmt ab, gleichzeitig wächst der Einfluss des mysteriösen Grigori Rasputin, sodass eine Revolution droht.

Der unbekannte Feind

Neben dem Kampf zwischen den drei Fraktionen um die Macht in Europa gibt es außerdem noch »den unbekannten Feind«. Nach dem Krieg versuchen geheime Kräfte den Kontinent zu destabilisieren, die Welt erneut ins Chaos zu stürzen und die Macht zu übernehmen. Laut Jan Theysen gibt es zudem die Möglichkeit, dass noch weitere Fraktionen zum Beispiel aus dem Norden Europas in das Spiel eingebaut werden könnten.

Laut Jan Theysen wird die Spielwelt »meist feindselig und kalt« sein. Laut Jan Theysen wird die Spielwelt »meist feindselig und kalt« sein.

Im Frühjahr 2017 will KING Art Games erstes Spielmaterial zeigen und eine Kickstarter-Kampagne starten. Dann soll die Community mitbestimmen dürfen, in welche Richtung weiterentwickelt wird, ob zum Beispiel auch Fokus auf einen Multiplayer-Teil gelegt werden soll. Dazu Jan Theysen:

"Multiplayer-Matches könnten in Iron Harvest sehr gut funktionieren. Technisch gesehen ist es auch möglich. Wenn aber das Feedback so ist, dass die Community lieber etwas anderes will, dann hören wir da natürlich drauf. Der momentane Fokus liegt aber erstmal auf der Singleplayer-Kampagne."

Wie Tanya aus Command and Conquer

Die Missionen selbst sollen das Beste aus Company of Heros und Men of War vereinen, allerdings mit einem stärkeren Fokus auf einzelne Charaktere. Jan Theysen nennt deshalb auch die Heldenmissionen aus Command & Conquer Red Alert 3 als ein weiteres Vorbild. Wir werden also nicht etliche gesichtslose Soldaten in den Kampf schicken, sondern stattdessen kleine Gruppen oder gar einzelne Helden oder Mechs. Jan Theysen ergänzt:

"Wir bieten dem Spieler Sandbox-Level mit mehreren Aufgaben, die erfüllt werden können und dann überlassen wir den Spielern, wie sie es machen wollen. Sie können eine Mission als Schleichmission spielen, wenn sie nur Einheiten mitnehmen, die gut schleichen oder sich tarnen können, oder sie können einfach auf alles schießen, was sich bewegt."

Eine Mission in einem Sandbox-Level könnte laut Jan zum Beispiel so aussehen: Wir bekommen den Auftrag, einen Zug mit Lebensmitteln zu überfallen. Mit der Beute wollen wir uns die Unterstützung von Stadtbewohnern für zukünftige Missionen sichern. Auf dem Weg zum Zug sind wir zunächst ein einfacher Soldat und entwickeln uns erst auf dem Weg zum Ziel weiter. Wir können unterschiedliche Waffen wie Maschinengewehre oder Raketenwerfer in der Map finden und diese ausrüsten. Oder wir übernehmen einen unbesetzten Mech und kämpfen mit mechanischer Unterstützung. »Der Spieler muss situativ entscheiden, welche Vorgehensweise mehr Sinn macht,« erläutert Jan Theysen.

Die Mechs in Iron Harvest sollen jeweils andere Stärken und Schwächen haben. Die Mechs in Iron Harvest sollen jeweils andere Stärken und Schwächen haben.

Eben ein wenig wie in den Einzelmissionen aus Command and Conquer: Red Alert 3, in denen wir die Agentin Tanya steuerten, also mit einer einzelnen Figur Missionen erfüllten. Der Spieler soll seine Spielweise selbst festlegen können und dabei die Charaktere kennenlernen und ausbauen. Laut Theysen haben die Helden »eigene Skills, eine eigene Geschichte und eigene Ziele. Es kann durchaus passieren, dass zwei Helden verschiedene Dinge wollen und der Spieler sich zwischen den beiden entscheiden muss, was sich entsprechend auf die Missionen auswirkt.« Iron Harvest soll ganz klar ein charaktergetriebenes Spiel werden.

Ein spielbarer Kampfbär?

Die Charaktere hierfür lassen sich unter anderem bereits in den Artworks von Jakub Rozalski entdecken. Häufig ist eine rothaarige junge Frau zu sehen, die Anna genannt wird. Laut Theysen ist sie eine polonische Widerstandskämpferin und geschult, was Tarnung und Fernkampf angeht. Zudem ist sie mit ihrem dressierten Bären Wojtek unterwegs, der auch spielbar sein wird.

Die polonische Widerstandskämpferin Anna mit ihrem Bären Wojtek. Die polonische Widerstandskämpferin Anna mit ihrem Bären Wojtek.

Ganz recht, in Iron Harvest werden Tiere lenkbar sein. Obwohl die Welt ohne Magie und Zauberei auskommen soll, gibt es doch gewisse übernatürliche Elemente im Spiel. Wie viel genau ist noch nicht klar und hängt unter anderem auch von den Wünschen der Community ab. Auch welche und wie viele weitere Helden und Charaktere spielbar sein werden, ist noch nicht endgültig entschieden.

Iron Harvest wird für PC, PS4 und Xbox One entwickelt und voraussichtlich 2018 erscheinen. Obwohl es noch nichts Spielbares gibt, macht der Ansatz von KING Art Games neugierig und allein die Vorlage von Jakub Rozalskis »World of 1920+« verspricht einiges.

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