Gestern war es dann endlich soweit. In einer eigenen State of Play-Ausgabe wurde erstmals PS5-Gameplay zu Horizon Forbidden West gezeigt. Das kommende PlayStation-Exclusive ist vielleicht das größte Ass im Ärmel, das Sony in 2021 noch zücken wird. Die Spielszenen zeigen dabei: Horizon Forbidden West sieht großartig aus, besinnt sich auf die eigenen Stärken, bringt aber auch ein paar neue Ideen mit, die auf Kritik am Vorgänger eingehen.
Aloy bekommt genau die Fähigkeiten, die sie braucht
Auf den ersten Blick sieht das Gameplay zu Horizon Forbidden West aus, wie wir es von einem direkten Sequel erwarten würden. Aloy hat wieder ihren Bogen dabei, geht mit ihrem Speer in den Nahkampf und ständig bekommen wir es mit wuchtigen Roboterwesen zu tun, die ihre ganz eigenen Schwachstellen haben. All das garniert mit einem frischen Setting und einem visuellen Upgrade, das ordentlich was her macht.
Der Maschinenteufel steckt aber im Detail. Denn die Entwickler:innen von Guerrilla haben eine ganze Reihe an sinnvollen Ergänzungen im Gepäck, von denen das Kernkonzept von Horizon - der glaubhaften, actionreichen Jagd - nur profitieren kann.
In erster Linie sind das vor allem Aloys neue Möglichkeiten der Fortbewegung:
- Aloy kann sich jetzt dauerhaft unter Wasser aufhalten und ungesehen an Feinden vorbeitauchen
- Aloy kann sich mit dem "Zugwerfer"-Greifhaken schon fast Spider-Man-artig an Vorsprünge hochziehen
- Aloy kann mit dem "Schildflügel" sanft von erhöhten Positionen zu Boden gleiten
In Kombination ermöglichen diese drei Neuerungen ein vertikales Gameplay, sprich: Es wird wohl sehr einfach sein, sich nach "oben" und "unten" zu bewegen und das auch taktisch einzusetzen. Statt immer wieder auf offene Arenakämpfe zurückzugreifen, kann Guerrilla nun dafür sorgen, dass wir unsere Gegner aus allen Richtungen überraschen können. Mit dem kleinen Wermutstropfen, dass das unsere Feinde mit uns natürlich genauso machen werden.
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Hannes mochte die epochalen Kämpfe gegen die Maschinenwesen aus Horizon Zero Dawn, denn solche Auseinandersetzungen gab es sonst nur in Monster Hunter-Spielen zu sehen. Umso bedauerlicher, dass die Scharmützel gegen die menschlichen Feinde so austauschbar gewirkt und trotzdem so viel Platz eingenommen haben.
Gegner schauen sich Tricks von Aloy ab
Es gibt aber auch eine andere Neuerung, die in der State of Play noch einmal hervorgehoben wurde: Die interessanten Fähigkeiten des neuen Tenakth-Stammes. In Horizon Zero Dawn - Achtung, kleiner Spoiler - gehörte es zu den Besonderheiten von Aloy, dass sie in der Lage war, die Maschinen zu überbrücken und zu kontrollieren. Sich einen Roboter als Reittier zu "dressieren" war damals eine große, nie dagewesene Nummer. Das ist jetzt aber anders.
Hier könnt ihr euch noch einmal das neue Gameplay anschauen:
Der feindlich gesinnte Tenakth-Stamm hat diese Fähigkeit nämlich auch, was dazu führt, dass die Stammesmitglieder selbst auf den Robotern unterwegs sind. Entweder als Kavallerie auf den neuen Krallenläufern oder als bestens geschützte Einheit, die auf den Bebenzähne-Kriegselefanten reitet. Das macht aber nicht nur optisch etwas her, sondern könnte auch eines der größten Probleme lösen, die ich damals mit Horizon Zero Dawn hatte.
Starke Kämpfe, langweilige Kämpfe
So cool und abwechslungsreich die Kämpfe gegen Sägezahn, Schnappmaul, Steinbrecher und Co. auch waren, im Vergleich wirkten die Konfrontationen mit menschlichen Gegnern verdammt eintönig. Aloys Fähigkeiten waren schon immer klar auf die Maschinenjagd ausgelegt. Ihre Waffen, Gadgets, Stealth-Skills und Spezialmunition dienten dazu, ihre Beute gezielt festzuhalten, zu schwächen und schrittweise auseinanderzunehmen. Das planmäßige Vorgehen in den Kämpfen war für mich einer der größten Anreize des Spiels.
Wurden uns aber keine Robo-Saurier sondern normale Menschen auf den Hals gehetzt, fühlte sich die Action in Horizon Zero Dawn eher austauschbar an. Zwar gab es auch hier einen Wechsel aus Nah- und Fernkampf, aber das gewisse Etwas, das Aloy sonst zu bieten hatte, wurde dann gegen solide aber durchschnittliche Melee-Prügeleien ersetzt. Mit dem Tenakth-Stamm könnte Horizon Forbidden West zumindest einige dieser langatmigen Passagen aber umgehen.
Durch die Fähigkeit, Maschinen zu überbrücken, weichen die menschlichen Gegner jetzt die strikte Trennung zwischen Maschinenjagd und Standardkämpfen auf. Oft wird es passieren, dass wir von beiden Gegnertypen gleichzeitig beharkt werden und das könnte eine neue Herausforderung schaffen. Einerseits müssen die Maschinen zerlegt werden, andererseits müssen wir uns aber auch die Menschen vom Hals halten. Hier spielen dann auch Aloys neue Traversal-Fertigkeiten rein, die oben aufgelistet sind.
Mensch und Maschine
Vor allem die berittenen Roboter könnten dann für spannende Kampfsituationen sorgen. Schieße ich den Reiter gezielt vom Maschinenrücken? Bringe ich lieber das Monster zu Fall und reiße auch das Stammesmitglied zu Boden? Und wer weiß, vielleicht werden wir im Laufe von Horizon Forbidden West auch von den neuen, Flugsaurier-artigen Sonnenflügeln überrascht, die uns mit menschlichen "Piloten" aus der Luft angreifen. Auf jeden Fall eine spannende Möglichkeit - wenn auch bislang nur in der Theorie.
In erster Linie wünsche ich mir aber einfach, dass ich nicht mehr dazu gezwungen werde, Wellen an sehr ähnlichen funktionierenden Gegnern abzuarbeiten, bis ich endlich wieder auf die Pirsch gehen kann. So wie es aussieht, könnte Horizon Forbidden West dieses Problem aber adressieren und dann würde auch für mich nichts mehr der Vorfreude im Weg stehen. Jetzt fehlt nur noch ein finaler Releasetermin…
Wie war euer Eindruck vom ersten Horizon Forbidden West-Gameplay?
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