Indie oder Action Drama?
Wenn man von den actiongeladenen Anfangs- und Schlusssequenzen absieht, versprüht Homefront zwischendurch beinahe ein wenig Independent-Charme. Eine angenehme Überraschung, die man so von einem Jason Statham-Film nicht erwartet hätte. Auch hat man nie das Gefühl, dass Stallone dem Streifen zwanghaft seinen Stempel aufdrücken wollte. Seine Beteiligung wird lediglich in den Credits kurz erwähnt und dürfte vielen Zuschauern verborgen bleiben.
James Franco, der sich gerne als Aushängeschild des Independent-Films sieht, passt gut in die Rolle des etwas psychotischen Meth-Kochs, dessen Arbeit mit der eines Walter Whites nichts gemein hat. Über weite Strecken rettet außerdem die Sumpflandschaft Louisianas den Film, der so an gelungene Independent-Thriller wie Mud, Killer Joe oder The Paperboy erinnert.
Es ist genau dieser Zwiespalt, dem Homefront zum Opfer fällt. Hätte man sich entschieden, den Fokus mehr auf die Charaktere zu legen, wäre Homefront vielleicht ein kleiner Geheimtipp geworden. Stattdessen wird die Story hinten und vorne von wilden Schusswechseln eingerahmt und am Ende bleiben viele Fragen offen. Durch mangelnde Tiefe und nur zwei Actionszenen wird Homeland keiner der angestrebten Zielgruppen wirklich gerecht und dürfte beim Publikum eher für verwirrte Enttäuschung als für Jubel sorgen.
Fazit
Anne Facompre: Der Trailer zu Homefront verspricht eine gelungene Genre-Mischung mit zwei hochkarätigen Hauptdarstellern und einem alternativen Ansatz zum typischen Stallone-Action-Reißer. Leider hapert es sehr an der Umsetzung und man fragt sich immer wieder, warum gewisse Handlungsstränge kurz aufgeworfen, dann aber nicht zu Ende gedacht wurden.
Angenehm ist, dass der Film relativ frei von übertriebenem Pathos oder Patriotismus bleibt und sich stattdessen tatsächlich mehr mit den individuellen Problemen seiner Charaktere beschäftigt. Trotzdem bleibt die Enttäuschung über viel vergeudetes Potential. Homefront ist tatsächlich einer der Filme, bei denen man sich eine längere Spielzeit gewünscht hätte, damit die Geschichten zu Ende erzählt werden können. Denn wenn der Abspann rollt, wird man das Gefühl nicht los, einen recht vielversprechenden Film im Schnelldurchlauf gesehen zu haben
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