Multimedia
Mit Watch versucht sich HTC an einer iTunes-Konkurrenz.
Wie bereits eingangs erwähnt, zielt das HTC Sensation auf Video- und Audio-Fans. Dabei zeigt sich das Smartphones bei den unterstützen Dateiformaten überraschend kompatibel: Das Gerät spielt im Test die Videocontainer avi, mp4, m4v und sogar mkv ab – nur wenige Konkurrenzgeräte unterstützen so viele Formate. Das klappt nicht nur bei lokal gespeicherten Medien, sondern dank DNLA-Server und -Client auch mit Multimedia-Daten im Netzwerk.
Zusätzlich ist der Dienst »Watch« vorinstalliert, HTCs Antwort auf den Video-Dienst von iTunes. Mit 13,99 Euro pro Kauffilm ist Watch aber ziemlich teuer, Leihfilme kosten 0,99 Euro pro Tag. Im Test konnten wir zudem nicht die Tonspuren wechseln – ein DVD kostet meist deutlich weniger und bietet mehrere Sprachen. In die Watch-Bibliothek werden zudem keine Filme aufgenommen, die wir per USB auf dem Smartphone ablegen. Die finden wir nur in der »Alben«-App.
Besser sieht es bei Musik aus. Das Smartphone baut nach dem Transfer schnell eine Bibliothek aller verfügbaren Musikstücke auf und zeigt sie übersichtlich an. Wenn Cover fehlen, können wir diese über den Dienst Gracenote abrufen. Die Bibliothek lässt sich nach Interpreten, Alben, Musiktiteln, Wiedergabelisten oder Genres ordnen. Neben der lokalen Wiedergabe kann sich das Sensation XL auch Songs von einem Musikserver streamen, solange der nicht von iTunes bereitgestellt wird.
Kommen wir zur Klangqualität: Die Beats-Integration verspricht einen für Smartphones besonders hochwertigen Klang. Im Test wird klar, warum die Kopfhörer von Dr Dre bevorzugt werden: Vor allem der Bass wird dadurch deutlich verstärkt. Davon profitieren etwa die Beastie Boys oder der Tron-Soundtrack von Daft Punk. Rock- und Metal-Fans kann die Wiedergabe allerdings schnell zu Bass-lastig werden - zumindest ging es uns beim Abspielen von Iron Maiden und den Red Hot Chili Peppers so. Als Alternative zu den Beats-Optimierungen können wir die HTC-Einstellungen auswählen, einen frei einstellbaren Equalizer gibt es nicht. Gleiches gilt übrigens auch für die Wiedergabe von Filmen. Wer also auf Bass steht, dem wird das Beats-Smartphone durchaus zusagen, alle anderen sollten am besten vor dem Kauf Probe hören. Dennoch ist der Klang des Sensation XL – hochwertige Kopfhörer vorausgesetzt – sehr gut. Im Test gefällt uns das Handy vor allem mit Kopfhörern von Bose, Jivo, Sony und Apple erstaunlich gut.
Software und Android-Oberfläche
HTC installiert auf dem Sensation XL noch nicht die aktuelle Android-Version 4.0 mit dem Codenamen Ice Cream Sandwich, sondern liefert die 2.3.5 aus. Diese Version enthält zahlreiche Bugfixes, außerdem können wir nun über die Tastenkombination Power+Home einen Screenshot erstellen. Auf der Facebook-Seite von HTC wurden bereits Updates auf Ice Cream Sandwich angekündigt, die irgendwann im Frühjahr 2012 erscheinen sollen. Allerdings kann HTC die Updates nicht auf eigene Faust ausrollen, sondern muss mit den Mobilfunkprovidern zusammenarbeiten, was den Prozess meist deutlich verzögert.
HTC-typisch kommt das hauseigene Sense UI als Android-Oberfläche zum Einsatz. Installiert ist auf dem Sensation XL die Version 3.5. Die Sense-Oberfläche ist inzwischen ausgereift und reagiert im Test schnell auf unsere Eingaben. Auch die Widgets gefallen durchweg, vor allem das Wetter-Modul setzt noch immer Maßstäbe. Clever ist auch, was HTC aus der Benachrichtigungsleiste gemacht hat. Ein Klick auf Kurzeinstellungen zeigt beispielsweise Funktionen wie WLAN, GPS oder den Flugmodus, die sich so ohne Umwege an- oder abschalten lassen. Außerdem zeigt das System hier den freien Speicherplatz und den aktuell laufenden Song samt Album-Cover an. Optisch ebenfalls gut gelungen ist das Menü zum Verbindungstyp. So schaltet man schnell zwischen Lade- und Festplattenmodus um, zudem kann man die Tethering-Funktionen aktivieren.
Die Desktop-Software HTC Sync macht an sich einen guten Job, allerdings lassen sich viele Aufgaben auch mit anderen Apps erfüllen – Winamp oder DoubleTwist etwa bringen beide ebenfalls einen guten Media-Player mit und verfügen über passende Desktop-Clients. Dann lassen sich Daten auch per WLAN mit dem Smartphone abgleichen, HTC Sync funktioniert dagegen nur über eine USB-Verbindung. Alternativ stellt das Gerät den internen Speicher auch als USB-Speichermedium bereit, so dass sich Daten einfach auf das Gerät ziehen lassen.
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