Die Übersehenen
In Horrorspielen sind es eigentlich oft gerade die kleineren Studios, die die größten Erfolge und Überraschungen ins Genre bringen. Beispielsweise Frictional Games mit Amnesia oder Red Barrels mit Outlast.
Die Gefahr bei kleinen Studios ist jedoch, dass ihre Titel übersehen werden, oder im Presserummel um größere Spiele schlicht und einfach untergehen. Deswegen sind die folgenden fünf Spiele Horrorspiele kleinerer Studios, die ihr bis jetzt vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hattet.
Oxenfree
Oxenfree dürfte auf der Liste der Übersehenen noch das bekannteste sein. Dabei schlüpfen wir in die Rolle von Alex, der eigentlich nur seinen neuen Stiefbruder Jonas zu einer Party auf einer Insel mitnehmen wollte. Die geht jedoch furchtbar schief.
Aus Versehen öffnen die Jugendlichen nämlich ein Tor zur Geisterwelt. Und dass da keine Regenbögen und freundlichen Einhörner herausspaziert kommen, versteht sich wahrscheinlich von selbst.
Das Grusel-Adventure besticht vor allem durch die variablen Dialoge und die Geschichten und Geheimnisse der Figuren, die teilweise auf Geschehnisse bis hin zum Zweiten Weltkrieg zurückzuführen sind.
Oxenfree ist eine Hommage an die Horror-Filme mit übernatürlichem Anstrich der 80er, die auch aktuelle Serien wie Stranger Things inspiriert haben. Der Zeichenstil, unterstützt durch die Dialogoptionen in Sprechblasen, lässt das ganze schon fast wie einen Pulp-Comic aus der gleichen Zeit wirken. Außerdem ist die Geschichte bis zuletzt wirklich spannend.
Get Even
Auch Get Even hat unserer Meinung nach nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient hätte. In diesem Survival-Shooter wachen wir als Söldner Cole Black in einer Anstalt auf. Unser Gedächtnis ist leer bis auf eine einsame Erinnerung an ein Mädchen, dem eine Bombe umgeschnallt wurde und das von uns gerettet werden muss.
Mit dem so genannten Pandora-Headset ist es uns möglich, unsere verlorenen Erinnerungen noch einmal zu erleben und sie so zurückzuerlangen. Um die zu beenden, lösen wir Rätsel, entziffern Codes oder liefern uns Schießereien mit Fragmenten unserer Erinnerung - kein Wunder, die Memoiren eines Söldners sind natürlich seinem Beruf entsprechend blutig.
Während er immer weiter in die Anstalt vordringt, versucht er, die dringendsten Fragen zu beantworten: Wie kam Black hierher? Kann er das Mädchen mit der Bombe retten? Und wer ist der mysteriöse Red, dessen Befehlen er zu folgen scheint?
Alle, die weniger auf Übernatürliches und eher auf bodenständige Agententhriller stehen, sollten Get Even eine Chance geben.
Perception
Perception ist auf unserer Liste, weil es mit einer uralten Angst spielt: Der Angst vor der Dunkelheit. Beziehungsweise: Der Angst, nicht sehen zu können. Protagonistin Cassie würde die Dunkelheit nämlich gar nicht wahrnehmen, weil sie blind ist.
Sie bewegt sich mit Echoortung durch die Welt, die ihr erlaubt, ihre Umgebung anhand des Echos zu erkennen, das das Klopfen ihres Stabs auf den Boden, ihre Schritte oder das Tropfen von Wasser verursacht.
So erforscht Cassie ein verlassenes Haus, von dem sie zu jedem Zeitpunkt nur einen Teil erkennen kann. Denn je mehr Geräusche sie verursacht, desto eher wird eine ominöse Präsenz auf sie aufmerksam, die das Haus heimzusuchen scheint.
Orientierungslosigkeit, das Gefühl, verfolgt zu werden sowie die Hilflosigkeit, ohne Waffe einer unbekannten Bedrohung ausgesetzt zu sein machen Perception zu einer mitreißenden Erfahrung.
Detention
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Detention ist eine Mischung aus Survival-Horror und Adventure. Im Spiel erleben wir die Geschichte des Schülers Wei, die während einer normalen Unterrichtsstunde einschläft und erst wieder aufwacht, als beinahe die gesamte Schule wegen eines Taifuns evakuiert wurde. Wir spielen ihn und seine Mitschülerin Ray, die beide wegen des Höllenwetters draußen in der Schule festsitzen.
Wirklich sicher sind sie dort jedoch auch nicht, denn böse Kreaturen, die so genannten Hinterbliebenen, suchen die Schule heim. Während Ray zwischen all dem Chaos versucht, ein Telefon zu finden, setzt sich ihre eigene, beunruhigende Geschichte langsam zusammen.
Denn Ray scheint ein düsteres Geheimnis zu haben, von dem sie selbst nichts ahnt.
Rays Spaziergang durch die Schule findet bei Kerzenlicht statt, denn der Taifun hat das Stromnetz lahmgelegt. Kombiniert mit der Sidescroller-Sicht haben wir bei Detention immer das Gefühl, dass gerade außerhalb unseres Sichtfeldes etwas Tödliches lauert.
Observer
Observer ist in unserer Liste das Spiel mit dem eindeutig pessimistischsten Eindruck der Menschheit. Während in den meisten Horrorspielen Geister, Dämonen oder Aliens an unserem Elend schuld sind, liegt die Verantwortung hier ganz allein bei anderen Menschen.
Der Sci-Fi Horror versetzt uns in die Lage von Ermittler Daniel Lazarski, der sich wiederum dank eines besonderen Implantats in die Gedanken anderer Menschen versetzen kann. Damit spart er sich zwar lange Verhöre, ist jedoch auch dem Horror ausgesetzt, der in den Köpfen anderer lauert.
Bei einer Ermittlung gerät er aus Versehen in einem der schlimmsten Viertel der Stadt in eine Vollsperrung. Nun muss er herausfinden, wer dafür verantwortlich ist und wie er möglichst schnell wieder aus der Sache herauskommt. Denn das Letzte, was man in einer Gegend mit jeder Menge Kriminellen sein will, ist ein einsamer Polizist.
Observer ist vom gleichen Team wie auch Layers of Fear, geht stilistisch jedoch in eine ganz andere Richtung. Die beklemmende Atmosphäre bleibt jedoch die gleiche.
Das war unsere Liste der Horrorspiele, die ihr in dieser Konsolengeneration gespielt haben müsst. Aber natürlich gibt es noch sehr viel mehr großartige Titel auf dem Markt.
Welches Spiel gehört für euch mit auf die Liste?
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